Gastronomie

„Heimatrock“ in Ladenburg schließt bald

Restaurant und Livemusik-Club in Ladenburg feiert am 19. Dezember Abschied. Der Eigentümer des Gebäuses, Fody Pashalidis, will aber gerne weiter verpachten.

Von 
Peter Jaschke
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Zur Eröffnung des Bar-Restaurants HeimatRock trat Inhaberin Sabine Gantner persönlich als Sängerin ihrer Coverrockband Eight4ty.Nine vor ausverkauftem Haus im Biergarten auf. © Peter Jaschke

Ladenburg. Nach mehr als fünf Jahren schließt das Restaurant Heimatrock in Ladenburg gegen Ende des Jahres seine Türen. Bevor es soweit ist, lädt das Team des Livemusik-Clubs um Inhaberin Sabine Gantner zum großen Finale ein: Am Freitag, 19. Dezember, soll ab 19.30 Uhr mit einem „Abend voller Musik, Emotionen und Erinnerungen“ Abschied gefeiert werden. „Nach all den Jahren mit vollem Einsatz, Herzblut und vielen großartigen Begegnungen ist jetzt einfach der richtige Zeitpunkt gekommen, ein Kapitel abzuschließen“, erklärt die seit bald 35 Jahren im Eventbereich selbstständige Restaurantfachfrau aus Ilvesheim.

Das Heimatrock war für sie immer mehr als nur ein Restaurant: „Es war ein Lebensprojekt, aber jetzt darf etwas Neues entstehen, mit neuen Ideen und vielleicht auch ein bisschen mehr Raum für Musik, Kreativität und andere Projekte“, so Gantner. Auf weitere Nachfrage teilt die auch als Frontfrau der Coverband Eight4ty.Nine bekannte Sängerin mit: „Ganz verabschieden werde ich mich von der Bühne und der Welt da draußen noch nicht, aber was genau folgt, bleibt noch mein kleines Geheimnis.“ Natürlich steht Gantner bei der Abschiedsparty mit Eight4ty.Nine auf der Bühne. „Wir sind seit Jahren als Garanten für mitreißende Stimmung bekannt und wollen ein letztes Mal in dieser Location energiegeladene Songs aus Rock, Pop, Soul und Blues bieten.“ Die Band soll auch in Zukunft „wie gewohnt auf allen Bühnen, bei Kerwen und Events für beste Unterhaltung sorgen“.

Kneipenchor sucht neue Bühne für Auftritte

Mit dem Heimatrock verbindet Sabine Gantner „legendäre Abende voller guter Laune und unvergesslicher Momente“. Dafür hat auch der Ladenburger Kneipenchor um Tobias Karl gesorgt. Nach dessen Zukunft gefragt, antwortet Gantner: „Diese echte Marke des Heimatrocks wird weiterbestehen!“ Wo künftig indes jeder und jede, der oder die Lust dazu hat, nach Herzenslust Pop- und Rocksongs schmettern können, kann Chorleiter Karl aus Schriesheim derzeit noch nicht sagen: „Wir sind auf der Suche und für Vorschläge dankbar.“ Der Gymnasiallehrer und Keyboarder einer Coverband hatte – inspiriert vom Chorprojekt „Choir! Choir! Choir!“ im kanadischen Toronto – Mitte 2024 im Heimatrock den Kneipenchor mit bis zu 45 Mitwirkenden ins Leben gerufen (diese Redaktion berichtete). Am Donnerstag, 20. November, wird ab 19.30 Uhr wieder gesungen.

Der Ladenburger Kneipenchor um Tobias Karl (r.) aus Schriesheim probt am 20. November wieder in lockerer Runde im Ladenburger HeimatRock. © Peter Jaschke

Gut besucht waren auch regelmäßige Auftritte des Odenwälder Gitarrenkünstlers Adax Dörsam, gerne im Duo mit Alex Auer oder Timo Gross. Gefeiert wurde die kroatische Bluessängerin und Gitarristin Vanja Sky. Schöne Momente bescherte die regionale Toto-Coverband „99“ Heimatrock-Gästen.

Adax Dörsam (r.), hier mit Timo Gross, war von Anfang an musikalischer Stammgast im HeimatRock. © Peter Jaschke

Zu einem weiteren Höhepunkt könnte es am Freitag, 14. November, kommen, wenn der Sänger-Songwriter Peter Saueressig alias „Balsamico“ mit Band gastiert. Diese hat kürzlich beim Deutschen Rock- und Pop-Preis gleich drei Auszeichnungen erhalten und stellt ab 19.30 Uhr (Eintritt frei) ihr neues Album „Flow“ vor, eine Retro-Crossover-Melange, die „mühelos zwischen den Genres Hardrock, Funk, Soul, Pop und Jazz wechselt“. Neben Eigenkompositionen spielt die Band eine große Bandbreite an Covers von Amy Winehouse bis Queen, die „balsamicosiert“ werden.

Ein Abschied voller Erinnerungen und Emotionen

Sabine Gantner wünscht sich, dass möglichst viele Gäste ihres Hauses „ein letztes Mal unsere Burger und Drinks genießen, aber auf keinen Fall sollte man die Final Party verpassen“. Unter dem Motto „Wenn Heimat kein Ort ist, sondern ein Gefühl!“ hatte Gantner im Juli 2020 das „Heimatrock“ eröffnet, also im ersten Pandemiesommer. Der ursprünglich früher geplante Start war wegen Corona-bedingter Lokalschließungen freilich nicht möglich gewesen. In den Räumen am Freibad befand sich zuvor das 2018 geschlossene „Fody´s Fährhaus“. Gantner zeigte sich damals trotz allem optimistisch, „dass es weitergeht“. Mit ihrem Eventunternehmen Ambiente hatte die frühere Veranstaltungsleiterin bei Feinkost Käfer in München und bei der Lufthansa zuvor gut gewirtschaftet. Und mit der Brauerei Krombacher sowie dem Eigentümer des Gebäudes, Fody Pashalidis, wusste Gantner „faire Partner“ an ihrer Seite. Inzwischen gilt für sie diese Devise: „Wenn Hindernisse unüberwindbar werden, bleibt nur der Mut loszulassen.“ Dazu hat sie sich nun durchgerungen.

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Als Verpächter sagt Fody Pashalidis mit seiner 33-jährigen Erfahrung in der Gastronomie auf Anfrage telefonisch: „Dieses Geschäft war nie einfach.“ Die Räume in der Neckarstraße 62 sollen dennoch weiterhin gastronomisch genutzt werden. „Ich könnte mir dort eine gutbürgerliche deutsche Küche vorstellen, denn davon gibt´s zu wenig“, so Pashalidis. Der etwas außerhalb an Freibad und Hundesportplatz gelegene Standort sei „keine Lauflage, sondern eine Entscheidungslage“, die ein familienfreundliches Konzept mit vernünftigen Preisen erfordere, um Gäste anzuziehen.

Pashalidis will „weiterhin keine Unsummen“ an Pacht verlangen, erwarte aber ein gerütteltes Maß an Erfahrung und Seriosität, denn ein so großes Haus sei schwierig zu führen. Ernsthafte Interessenten bewerben sich per Mail mit ihren bisherigen beruflichen Stationen bei ihm (info@fodys.com).

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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