Spaß-Event

Drachenbootrennen in Ladenburg: „Völlig losgelöst“

Packende Paddelsprints haben auch beim 18. Drachenbootrennen auf dem Neckar bei Ladenburg für Spaß und Spannung gesorgt. Alle Beteiligten und die Besucher waren von der Atmosphäre begeistert

Von 
Peter Jaschke
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„Völlig losgelöst“ wie Major Tom gewinnen die Paddelastronauten der Humboldt-Dragons mit ihrem silbernen Raumschiff den Performancepreis. © Peter Jaschke

Ladenburg. Das 18. zweitägige Drachenboot-Event mitsamt Beachparty in Ladenburg war erneut ein Riesenspaß, aber trotz bester Wetterbedingungen am Samstag und Sonntag auch eine Herausforderung. Und das nicht nur in sportlicher sowie organisatorischer Hinsicht. Denn Starkregen im Raum Stuttgart hatte am Freitag für Wassermassen im Oberlauf des Neckars gesorgt. Die spürbaren Folgen am ersten Renntag in Ladenburg: Jede Menge Treibgut, das DLRG-Kräfte stundenlang aus dem Wasser fischten, und eine enorme Strömung.

Packende Paddelsprints sorgen auch beim 18. Drachenbootrennen auf dem Neckar bei Ladenburg für Spaß und Spannung. Auf dem Bild gewinnen die Ghostjumpers (Bahn 1) im Vorlauf gegen die Legendären Knalltüten. © Peter Jaschke

„Die Ausrichtung der Boote im Rennen war deshalb extrem kompliziert“, sagt mit Helmut Bühler einer der erfahrensten von acht Steuerleuten aus der technisch Regie führenden Wassersportabteilung des gastgebenden FV 1903. Glücklicherweise hatte sich am Sonntag die Lage beruhigt. Da gingen Titelverteidiger der „River Ducks“ gingen mit der freilich strömungsbegünstigten Rekordzeit von 47,3 Sekunden für die 250-Meter-Strecke aus den Vorläufen vom Vortag ins Halbfinale der Königsklasse „Open“ mit zwölf Teams. Gegenüber dieser Redaktion erklärte Team-Captain Patrick Nürnberger (Hemsbach), dass sich das Team mit einem geheimen Ritual auf jedes Rennen einschwöre. Sein Team war 2019 Dritter und 2023 Sieger in Ladenburg und hat kürzlich zum dritten Mal das Heidelberger Drachenbootrennen gewonnen.

Lob für die „geniale Atmosphäre“ beim Event in Ladenburg

„Es macht extrem Spaß, mit dieser Truppe immer voll konzentriert durchzustarten“, sagt Nürnberger. Bei seinem ersten Start überhaupt hatte sich das Mannheim-Bürstädter Firmen- und Vereinsteam der GK Uniflott beachtlich auf Rang vier der Vorläufe platziert. „Dabei hatten wir unwetterbedingt nur einmal zusammen auf dem Wasser vorbereiten, aber wir haben es trotzdem ganz gut gemacht, und die Atmosphäre in Ladenburg ist nicht nur genial, sondern neben dem Altstadtfest das Größte, was hier auf die Beine gestellt wird“, sagt Captain Pascal Mieslinger. Als Bundesligacoach der Rimbacher Ringer hat er einige seiner Kampfsportler ins Boot geholt. Er hatte früher für Ladenburg gerungen und war damals in Fody’s ASV-Boot mitgefahren. Und siehe da: Die nach längerer Pause diesmal wieder angetretenen Römerstadt-Ringer um Patrick Sauer verwiesen als Suthans Drachenboot-Gladiatoren am Ende siegreich die hochfavorisierten River-Ducks auf Platz zwei.

Achter Sieg in Folge für das Frauenteam The Knockout Sisters aus Ladenburg, die früher Ghost Jumpers hießen. © Peter Jaschke

Das Lob von allen Seiten für dieses Event bekräftigte die Ladenburgerin Ines Garbaczok: „Es herrscht wunderbare Stimmung, und das Sport-mit-Spaß-Konzept ist einfach toll.“ Große Begeisterung auch bei den Martinis: „Wir sind zum zweiten Mal dabei, und es läuft sehr gut, weil wir ein reines Damenboot haben“, berichtet Sandra Walther vom Team der Ladenburger Martinsschule und fügt hinzu: „Wir haben einen harten, aber schönen Berufsalltag und wollen eine entspannte Freizeit voller Spaß zusammen haben.“ So lerne man sich außerhalb des Alltags besser kennen und genieße die „schöne Stimmung“. Dazu trägt ein seit bereits 16 Jahren startendes Team sogar mit einem eigenen Song bei. Der Titel „Wir sind die Wahnsinnspaddler“ drückt laut Leon Kirsch aus, was alle antreibt: „Wir waren mal eine Schülermannschaft, sind mittlerweile beruflich in alle Winde verstreut und treffen uns seit 2008 jedes Jahr zum Drachenbootrennen - schöner geht’s nicht.“

Suthans Drachenboot-Gladiatoren haben die Open-Klasse vor den River Ducks und MVV Netze gewonnen. © Peter Jaschke

Stichwort Schönheit: Das „Schwaneboot“ um Marvin Lier - lauter starke Männer in weißen Ballettkleidern - erzielte beim Performancepreis den dritten Platz hinter den Frauen von „Die Anstalt“: Das Team der Mannheimer IGMH-Schule gefiel mit Pappmotorrollern und Fünfziger-Jahre-Look. Die meisten Stimmen der Konkurrenzteams heimste jedoch das frühere Lehrer- und heutige Freundesteam der Humboldt-Dragons auf Kostümplatz eins ein. Das bereits 2019 erfolgreiche Team zeigte sich diesmal in Astronautenmontur mit silbernem Raumschiff zum Song „Major Tom“: „Völlig losgelöst ist das Motto dieses Sommers, und das haben wir uns erfolgreich zu eigen gemacht“, jubelt Captain Birgit Backes.

Nur durch die Mithilfe von vielen Seiten zu stemmen

Mit der Siegerehrung am späten Nachmittag ging für FV-Chef Thomas Thieme ein „friedliches, stimmungsvolles und gut besuchtes Event“ zu Ende. Das Konzept „Sport und Spaß“ werde nach wie vor hervorragend angenommen, aber nur durch erneute Mithilfe von Stadtverwaltung, Bauhof, DLRG, Polizei und Security sei es für Verein und Gastronomen auch zu stemmen gewesen.

Die Gewinner der Rennen: Open-Klasse: 1. Suthans Drachenboot-Gladiatoren, 2. River Ducks, 3. MVV Netze. Mix: 1. Essity+Cubes geben Tempo, 2. LSV Römerman, 3. Absolut Handball. Frauen: 1. The Knockout Skippers (vormals Team Ghost Jumpers, achter Sieg in Folge), 2. Legendäre Knalltüten, 3. Flotte Bienen.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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