Das Wichtigste in Kürze
- Annemie Ramm und Ralph Kaiser sind neue Pächter der Minigolf-Anlage in Ladenburg.
- Sie planen neue Angebote und eine familienfreundliche Atmosphäre auf der Anlage.
- Am 19. April ist die Eröffnung mit vergünstigten Leihgebühren.
Ladenburg. Eine Gastronomie-erfahrene Mitarbeiterin einer Kindergartenküche und ein gelernter Industrieschlosser – beide sind begeisterte Großeltern von bald drei Enkeln: Klingt das nicht nach dem perfekten Duo für die Leitung eines Minigolfplatzes? Sind doch ein Herz für Kinder und Familienfreundlichkeit ebenso wichtig beim Betrieb einer solchen Freizeitanlage wie handwerkliches Geschick.
Hinzu kommt, dass Annemie Ramm aus Mannheim-Pfingstberg und ihr ebenso 60-jähriger Lebensgefährte Ralph Kaiser zusammen bis vor bald 20 Jahren auf der Rheinau schon eine Gaststätte betrieben haben. Ab Samstag, 19. April, ist Annemie Ramm die neue Pächterin des 1. Miniaturgolfclubs (MGC) auf der Ladenburger Neckarwiese. Am Eröffnungstag gibt es ab 12 Uhr eine vergünstigte Leihgebühr von drei Euro.
Neue Pächter finden Ladenburger Minigolf-Anlage „wunderschön“
Als wir das Paar dort besuchen, laufen die Vorbereitungen auf den Saisonstart an der Neckarstraße. Für die Rasenpflege rings um die Bahnen hat die Nachfolgerin von Karin Schmitutz einen Aufsitzmäher und neues Mobiliar angeschafft. Mitten im Grün entsteht eine gemütliche Sitzlounge. Vor der erhöhten und bald neu überdachten Sitzterrasse sollen Liegestühle aufgestellt werden.
Während Annemie Ramm mit einem Lieferanten spricht, steht uns Ralph Kaiser Rede und Antwort. „Die Anlage ist wunderschön und wie gemacht für Frühling und Sommer“, erklärt der frühere Fußballer der TSG Rheinau. Die beiden wollen zunächst nebenberuflich die Anlage mitsamt Kiosk bewirten und in Schuss halten.
„Wenn es gut läuft, hört einer von uns im Beruf auf und widmet sich ganz dem Minigolfplatz“, sagt Kaiser. Er weiß jedoch, dass die neue Aufgabe eine Herausforderung ist: „Es wird bestimmt ziemlich schwierig, weil es nur ein Saisongeschäft ist, und wir auch in der wärmeren Jahreszeit ziemlich wetterabhängig sind.“ Da sei es „schön, wenn jemand kommt und was isst oder trinkt, auch wenn er kein Minigolf spielt“.
Ladenburger Minigolf-Anlage soll auch Spaziergänger anlocken
Um neben passionierten und gelegentlichen Minigolfern auch Spaziergänger, Touristen, Heimkehrer aus dem benachbarten Freibad und Freizeitsportler anzulocken, setzen Ramm und Kaiser neben Getränken vorerst auf bewährte sommerliche Ausflugsklassiker wie Wurstsalat mit oder ohne Pommes, heiße Wurst und Chicken Nuggets. Kaiser betont jedoch: „Wir fangen erst an und müssen uns erstmal orientieren, was die Leute wollen.“ Sobald mehrfach ein erfüllbarer Wunsch zu hören sein sollte, will sich das Paar nach Kräften bemühen, diesen auch zu erfüllen.
Die Voraussetzungen dafür sind gegeben: „Gastronomie begleitet mich schon mein ganzes Leben lang – von der Bedienung bis zur Köchin habe ich schon alles gemacht“, sagt Annemie Ramm, die sonntags gelegentlich ein Tagesgericht anbieten will. Als große Fasnachterin engagiert sie sich in der fünften Jahreszeit bei der Schwetzinger Carneval-Gesellschaft (SCG). Ihr Vorstandsposten der Gardeministerin kommt nicht von ungefähr, da Lisa-Marie, eine der beiden Töchter von Ramm und Kaiser, unter anderem die Jugend-, Junioren- und Churfürsten-Garde sowie alle Solisten trainiert.
Pächter bringen bereits Minigolf-Erfahrung mit
Deshalb kennt sich Annemie Ramm bestens aus mit Lampenfieber. Das verspürt sie selbst auch vor dem Start ihrer ersten Saison als Platzpächterin in Ladenburg. „Ich freue mich, bin aber ein bisschen aufgeregt, weil wir es etwas anders gestalten wollen als unsere Vorgänger“, sagt Annemie Ramm. Ihr Lebenspartner bringt das Konzept auf den Punkt: „Wir wollen einen ruhigen und gediegenen Treffpunkt schaffen, wo Jung und Alt gerne hingehen, um unter Leuten zu sein, weil sie sich wohlfühlen.“ Kaiser erinnert sich gerne an eigene Minigolfnachmittage mit seiner Annemie und den Töchtern. Die Bahnen auf ihrem früheren Dauercampingplatz in St. Leon-Rot waren ein beliebter Anlaufpunkt auch für Kaisers Mutter, seinen älteren Bruder und dessen Kinder mitsamt Nachwuchs.
„Wir sind Familienmenschen durch und durch, und da war es immer schön, wenn man zusammen auf dem Minigolfplatz eine Runde gedreht hat“, sagt Kaiser. Minigolfen ist beliebt in Deutschland: Es gibt insgesamt rund 2000 Anlagen und mehr als 200 Vereine mit Tausenden von aktiven Spielerinnen und Spielern. Als Wettkampfsport ist Minigolf weniger bekannt, erfreut sich aber seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Der Ligabetrieb funktioniert auf regionaler und überregionaler Ebene. Landes- und Deutsche Meisterschaften finden ebenso statt. Der Weltverband zählt mehr als 60 Nationalverbände und veranstaltet alle zwei Jahre Weltmeisterschaften.
Minigolf ist ein beliebtes Freizeit-Vergnügen der Deutschen
Doch für die meisten bedeutet Minigolf Sommer, Sonne und Spaß mit der Familie oder Freunden. 20 Millionen Besucher hatten die Minigolf-Anlagen laut Rundfundsender Deutsche Welle im Jahr 2011. Minigolf gilt den Vereinen landauf und landab bis heute als „Deutschlands liebstes Freizeitvergnügen“. Vor diesem erfreulichen Hintergrund hofft Ladenburgs MGC-Chef Frank Weygold „auf eine gute Zusammenarbeit mit unserer neuen Pächterin“. Feuertaufe ist das beliebte Jedermann-Turnier für Spaßteams am Samstag, 7. Juni. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen von 12 bis 19 Uhr. Das Ausleihen von Schlägern und Bällen kostet im normalen Betrieb nach wie vor 5 Euro (Erwachsene) und 4 Euro (Kinder).
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