Ladenburg.. Nach dem symbolischen Spatenstich am 22. März dieses Jahres ist auf der Baustelle für die neue Dreifeldsporthalle im Römerstadion ein weiterer Meilenstein erreicht: Die Stahlbetonarbeiten sind abgeschlossen. Rund 1000 Kubikmeter Zement und 150 Tonnen Stahl für Fundamente, Bodenplatte und zwei errichtete Treppenhäuser sind bereit, die nun folgende Holzbaukonstruktion mit einem Gesamtvolumen von ebenso 1000 Kubikmetern zu tragen. Demnächst sollen fertige Wandelemente angeliefert werden. Darauf ruhen später 18 Holzbinder von je 32 Meter Länge fürs Dach.
„Wir liegen relativ gut im Zeitplan, aber ich kann noch nicht 100-prozentig sagen, dass wir bis Ende 2025 fertig sind“, sagt der im Rathaus mitzuständige Fachmann Götz Speyerer am Mittwochnachmittag. 23 von insgesamt 33 Gewerken seien zu diesem Zeitpunkt bereits ausgeschrieben. Das bedeutet, dass viele Tätigkeiten von mehreren Verantwortlichen in Teamarbeit zu koordinieren sind, damit Abläufe ineinandergreifen können.
Alles hängt von pünktlichen Materiallieferungen ab
Speyerer weiß aus leidvoller Erfahrung: „Wenn bei der nächsten Materiallieferung etwas dazwischen kommt, ist der Zeitplan Makulatur.“ Für Andreas Zimmerer vom beauftragten Augsburger Architekturbüro Löhle Neubauer, wäre es der nächste wichtige Meilenstein, „dass eine richtige Gebäudehülle steht und wir damit wettersicher sind“. Da können Speyerer und der örtliche Bauleiter Christoph Puth (Büro Motorlab Mannheim) nur zustimmen, denn „wir haben schon Regenwasser abgepumpt dieses Jahr“.
Bei Bürgermeister Stefan Schmutz herrscht angesichts des „größten Bauprojekts der letzten 40 Jahre“ in Ladenburg Optimismus vor: „Wir sind zuversichtlich, und ab jetzt wird’s schön“, sagt er mehrdeutig vor dem Übergang zur neuen Bauphase. Er meint jedoch weniger das Wetter als die Optik, da bald viel Holz zu sehen sei. Bei Gesamtkosten von 17,3 Millionen Euro seien bereits elf Millionen an Mitteln vergeben. Über Vergaben für fünf weitere Millionen entscheide der Gemeinderat noch am selben Tag des Rundgangs. „Trotz großer Komplexität und Baukostensteigerungen ist die Kostenschätzung immer noch aktuell, gehen wir mit Kostensicherheit in die nächste Phase, und wir reden derzeit von einer schwarzen Null und von keinen unliebsamen Überraschungen“, sagt Schmutz. Dabei handele es sich um ein „Riesenprojekt“, was er mit eindrucksvollen Zahlen belegt. So werden allein rund 19 Kilometern an Elektrokabeln verbaut. Diese transportieren am Ende auch den Sonnenstrom, den eine hoch leistungsfähige Photovoltaikanlage auf dem Hallendach produziert, ins benachbarte Freibad, um dort Pumpen anzutreiben.
„Das erspart uns in wenigen Jahren 95 Tonnen CO2 pro Jahr“, macht Schmutz die Dimensionen deutlich. Auch vor diesem Hintergrund der Nachhaltigkeit sei es „richtig und gut“, dass der Gemeinderat der „Investition zum Gewinn für Schulen und Vereine“ zugestimmt habe. „Dieser Beschluss wäre in der heutigen Finanzlage nicht denkbar“, betont Schmutz. Trotz Bundes- und Landesfördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro für die Halle und 2,7 Millionen Euro fürs Freibad sei es beklagenswert, das „die Energiewende auf dem Rücken der Kommunen vollzogen“ werde. So müsse die Stadt den Solartransformator „alleine stemmen“, so der Klimafachmann im Rathaus, Robert Lesl. Doch ohne Klimaschutz sei kaum Förderung zu bekommen gewesen. Hilfreich immerhin, dass weiterhin Vorsteuerabzug geltend gemacht werden könne, was im Endeffekt 1,5 bis 1,8 Millionen Euro weniger an Kosten für die Stadt ausmache.
Funktionalität der Halle ist auf den Bedarf vor Ort ausgerichtet
Für die vielen Millionen soll ein Gebäude entstehen, das neben Holz viel Glas enthält: „Das gewährt einen schönen Ausblick nach drei Seiten“, sagt Speyerer. Architekt Zimmerer sagt: „Das wird ein sehr schöner, heller und offener Bau mit tollen Materialien.“ Angestrebt werde der Silberstandard als dritthöchster Zertifizierungsgrad nach Platin und Gold der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Zu sehen ist derzeit die große Fläche für Eingangsbereich mit geräumigem Foyer auf der Nordseite sowie der dahinter befindlichen Halle. Diese habe eine lichte Höhe von sieben Metern.
„Die Funktionalität der Halle ist optimal auf den Bedarf vor Ort ausgerichtet, und wir haben das Beste an Möglichkeiten“, versichert Schmutz. Zwischen beiden aufragenden Treppenräumen mitsamt Aufzugschächten entstehen noch zwei Funktionsräume auf zwei Geschossen. Zur Halle gehören später auch außenliegender Sonnenschutz, Kletterwand und ausfahrbare Tribüne. An der Halle entsteht ein barrierefreier Parkplatz. Der vor Baubeginn abgetragenen Mutterboden entlang der Baustelle soll zur Gestaltung des Außengeländes verwendet werden.
Mehr Informationen
- Die neue Dreifeldsporthalle im Römerstadion, die bis Ende 2025/Anfang 2026 fertig sein soll, hat eine Gesamtfläche von 50 mal 50 Metern und bietet bis zu 200 Personen Platz.
- Die reine Halle misst 1368 Quadratmeter, die Funktionsräume zusammen 196 Quadratmeter.
- Es soll 45 neue Stellplätze für Autos geben: 32 für Sportler, 13 für Besucher und 32 für Fahrräder.
- Von insgesamt 33 Gewerken sind aktuell inzwischen 28 vergeben für einen Auftragswert von insgesamt mehr als 16 Millionen Euro (Gesamtsumme: 17,3 Millionen Euro).
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ladenburg_artikel,-ladenburg-bau-neuer-sporthalle-in-ladenburg-schreitet-voran-_arid,2265347.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ladenburg.html