Landwirtschaft

„Erlebnis-Garten“ - Das plant die junge Generation am Hegehof in Ladenburg

Auf dem Hegehof in Ladenburg gibt es Pläne für ein neues Erlebnis-Zentrum. Besonders junge Familien können sich freuen.

Von 
Peter Jaschke
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Ladenburg. Auf dem Hegehof im Ladenburger Stadtteil Neuzeilsheim planen die Juniorchefs Jasmin und Maximilian Hege einen Obst-Erlebnis-Garten, der vor allem junge Familien, Kindergärten, Schulen und Vereine ansprechen soll. „Unsere Vision ist es, heimischen Obstbau und Landwirtschaft für alle Sinne spürbar zu machen“, erklärt Jasmin Hege, die für die Vermarktung zuständig ist.

Im Technischen Ausschuss (TA) des Ladenburger Gemeinderats präsentierten die Geschwister ihr Konzept. Maximilian, der 1988 geboren wurde, ist für die Produktion verantwortlich. „Kinder wissen heutzutage oft nicht mehr, wie Obst und Gemüse angebaut wird“, erläutert Jasmin Hege. Sie hat Betriebswirtschaft in Paris studiert, während Maximilian Betriebswirt und seit 2014 ausgebildeter Obstbauer ist.

Abriss des alten Gebäudes in Ladenburg soll Ende des Jahres beginnen

Geplant ist ein Schulungsgarten mit Kursen. Eine Streuobstwiese mit alten Sorten wurde bereits 2023 angelegt, und ein kleiner Streichelzoo existiert. Für die Umsetzung der Pläne benötigt die Familie ein neues Mehrzweckgebäude, das die bestehende Halle ersetzen soll. Der Abriss ist für Ende des Jahres geplant, um mit dem „minimal größeren“ Neubau zu beginnen, der günstiger ist als eine Modernisierung des alten Gebäudes.

Im Neubau sollen ein Café, ein Hofladen und eine Indoorspielfläche Platz finden. Laut Verwaltung bestehen planungsrechtlich keine Bedenken gegen das Vorhaben. Es ist im Außenbereich zulässig, weil dem keine öffentlichen Belange entgegenstehen und es dem landwirtschaftlichen Betrieb dient.

Die bäuerliche Tradition der Familie ist wesentlich älter, doch vor rund 60 Jahren begann die Geschichte des Hegehofs in Neuzeilsheim. Zuvor hatten die Großeltern der Geschwister, Anneliese und Jakob Hege, ihren Betrieb aus der Kernstadt in den Aussiedlerweiler nahe Heddesheim verlagert. Damals wurden Getreide, Tabak, Obst und Gemüse angebaut, und es gab Kühe, Schweine und Pferde. Heute ist der Hegehof mit mobilen Verkaufsständen, Hofladen samt Bäckerei, Beerencafé, „Maislabyrinth“ und kulturellen Events weit über Ladenburg hinaus bekannt.

Ladenburger Hof will ein weiteres Standbein aufbauen

Dieter Hege, der älteste Sohn der Gründer, und seine Frau Brigitte führen den Hof seit 1987. Damals gab es schon keine Kühe mehr, und die erste Erdbeerernte war drei Jahre zuvor eingebracht worden. Der Hof produziert Sonderkulturen für Einzel- und Großhandel, und 1993 kam ein Pflanzenhandel hinzu. „Wir wollen nun ein weiteres Standbein aufbauen und glauben, dass ein Obst-Erlebnis-Garten einzigartig in der Region sein wird und ein Bewusstsein für Natur und Landwirtschaft schafft“, sagt Jasmin Hege im TA. Hilfreich sei neben den vorhandenen Grundlagen am Standort, dass der Hegehof schon länger mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zusammen arbeite.

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Auf Nachfragen von TA-Mitgliedern legt Maximilian Hege Umwelt- und Klimaschutzstandards im Betrieb dar und versichert: „Wir rechnen nicht mit mehr Verkehr als bisher.“ 50 Stellplätze sollen mit begrünten Rasengittersteinen befestigt werden. Die Gastronomie bleibe ein saisonaler Tagesbetrieb, so Jasmin Hege. Bei einer Nein-Stimme und einer Enthaltung gab der TA grünes Licht für den Bauantrag der Familie Hege.

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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