Ladenburg. Der Jüngste war acht, der älteste 78. Alle knapp 1500 Teilnehmenden beim Triathlon-Festival Römerman in Ladenburg trugen am Ende einen glücklichen Ausdruck im Gesicht. Wer Schwimmen, Radfahren und Laufen bei Lufttemperaturen bis um die 32 Grad geschafft hatte, durfte sich noch in der vierten Disziplin üben und mit allen anderen die Finisher-Party mit DJ Cebel feiern. Dass der „Triathlon-Spirit“ auch bei 28. Auflage spürbar lebte, dafür fanden sich am Samstag auf und entlang der Strecke im Freibad, am Neckar, im Odenwald und rund ums Römerstadion viele Belege.
Für den Römerman kommen auch viele Ex-Ladenburger zurück
Da ist beispielsweise die „Fangruppe Fabian“. Der Freundeskreis mit vielen Kleingärtnern hatte es sich im Schatten von Bäumen an der Laufrundstrecke gemütlich gemacht. Die Mittzwanziger feuern jedoch nicht nur „Römerman“ Fabian Collet an, sondern auch alle anderen. „Es ist super und für uns natürlich angenehm, aber für die Läufer ist es sicher anstrengend bei der Hitze“, sagt Janina Rietz aus Edingen noch. Dann nähert sich der nächste Triathlet und die Fangruppe macht ihren Job.
Dass dieser Triathlon wie ein Magnet wirkt, der viele frühere Ladenburger anzieht, dafür stehen etwa Philipp Wesp und Charlotte Lorenz. Der 31-Jährige arbeitet als promovierter Physiker in einem Münchner Krankenhaus. „Ich bin gerne dabei, weil immer viele Freunde mitmachen und ich mal wieder in die Heimat komme“, sagt er. Es sei sportlich gut gelaufen und es habe „Spaß gemacht, obwohl es so heiß war“. Die Veranstaltung sei „top organisiert und hat supernette Helfer“.
Auch die 30-jährige Charlotte aus Ulm ist in Ladenburg aufgewachsen. „Unser Freundeskreis trifft sich jedes Jahr zum Triathlon“, erklärt die Finisherin des breitensportlichen Fitnesswettbewerbs. „Es war anstrengend, aber wenn man im Ziel ist, fühlt man sich gut“, sagt Charlotte. Sie hat ein Extralob für all die Fans und Helfer an der Strecke: „Wie die allen zujubeln und für Erfrischung sorgen, das motiviert echt.“ Ebenso begeistert äußert sich Staffelstarter Klaus Hilfenhaus aus Heddesheim, nachdem er seinen 1,8 Kilometer langen Schwimmpart absolviert hatte: „Der Römerman ist nach wie vor eine super Veranstaltung und es ist einfach Wahnsinn, was von 400 Ehrenamtlichen gestemmt wird.“ Wohl ebenso empfindet es Siegfried Pickel (Naturfreunde Ladenburg). Er ist seit der ersten Auflage dabei und sagt nach seinem 28. Start, diesmal als Zweiter der Altersklasse 65: „Es macht immer noch Spaß.“
Das sind die Helferinnen und Helfer, die den Römerman überhaupt möglich machen
Einer, der im Vorfeld massiv dafür gesorgt hatte, dass in der Radwechselzone und auf der Radstrecke im wahrsten Sinne alles glatt läuft, ist Dietmar Schuff: „Ohne ihn wären wir aufgeschmissen“, heißt es überall anerkennend. Einer der jüngsten Helfer ist Lars Ziegelmeier am Infostand. „Es macht Spaß, den Leuten weiterzuhelfen“, sagt der 13-jährige Carl-Benz-Gymnasiast, der gerne klettert und schwimmt. Eine erfahrene Mitwirkende ist Christel Platz, die das Rahmenprogramm mitsamt Kinderprogramm organisiert. So verkürzen diesmal die Rope-Skipperinnen der örtlichen LSV und die Heidelberger Trommelgruppe Sunucraft Rhythm im Stadion die Zeit, bis nach dem Wechsel vom Radsattel in die Laufschuhe wieder der Triathlon im Mittelpunkt steht.
Ein unverwüstliches Markenzeichen des Römermans sind „Grumbeere“: Dass sich seit der Premiere Mitte der 90er Jahre jeder Finisher Kartoffeln mitnehmen darf, ist Josef Michels, der aus einer alten Mannheimer Familie stammt, zu verdanken. „Das war unser erster Sponsor“, sagt Kurt W. Zepf als Urgestein des damaligen Orga-Teams um Georg Rombach und Günter Bläß über den Seniorchef von Kartoffel Kuhn (Frankenthal). „Kurts Frau und meine waren Schulfreundinnen“, erklärt Michels, kurz bevor die ersten Schwimmer am Fähranleger ankommen. Michels ist längst Fan der Sportart geworden und hat in jüngeren Jahren zwei Mal am Fitnesswettbewerb teilgenommen.
Moderator: „Ladenburg ist eine Triathlon-Hochburg geworden“
Die Ladenburger Stadtmeisterschaft gewinnen diesmal Bianca Mohr (TC Ladenburg) und Titelverteidiger Martin Horack (Fitnesswettbewerb) sowie Jana Roth und Christian Rommelsheim (Römerman, beide LSV). „Äußerst positiv“ fällt die Bilanz der Hauptorganisatoren Alex Rittlinger und Fabian Körner aus: „Es war ganz toll“, so Rittlinger. Überall, auch entlang der Römerman-Radstrecke durch den vorderen Odenwald, sei Begeisterung spürbar gewesen. Im Römerstadion sei es noch voller gewesen als im Vorjahr: „Das geht in die Tausende“, meint der Sportchef. Von den Athleten habe es viel Lob gegeben. Moderator Wolfgang Grünwald vom RNF sagt: „Wir dürfen uns alle ein bisschen auf die Schulter klopfen, dass Ladenburg eine Triathlon-Hochburg geworden ist, wo schon die Besten Deutschlands und spätere Iron-Man-Sieger auf der olympischen Kurzdistanz gestartet sind.“
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