Ladenburg. Seit der Gründung am 26. April 2012 ist das Engagement des Kunstvereins Ladenburg bei der Vermittlung lokaler und nationaler Künstler unverändert groß geblieben. Die hochkarätige Ausstellung „Skulptur und Plastik“, die am Samstag bei schönstem Frühlingswetter auf dem Areal der Baumschule Huben im Beisein von Vertretern des Gemeinderats, des Rathauses und einer beeindruckenden Zahl von Kunstinteressierten eröffnet wurde, gehört im Jubiläumsjahr 2022 mit Sicherheit zu den bedeutendsten Kunstveranstaltungen des Vereins. Teil der umfassenden Schau sind Arbeiten von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die sie in Vertrautheit mit Materialien wie Holz, Stein, Stahl und Draht für die Aufstellung im Freien sowie für den Innenbereich geschaffen haben.
Angeordnet im Platanen-Karree und sensibel abgestimmt auf die Umgebung, erlauben die Skulpturen und Plastiken eine allseitige Zugänglichkeit und Auseinandersetzung. Trotz der Schwere des Materials strahlen sie eine Atmosphäre von Leichtigkeit und heller Transparenz aus. So gehen die Werke vor dem Hintergrund der Pflanzen, des zart sprießenden Grüns eine gelungene Symbiose mit ihrer Umgebung ein.
Holzskulpturen mit hohem Abstraktionsgrad
„Jede Künstlerin, jeder Künstler ist in seiner Art besonders“, sagte Wiebke Hünermann-Neuert, Vorsitzende des Kunstvereins, in ihrer Begrüßungsrede. „Gemeinsam ist allen, dass sie freischaffend sind, dass ihre Werke vielfach ausgezeichnet wurden und ihre Aussage, fern modischer Trends, klar und präzise ist.“
Einen umfangreichen Einblick in die Werke, sowohl der großen im Freien als auch der kleinen in der Hauptstraße 6, bot der Kunsthistoriker Uli Weise. Die Holzskulpturen von Ulrike Gölner entziehen sich jeder Festlegung, sagte er. Den hohen Abstraktionsgrad verdanken sie ihrer Form und dem Wechselspiel zwischen der Maserung des Holzes und den mit der Kettensäge hinterlassenen Spuren. Das Bestimmende in den Stahlplastiken von Jürgen Heinz ist die Bewegung. Ein leichter Anstoß von außen, sei es der Wind oder die Hand des Betrachters, bringen sie zum Schwingen.
Ausstellung geht bis Ende April
Der Ladenburger Künstler Hans-Michael Kissel, dessen Interesse vor allem der Beziehung Mensch, Natur, Kosmos gilt, ist vielen bekannt. Die Vorsitzende des Kunstvereins zeigte sich besonders dankbar, dass er an der Ausstellung teilnimmt. Kissels beeindruckende windkinetische Skulpturen mit ihren schwingenden, schwebenden Bewegungen weisen auf die Unvorhersehbarkeit in einer allzu geordneten Welt hin. In seiner Performance zur Installation „Das Geheimnis der Harmonie“ führte er vor, wie durch einen kleinen Eingriff die harmonischen Bewegungsabläufe gestört werden und wie sehr „nur unter Einbeziehung aller Staaten, aller Menschen dieser Welt, sich die Sehnsucht nach Harmonie, nach Frieden erfüllen kann“.
Die Plastiken von Gabriele Köbler zeigen ihre Vorliebe fürs Gestalten von Menschen, denen sie in vielen Arbeitsschritten zauberhaft Leben einhaucht. Von wundersamer Schönheit sind die Figuren, die Stefanie Welk aus Draht geschaffen hat, indem sie Körper, Räume im Raum, Bewegung visualisiert.
Zu besichtigen sind die Werke bis Samstag, 30. April, zu den Öffnungszeiten der Baumschule Huben, Anwesenheit von Mitarbeitern des KVL Mi., Sa., So., 13 bis 15 Uhr; Hauptstraße 6, Mi., Sa., So., 11 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung, Telefon 06203/34 11.
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