Brandschutz

Das kann das neue Feuerwehrfahrzeug in Ladenburg

490 000 Euro hat es gekostet - und kam deutlich später als geplant. Doch das Warten auf das neue Feuerwehrfahrzeug in Ladenburg hat sich gelohnt. Der Kommandant erklärt warum

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Peter Jaschke
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Die symbolische Schlüsselübergabe (v.l.): René Faul, Pascal Löffelhardt, Jürgen Volk und Bürgermeister Stefan Schmutz. © Christoph Blüthner

Ladenburg. Vier Jahre dauerte es von der Planungsphase bis zum Schulungsprozess, nun ist das Löschfahrzeug (LF) 10 offiziell übergeben worden: Das neue erste Fahrzeug bei Einsätzen des Löschzugs der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg löst das 31 Jahre alte Vorgängermodell ab. Wegen Lieferproblemen bei Mercedes Benz hatten die Frauen und Männer um Kommandant Pascal Löffelhardt rund ein Jahr länger als geplant auf den modernen Neunsitzer warten müssen. Er war bei der Firma Rosenbauer in Luckenwalde umgebaut und vom Fellbacher Spezialausrüster Barth bestückt worden.

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Neues Feuerwehrfahrzeug in Ladenburg

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„Das LF 10 ist deutlich besser bedienbar“, bringt Löffelhardt die Vorzüge des LF 10 auf den Punkt. Dabei lägen die Gesamtkosten von rund 490 000 Euro noch unter dem Haushaltsansatz von 512 000 Euro. Wie Bürgermeister Stefan Schmutz bei der Übergabe informiert, fördert das Land Baden-Württemberg diese „größte Anschaffung der vergangenen zehn Jahre“, die sich aus dem Bedarfsplan der Wehr ableite, mit rund 90 000 Euro. Der Vorgängertyp werde nun nach mehr als 1000 Einsätzen auch als zweites Fahrzeug im Rüstzug in den Ruhestand versetzt. Löffelhardt nennt weitere Vorzüge des neuen Fahrzeugs: Ein durchgehender Laufsteg rings herum erleichtere die Arbeit bei Einsätzen ebenso wie ein mechanische Treppe für den Einstieg. Das komme vor allem bei älteren Kameraden gut an. Dank so genannter Schwenkwände finde mehr Material Platz als bisher.

Bis zu 14 Tonnen wieder das Löschfahrzeug

Vor allem verfüge das mitsamt gefülltem 2000-Liter-Wassertank für den Erstangriff bis zu 14 Tonnen schwere LF 10 über eine leistungsfähige Umfeldbeleuchtung und einen mit LED-Technik ausgerüsteten Lichtmast, der diesmal mittig und nicht am Heck aufgebaut ist. Für mehr Sicherheit und Überblick sorgen nicht nur eine Rückfahr-, sondern auch eine 360-Grad-Kamera. „Damit hat man eine Vogelperspektive mit dem Fahrzeug in der Mitte und es gibt keine toten Winkel mehr - zum Beispiel auch beim Abbiegen“, erklärt Löffelhardt. Wichtig bei Brandeinsätzen: Nach Aufbau einer Löschwasserversorgung werde automatisch erkannt, wann etwas zur Wiederfüllung des Tanks abgesaugt werden könne, ohne das Sprühbild des Strahlrohrs zu beeinträchtigen.

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Anfangs habe es in der Mannschaft Befürchtungen gegeben, dass sich die Pumpe, die bis zu 3500 Liter pro Minute fördern kann, weniger leicht steuern lasse als bislang gewohnt. Doch inzwischen wüssten alle, so Löffelhardt: „Die Bedienung ist super einfach.“ Für die Schulung hatte Löffelhardt dennoch viel Zeit anberaumt: An insgesamt 27 Terminen hatten er selbst sowie Claas und Clemens Tiemann, Jürgen Volk, Rüdiger Samstag, Stephan Löffelhardt und Stefan Lantos alle Maschinisten drei Stunden lang und die gesamte Mannschaft in Kleingruppen jeweils zwei Stunden lang mit dem System vertraut gemacht. Das siebenköpfige Schulungsteam selbst war beim Hersteller in Luckenwalde eingewiesen worden und danach im neuen Fahrzeug nach Ladenburg zurückgefahren. Nach Löffelhardts Einschätzung werde es dauern, bis bei Freiwilligen Feuerwehrflotten flächendeckend E-Mobilität Einzug halte. Bei der gegenwärtigen Technik und weil man im Katastrophenfall Infrastruktur brauche, setze man weiterhin auf fossile Brennstoffe: „Wir hoffen, dass das robust dieselbetriebene LF 10 dementsprechend lange lebt wie sein Vorgänger.“

Freier Autor Peter Jaschke ist freier Mitarbeiter seit 1997 und macht überwiegend regionale Berichterstattung, nimmt aber auch Sport- und Kultur-Termine wahr.

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