Ladenburg/Ilvesheim

Weniger Kursbesuche und zu kleine Räume in der VHS

Der Römerstadt-Rat stärkt Chefin Melanie Dommel den Rücken

Von 
Peter Jaschke
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Im Alten Ladenburger Rathaus leistet die Geschäftsstelle der Volkshochschule Ladenburg-Ilvesheim gute Arbeit, wie im Gemeinderat zu hören war. © Peter Jaschke

Als freiwillige Feuerwehr- und gelernte Bankkauffrau ist es Melanie Dommel wichtig, zuverlässig und genau zu arbeiten. Dass ihr das seit ihrem Einstieg vor fünf Jahren trotz widriger Umstände auch im Beruf bei der Volkshochschule (VHS) Ladenburg-Ilvesheim gelingt, bescheinigen der Geschäftsführerin in der letzten öffentlichen Ratssitzung dieses Jahres alle Fraktionen. Dabei ist der Anlass eine notwendige „Extraspritze“ in Höhe von 32 500 Euro, da die im städtischen Haushalt bereitgestellten Mittel ausgeschöpft sind.

„Die gute wirtschaftliche Führung unserer VHS durch Melanie Dommel verdient Respekt“, sagt Isabel Sohn-Frank (Grüne) und erklärt, dass Einnahmen stark gesunken seien, weil die Zahl der Kursbesuche rückläufig sei. Auch Fördermittel hätten 2022 nicht mehr zur Verfügung gestanden. Vor allem aus diesen Gründen habe die Einrichtung der Erwachsenenbildung einen Fehlbetrag erwirtschaftet, der der Verwaltung aber rechtzeitig mitgeteilt worden sei. Zwischen 2017 und 2021 sei die VHS mit einem Zuschussbedarf von rund 60 000 Euro ausgekommen, der bis ins Jahr 2016 noch bei 90 000 Euro gelegen hatte. Insgesamt seien in diesem Zeitraum 162 500 Euro eingespart worden.

Dies bestätigt Dommel auf Anfrage dieser Redaktion und sagt: „Wir haben bis jetzt nur ungefähr die Hälfte der früheren Teilnehmendenzahlen erreicht.“ Viele Ältere seien aus Vorsicht wegen Corona immer noch zögerlich, wieder Kurse zu buchen. Und sie nennt einen weiteren Grund, warum die VHS weniger einnehme: Es mangele an ausreichend großen Räumen. So fehle beispielsweise die früher gewohnte Übungsstätte für Gesundheitssportkurse in der städtischen Kita, weil es dort von den betrieblichen Abläufen her nicht mehr passe. Wo vor der Pandemie Platz für 18 bis 20 Personen zur Verfügung stand, mussten gefragte Kurse inzwischen verkleinert werden. Dommel wünscht sich „mehr Möglichkeiten, Sachen anbieten zu können.“

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Das sieht Angelika Gelle ähnlich: „Viele Kurse leiden darunter, dass es kaum geeignete Räumlichkeiten gibt“, sagt die SPD-Rätin. Als wichtiger Teil dieser Gesellschaft verdiene die VHS Unterstützung. Deshalb bewillige auch ihre Fraktion den erforderlichen Zuschuss, der vor allem dazu dient, Personalaufwendungen an die Stadt zurückzuerstatten. „Wir sollten intensiver schauen, was künftig geht, denn Melanie Dommel arbeitet innovativ und hat viele Ideen“, findet Gelle.

„In der VHS wird gute Arbeit geleistet“, so Gudrun Ruster. Die Freie Wählerin ruft – wie zuvor Grünen-Rätin Sohn-Frank – die Verwaltung dazu auf, solche Vorlagen künftig früher einzubringen. Auch Ernst Peters (FDP) will „unterjährige Information, wenn Zahlen aus dem Ruder laufen“. Dass die VHS „ein wichtiger Bestandteil des Lebens vieler Leute“ und daher unterstützenswert sei, sagt Günter Bläß (CDU).

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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