Geschichte

Ladenburger Jahrbuch: Verstärkung für die Redaktion gesucht

Der Heimatbund Ladenburg stellt das Jahrbuch 2024 mit einem spannenden Beitrag von Hermann Dunda zur Nachkriegsgeschichte vor. Von Bürgermeister Stefan Schmutz gibt es Lob für die bedeutende Reihe

Von 
Peter Jaschke
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Heimatbund-Chefin Carola Schuhmann (v.l.) präsentiert das Jahrbuch 2024 und eine namhafte Autorenschaft mit Ulrich Erhardt, Renate Ludwig, Hermann Dunda, Hermann Wiegand und Jörg Kreutz. © Peter Jaschke

Ladenburg. Das Jahrbuch 2024 des Ladenburger Geschichtsvereins Heimatbund ist da. „Wir sind schwer aktiv für diese Reihe, brauchen aber für die Zukunft mehr Unterstützung“, sagt die Vorsitzende Carola Schumann, als sie das jüngste Werk im Reinhold-Schulz-Waldpark vorstellt. Dort hatten Mitglieder und Gäste zuvor dem Ehrenvorsitzenden Meinhard Georg nachträglich zum 80. Geburtstag gratuliert.

War der Jahrbuch-Initiator im vergangenen Jahr noch als einer der Redakteure genannt worden, liegt die Last der Herausgeberaufgaben nun allein bei Ullrich Erhardt und Hermann Dunda, die schon als Autoren fleißig sind.

Nachdem der frühere Ladenburger Stadtarchivar vor zwei Jahren gekündigt hatte, klafft eine Lücke im Team, die schwer zu füllen ist. „Umso mehr sind wir stolz auf das 14. Jahrbuch seit Erscheinen der Reihe“, betont Schuhmann. Das 177-seitige, bebilderte Buch enthält erneut auch eine Vorjahreschronik des Stadtgeschehens sowie die diesjährigen Jubiläen.

Beliebt sind stets auch die historischen Bilder, die in der aktuellen Ausgabe „Ladenburg auf Ansichtskarten vor 1915“ zeigen.

Beitrag mit Erinnerungen an US-amerikanische Besatzungszeit

„Ein hochinteressantes Zeugnis dafür, wie wichtig in schwierigen Zeiten persönliche Kommunikation ist“, liefert Dunda mit einem hinreißenden Beitrag voller lebendiger Erinnerungen an die US-amerikanische Besatzungszeit und damalige Ladenburger Persönlichkeiten. Der damalige Stadtkommandant Frank R. Frink war dafür verantwortlich, dass die Stadt funktionierte. In seinen Notizen hielt er fest: Obwohl sich das Hauptquartier im Carl-Benz-Haus befunden habe, „verrichteten wir die meiste Arbeit im Würzburger Hof des Ehepaars Söhn.“

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Dort fühlte sich der vormals feindliche US-Offizier, der die Freundschaft mit Familie Söhn von 1945 bis 1982 gepflegt hatte, „mit Liebe und Zuneigung behandelt“. Dieser spannenden Geschichte, für die die Nachfahrin Ulrike Söhn Zeitdokumente bereitgestellt hatte, sei eine langjährige Recherche vorausgegangen, wie Schuhmann betonte.

Für Bürgermeister Stefan Schmutz ist das Jahrbuch eine bedeutende Reihe: „Ladenburg hat so viele Geschichten, und es ist wichtig, dass sie erzählt werden.“ Eine solche historische Kompetenz, so Schmutz, erlebe man auch nur selten. Haben doch erneut namhafte Autoren Beiträge verfasst. Einer davon ist Hermann Wiegand, der Vorsitzende des Mannheimer Altertumsvereins von 1859.

Ladenburger Jahrbuch bedeutende Reihe

Wie er zu berichten weiß, hinterließ Ladenburgs einstiger katholischer Stadtpfarrer Karl Desiderius von Royer aus dem 17. und 18. Jahrhundert ein großes schriftstellerisches Werk. Der 1650 geborene Geistliche habe Ladenburg geschätzt „als idealen Ort, um lateinische Gedichte zu schreiben“. Wieland hat einige davon übersetzt. Eines trägt den Titel „An die berühmte Stadt Ladenburg“.

Über das frühe Heidelberger Wirken des großen Archäologen Berndmark Heukemes, der im vergangenen Februar 100 geworden wäre, berichtet Renate Ludwig, die als Abteilungsleiterin am Kurpfälzischen Museum Heidelberg Nachfolgerin des Ladenburger Ehrenbürgers und Museumsgründers war.

Weitere Beiträge stammen von Ulrich Erhardt (Das neue Hochwassersperrtor; Die Kapuziner in Ladenburg; Warum hat das Pferd am Martinstor einen Kopf aus Kupferblech?), Jörg Kreutz (30 Jahre Vortragsreihe des Kreisarchivs) und Diakonin Bärbel Fichtner (Die Kirchenmaus und der Kindergottesdienst in früheren Jahren).

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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