Hofheim. Zahlreiche Anfragen von allen drei Fraktionen prägten die jüngste Ortsbeiratssitzung. Bezogen auf deren Inhalte riefen doch einige davon beim unbedarften Zuhörer Unverständnis hervor, zumal einige dieser Punkte durch einen einfachen Anruf bei der Verwaltung im Vorfeld hätten geklärt werden können. Dazu zählte etwa Thomas Meiers (SPD) Hinweis auf die defekte und demnächst reparierte Schaukel in der Pfarrer Wiegand Siedlung oder einen durch Fremdbewuchs geschädigten Baum am Friedhofsparkplatz, der demnächst in Ordnung gebracht wird.
Weitaus mehr Gehalt hatten da schon die SPD-Sachstandswünsche zu den städtischen Wohngebäuden in Hofheim, die sich teilweise in einem bedenklichen Zustand befinden. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt bestätigte die Überlegungen, nach dem Vorliegen entsprechender Verkehrswertgutachten, sich von einigen ausgewählten Gebäuden trennen zu wollen und zum Verkauf anzubieten. Dazu zählen etwa die Objekte Am Sportplatz 2-18, die Kirchstraße 53-55 und 57, die Lochgasse 3-5 und die Uhlandstraße 7. Am schnellsten könnte der Verkauf Am Sportplatz laufen, zumal dem Fachbereich Immobilienmanagement das benötigte Gutachten hierzu bereits vorliegt.
Weiterhin stockend ist die Ausweisung des Baugebietes „Langes Gräbel“. Die Stadt erwägt eine Klage gegen die Firma Amprion bezüglich des Verlaufs der Ultranetleitung, die eine Umsetzung der geplanten Bebauung verhindert, zu führen.
Lothar Bauer von der Bürgergemeinschaft Hofheim (BGH) hinterfragte kritisch die von der Stadt auf dem Feldweg entlang der St. Michael-Siedlung angebrachten Bodenschwellen, auch als Bumper bezeichnet. Diese städtische Maßnahme sorgte nicht nur bei der BGH für Kopfschütteln und Unverständnis. „Fahrzeuge sollen auf einem Weg zum langsamer fahren gebracht werden, wo sie nicht fahren dürfen“, brachte Ortsvorsteher Alexander Scholl das Dilemma auf den Punkt, das zudem eine enorme Gefahrenquelle für Fahrradfahrer darstellt. Ungeachtet dessen sicherte der Erste Stadtrat auf die CDU-Anfrage Martin Bärs die Ausbesserung der Feldwege entlang der Bahnlinie zwischen Bahnhofstraße und Bibliser Weg entlang des Burgsees nach Abschluss der Baumaßnahme in der Bahnhofstraße zu. Viele Verkehrsteilnehmer nutzen diesen als Abkürzung.
Um die Kinderbetreuung und Nutzung der Alten Schule drehten sich ähnlich gelagerte Anfragen von Marco Knecht (CDU) und der SPD. „Wir können den Daumen in die Höhe recken“, sieht der Erste Stadtrat Fortschritte im Anliegen, in Hofheim eine weitere Ü3-Gruppe in der Alten Schule durch die kurzfristige Lösung mit einer Modulbauweise umzusetzen. Generell soll das Areal der Alten Schule einem Investor angeboten, die Kita-Nutzung festgeschrieben werden und die Stadt dann als langfristiger Mieter auftreten.
Bewegung kommt auch wieder in die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Projektleiter Alexander Czernek von den Weber Ingenieure Heidelberg erläuterte ausführlich den Entwurf der Verkehrsplanung des 2018 angestoßenen Projektes, der einstimmig vom Ortsbeirat angenommen wurde. Vorgesehen sind zwei Bushaltestellen mit barrierefreiem Einstieg. Von der ursprünglich ins Auge gefassten Einbahnregelung wird abgesehen. Verschiedentlich sind barrierefreie Fußgängerüberquerungen mittels Absenkung von Bordsteinen geplant. Dazu zehn Parkplätze, zwei Behindertenparkplätze, zwei Parkplätze mit E-Ladefähigkeit und zwei Kiss & Ride-Kurzzeitparkplätze auf der Straßenfläche.
Eingeplant sind auch Fahrradständer und Fahrradboxen sowie digitale Anzeigetafeln für die Busse. Unabhängig davon ist die Grünflächenplanung zum angrenzenden Dieulouardpark noch nicht abgeschlossen, Hinweise können diesbezüglich noch aufgenommen werden. fh
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