Ladenburg. Wenn es allein nach dem Bürgermeister von Ladenburg ginge, dann könnte Vincenzo Armenio aus Ludwigshafen schon bald sein italienisches Restaurant Eno mitsamt Boutique-Hotel in der Altstadt eröffnen: „Mein Wunsch wäre, dass es noch im September dazu kommt“, sagt Stefan Schmutz am Mittwochabend auf Anfrage dieser Redaktion. Kurz davor hatten er und seine Verwaltung bei einer Gegenstimme im Technischen Ausschuss (TA) des Gemeinderats die Mehrheit hinter sich gebracht: Ja zum nachträglichen Antrag auf den längst erfolgten Umbau des vormaligen „Krone“-Hotels.
Jetzt liegt der Ball wieder beim Landratsamt in Heidelberg. Es ist noch offen, wann er zurückgespielt wird: „Aufgrund des anhängigen Antrags kann eine baurechtliche Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht getroffen werden“, hatte eine Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises am Montag auf Anfrage mitgeteilt. Die Untere Baurechtsbehörde habe auf diesem Verfahrensweg „beharrt“, so Schmutz. Man könnte sagen: Das Amt schickt den Unternehmer zurück auf Los, um im Bild eines Spiels zu bleiben. Dabei geht es einerseits letztlich um die gaststättenrechtliche Erlaubnis für Armenio, der sich längst startklar sieht. Andererseits steht die Frage im Raum, ob nach umbaubedingten Grundrissänderungen im Küchen- und Sanitärbereich Fluchtwege noch sicher seien.
So begründet Stadtbaumeister André Rehmsmeier die erhöhte Aufmerksamkeit der übergeordneten Behörde. Es sei anders geplant gewesen: „Man dachte zuerst, alles allein mit der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung hinzubekommen.“
Um Ausgleich bemüht, betont Bürgermeister Schmutz, dass „alle dankbar“ seien, dass es einen Käufer gebe, der bereit sei zu investieren. Doch bringe ein historisches Gebäude nun einmal eine gewisse Bürde mit sich. Allerdings stellt Schmutz zum Umbau ebenso fest: „Von außen sieht man nichts.“ Christian Vögele (CDU) meint: „Vom äußeren Erscheinungsbild her hat sich nicht viel geändert.“
Eines der eindrucksvollsten Gebäude in der Altsadt
Für Stadtrat Ernst Peters (FDP) ist das Ganze sogar „eher ein Innenausbauthema“. Gleichwohl sei die Altstadtsatzung einzuhalten. Das sieht Uwe Wagenfeld (CDU) differenzierter: „Auch der alte Schriftzug ,Goldene Krone’ sollte wieder sichtbar werden.“ Angelika Gelle (SPD) bezweifelt, dass ein Lichtbaum auf der Außenterrasse der Altstadtsatzung entspricht.
Sven Ruster (Freie Wähler), der grundsätzlich jeden nachträglichen Bauantrag ablehnt, hält es inhaltlich mit Stadtbildpfleger Egon Lackner. Der Sachkundige sagt: „Von anderen verlangen wir, im Vorfeld informiert zu werden, und das ist hier, bei einem der eindrucksvollsten Gebäude mit einem der größten Kellerbereiche in der Altstadt, überhaupt nicht der Fall.“ Es werde „zu großzügig“ mit diesem Vorhaben umgegangen.
Dass der Bauantrag „ein bissel zu spät kommt, ist höchst unerfreulich“, findet Max Keller (Grüne). Er besteht auf einer laut Verwaltung „wahrscheinlich“ natursteingemauerten Wand als Abtrennung zur rückwärtigen Zufahrt zum Hotelparkplatz. Kellers Fraktionskollegin Jennifer Zimmermann erinnert an den langen Stillstand bei diesem schwierigen Ensemble. Deshalb sei es „schön, dass sich jemand getraut hat, dran zu gehen, um wieder Leben rein zu bringen – auch wenn es an allen Ecken und Enden hakt.“
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