Ladenburg. Die seit Jahren von Eltern und Schülern geforderte zentrale Mensa für mehrere Ladenburger Schulen kommt einen Schritt weiter: Der Technische Ausschuss (TA) des Ladenburger Gemeinderates hat am Mittwoch einstimmig den Auftrag für eine Studie vergeben, die zunächst die Machbarkeit des Vorhabens untersuchen soll. Überraschung eingangs: Zwei Elternbeirätinnen überreichen Bürgermeister Stefan Schmutz und Gremiumsmitgliedern gerahmte Protestkunst.
Den Schülermüttern ist es ein Anliegen, Danke dafür zu sagen, dass das Thema vorankomme: „Wir warten ja schon seit der einen oder anderen Woche darauf, dass die Studie kommt“, sagt Ulrike Lulei bei der sympathisch empfundenen Charme-Offensive noch vor der Tagesordnung, die der zuversichtliche „MM“-Vorbericht („Studie kommt“) ausgelöst hatte. An ihrer Seite: Alba Ziliani, die im November 2019 bei einer Online-Petition mehr als 880 Unterschriften für gesunde Mahlzeiten gesammelt und damit den wesentlich länger existierenden Wunsch früherer Elternbeiräte wieder auf die Agenda gesetzt hatte. Beide erinnern mit den Schülerwerken an die Demonstration vor gut einem Jahr zum landesweiten „Tag der Schulverpflegung“ auf dem Schulcampus und versprechen unter Beifall der TA-Rätinnen und -Räte: „Wir bleiben an dem Thema dran.“
Schüler ins Boot holen
Als das Thema später beraten wird, mahnt Bürgermeister Schmutz „Demut bei der Erwartungshaltung“ an. Das bedeutet: Ob und wann die Mensa gebaut wird, ist immer noch offen. Der im Rathaus zuständige Fachmann Götz Speyerer dankte der Elterninitiative – auch für ihre konstruktive Mitwirkung – und unterstreicht: „Es ist ein relativ langer Weg, auf dem es jetzt ein Stück weitergeht.“ Das erfahrene Karlsruher Fachbüro müsse das Schulzentrum „an allen Ecken und Enden analysieren und ältere Überlegungen der Stadt zum Thema betrachten. Dies solle „möglichst zeitnah folgen“.
Warum es so lange gedauert hat, bis wenigstens die Machbarkeit geprüft wird, erklärt Schmutz: „Wir haben lange kein Büro gefunden, dass den Auftrag annehmen wollte.“ Hinzu komme, dass Speyerer noch andere Großprojekte zu bewältigen habe wie etwa die Sanierung der in Unterrichtscontainern ausgelagerten Werkrealschule und die neue Sporthalle im Römerstadion. „Das sind keine Kleinigkeiten, und wir können nicht alles gleichzeitig machen.“
„Wir freuen uns, nach vielen Jahren weiterzukommen“, sagt Sven Ruster (Freie Wähler). Den „Unmut der Eltern darüber, dass es sich so lange hinzieht“, versteht Karl-Martin Hoffmann (CDU), weshalb seine Fraktion diese Studie „immer wieder gefordert“ habe. Dass sich die Elterninitiative engagiere, „obwohl ihre eigenen Kinder keinen Nutzen mehr davon haben werden“, lobt Max Keller (Grüne). Er bringt damit ebenso zum Ausdruck, dass es lange dauern könnte, bis eine Entscheidung fällt. Eine Mensa funktioniere nur dann, so Keller, wenn sie als „coole Location“ für die Schülerschaft attraktiv sei. Ähnlich äußert sich Angelika Gelle (SPD): „Wenn das nicht gut gemacht wird, ist das ein hoher Zuschussbetrieb wie Beispiele andernorts zeigen.“ Aus diesem Grund will Ernst Peters (FDP) auch „die Schülerschaft ins Boot holen und nicht nur Eltern gefragt haben“.
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