Umwelt

Hitzewelle naht: Lampertheims Bäume brauchen Hilfe

Die Stadt Lampertheim sucht Ehrenamtliche, die bei der nahenden Hitzewelle helfen, Bäume mit Wasser zu versorgen. So können Interessierte aktiv werden.

Von 
Daniela Hoffmann
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In Lampertheim müssen bei Hitze 6.000 Stadtbäume mit Wasser versorgt werden. © Getty Images/iStockphoto

Lampertheim. Die nächste Hitzewelle steht bevor: Ab dem Wochenende soll das Thermometer wieder über 30 Grad klettern. Dann werden die Mitarbeiter des Lampertheimer Bauhofs erneut ab 6 Uhr morgens im Stadtgebiet unterwegs sein, um Bäume, Sträucher, Stauden und Co. per Tankwagen mit Wasser zu versorgen.

„Doch trotz allen Bemühens kommen wir in längeren Hitzeperioden mit der Arbeit kaum mehr nach“, erklärt die Leiterin der Technischen Betriebsdienste, Sabine Vilgis, im Gespräch mit unserer Redaktion. Schließlich kümmert sich das 40-köpfige Gärtner-Team in der Spargelstadt um über 6.000 Bäume und rund 150 Hektar öffentliche Grünanlagen – beispielsweise um Spielplätze, Kita-Gelände, den Stadtpark, die Friedhöfe oder bepflanzte Verkehrsinseln. „Das ist eine Menge“, betont Vilgis und bittet Lampertheimerinnen und Lampertheimer, sich als sogenannte Grünpaten zu engagieren.

Hilfe für Lampertheimer Bäume: Gehölze verbessern das Klima und kühlen vor Ort

Das Ehrenamt übernehmen kann eigentlich jeder. Die Idee dahinter: sich um städtische Bäume und Sträucher vor der eigenen Haustür kümmern. Das ist wichtig. Denn Bäume verschönern nicht nur das Straßenbild. Sie verbessern vor allem das Klima vor Ort, kühlen etwa an heißen Tagen ihre Umgebung. So kann ein Baum nach Angaben des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) an einem Sommertag so viel Kühlleistung erbringen wie zehn herkömmliche Klimaanlagen. Außerdem filtern die Gehölze Schadstoffe aus der Luft, produzieren Sauerstoff und dämpfen den Lärm.

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„Bei den Grünpaten geht es vor allem ums Gießen“, macht Sabine Vilgis deutlich. Die Profis vom Team der Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner übernehmen weiter Arbeiten wie Rückschnitt, Düngung und die Pflege von öffentlichen Gras- und Staudenflächen. Dennoch ist das Versorgen mit ausreichend Nass extrem wichtig. „Schließlich setzt besonders den jungen Bäumen Hitze stark zu“, betont die Bauhofchefin. Allerdings haben auch die älteren Bäume Durst.

Am sinnvollsten sei es, die grünen Schützlinge ein- bis zweimal die Woche intensiv zu wässern. Dazu wird am besten in den Morgen- oder Abendstunden ein Schlauch leicht aufgedreht für einige Minuten auf die Bodenfläche direkt an den jeweiligen Baum gelegt. „Das ist viel effektiver, als jeden Tag kurz drübergießen“, erklärt die Fachfrau. Natürlich könne das Nass auch in der Gießkanne gebracht werden. Wichtig sei nur, dass lediglich sauberes Leitungs- oder Regenwasser verwendet werde, denn Wasser mit Putzmitteln ist Gift für jede Pflanze.

Hilfe für Lampertheimer Bäume: „Auch spontane Unterstützung ist hilfreich.“

207 Grünpaten gibt es bereits. Doch angesichts der Menge an Bäumen wäre es hilfreich, wenn weitere dazukämen, sagt Sabine Vilgis. Wer also zur Verstärkung neu dazukommen möchte, kann sich bei Jannik Uhrig von der Stadtverwaltung melden unter der Telefonnummer 06206/9 49 90–26. Weitere Informationen zu dem Ehrenamt sind zudem auf der Homepage der Stadt zu finden.

„Manche Leute möchten sich zwar engagieren, jedoch kein Ehrenamt fest übernehmen“, weiß Sabine Vilgis und zeigt Verständnis dafür. Dennoch hofft sie auch auf spontane Unterstützung, wenn ein Baum im Sommer beispielsweise die Blätter zusammenrollt, weil es ihm einfach viel zu heiß ist. „Dann sollte man ihm einfach Wasser bringen“, sagt sie entschieden. „Egal, ob man offizieller Grünpate ist oder nicht.“

Redaktion

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