Ladenburg. Um die E-Mobilität voranzubringen, sind öffentliche Ladepunkte ein wichtiger Faktor. Dass ein deutlicher Anstieg der Elektromobilität „die wirksamste Maßnahme ist, um beim Klimaschutz im Verkehr voranzukommen“, stellt der ADAC fest. Doch aktuell sind im Land nur rund 1,4 von 49,4 Millionen Pkw reine Elektroautos. In Norwegen, das hier als Musterland gilt, sind bereits fast alle Neuwagen Elektrofahrzeuge, während die Quote hierzulande bei rund 14 Prozent liegt.
„An uns liegt es nicht, dass der Verkauf von Elektrofahrzeugen stockt, aber dennoch wird das Auto der Zukunft elektrisch fahren“, sagt Bürgermeister Stefan Schmutz. Am Dienstag hat er die erste öffentliche Schnellladesäule mit zwei Anschlüssen in der Römerstadt eröffnet. Damit gibt es in der Römerstadt laut Stadtverwaltung 24 öffentliche Ladepunkte, davon 22 an „Normalsäulen“ mit einer maximalen Leistung von jeweils 22 Kilowatt. „Auf vielfältigen Wunsch aus der Bevölkerung“ nach Leistungsstärkerem hatte die Stadtverwaltung Kontakt zu Anbietern aufgenommen. Der Mannheimer Energieversorger MVV sei der Stadt, so Schmutz, mit 18 Stationen seit 2021 ein zuverlässiger Partner beim Aufbau der Ladeinfrastruktur. Die neue Säule befindet sich vor der Einfahrt zur Rathaustiefgarage (Wallstadter Straße) und bietet eine Ladeleistung von bis zu 50 Kilowatt (kW) oder zweimal 25 kW.
Grundsätzlich gilt: Je höher die Ladeleistung des Fahrzeugs und der Ladestation, desto schneller lädt die Batterie. So ist es unter anderem nach Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Ilvesheim (300 kW) und Schriesheim nun auch in Ladenburg möglich, eine Elektrofahrzeugbatterie in höchstens 30 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität aufzuladen. Das ist viermal schneller als an Normalladesäulen, wo das Aufladen aber auch zehn Cent pro Kilowattstunde günstiger ist. Mit den üblichen Apps oder Ladekarten ist die neue Säule bereits nutzbar. Demnächst soll es auch mit Kreditkarte gehen.
Breite der Stellplätze an den Ladesäulen wurde erhöht
Der Standort hat sich laut Schmutz als „sehr gut ausgelastet“ erwiesen. Dort betreibt die MMV auch weiterhin die bestehende Normalladesäule. Die Breite der Stellplätze wurde an den Säulen erhöht, um ein komfortableres Laden zu ermöglichen. „Wir glauben auch, dass das die Mobilität der Zukunft ist“, sagt Vincent Grimmel, Leiter des MVV-Betriebs Öffentliche Ladeinfrastruktur. „Wir bauen unsere Ladesäulen dort, wo die Kunden hinmöchten.“
MVV-Projektleiter Sven Jelitko freut sich, dass die rund 20 000 Euro teure Ladesäule mit drei- bis vierwöchiger Bauzeit „zügig“ installiert worden sei. Ladenburg stehe gut da, was seine Ladeinfrastruktur betreffe. Für Anna Struve, die Mobilitätsbeauftragte im Rathaus, leistet die jüngste Maßnahme zum Ausbau der E-Mobilität einen Beitrag zum landesweiten Ziel, bis 2030 CO2-Ausstöße des Verkehrs um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. So seien weitere Ladesäulen wünschenswert. Schmutz betont: „Wir denken die Mobilitätswende bei allen Infrastrukturmaßnahmen mit.“
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