Hobby

Flugtag in Feudenheim: Tollkühne Bastler zeigen ihre fliegenden Kisten

Der Hallenflugtag des Badisch-Pfälzischen Modellflugsportvereins in der Sporthalle der Brüder-Grimm-Schule in Feudenheim war gut besucht - und bot viele Überraschungen

Von 
Bernhard Haas
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Der achtmalige deutsche Meister Markus Zolitsch mit einer Kür. © Bernhard Haas

Feudenheim. Es waren zwar keine tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten, die da durch die Turnhalle der Brüder-Grimm-Schule in Feudenheim flogen. Aber was die Freunde des nun schon zum 27. Mal veranstalteten Hallenflugtages des Badisch-Pfälzischen Modellflugsportvereins da durch die Luft sausen ließen, war schon beeindruckend. Den Zuschauern wurden technische und fliegerische Leckerbissen aus allen Sparten der Hallenfliegerei serviert.

Vom einen Gramm leichten elektrisch angetriebenen und ferngesteuerten Wohnzimmerflieger bis zur 800 Gramm wiegenden originalgetreu nachgebildeten JU 52, vom Mikrohelikopter bis zum fliegenden Vogel erwartete die zahlreich erschienenen Besucher ein buntes Kaleidoskop an Modellen und Flugvorführungen. Und auch die Piloten, darunter deutsche und internationale Meister, die mit teilweise atemberaubender Flugakrobatik aufwarteten, zeigten die gesamte Bandbreite des Hallenflugsports. Wer am Ende allerdings mehr Spaß hatte, die Zuschauer oder die Piloten, das war gar nicht so einfach auszumachen, denn Freude hatten alle, die einen am Zuschauen, die anderen am Basteln und Fliegen.

Was da so alles durch die Luft flog, war schon beachtlich.“ Darunter waren auch Dinge, die eigentlich gar nicht fliegen können“, erzählte schmunzelnd Dietrich Lausberg vom Veranstalter. Er berichtete aber auch, dass sich Süddeutschland, woher die meisten Piloten stammten, mittlerweile eine Hochburg des Modellflugs geworden ist. Auch der Nachwuchs kam aus dieser Region.

Auch „Harry Potter auf einem Besen“ war in der Luft

In diesem Jahr musste allerdings Emma, die Lokomotive aus der Kinderserie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, am Boden bleiben. Die hatte technische Probleme, wie Lausberg berichtete. Dafür war Dietmar Metz in der Luft. Er hatte „Harry Potter auf einem Besen“ gebastelt. 14 verschiedene Funktionen konnten diesem Modell einverleibt werden. Zum Schluss der hochinteressanten Flugshow blinkten die Augen von Harry Potter in knalligem Rot, was geradezu einen spontanen Beifallssturm der Zuschauer hervorrief. Nicht minder spektakulär war die Show von Jochen Hein aus Waldalgesheim aus der Nähe von Bingen am Rhein. Er war extra für den Tag rund 100 Kilometer angereist, um die eigenen Modelle fliegen zu lassen. Hein hatte ein Mainzelmännchen zum Fliegen erweckt, das spektakulär seine Runden durch die Halle drehte. Dass bei aller Euphorie auch einmal das eine oder andere Flugzeug mit einem anderen kollidiert, quittierten die Piloten meist mit einem Lächeln und sammelten ihre Bruchstücke wieder ein.

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Bereits viermal haben die Modellflieger aus Mannheim die deutschen Meisterschaften ausgetragen. „Das sind ganz unterschiedliche Disziplinen, in denen Piloten gegeneinander antreten“, wusste Lausberg. Eine dieser ganz besonders exakten Vorführungen bot der achtmalige deutsche Meister Markus Zolitsch, der zur Musik exakte Manöver wie Looping oder Kopfstand vorführte. Plötzlich schwebten auch vier Rentiere durch den Saal und zogen einen festlich geschmückten Schlitten hoch über den Köpfen der Zuschauer. Auch das Ballonstechen forderte tollkühne Flugmanöver. Da ging es um die Taktik, wer am schnellsten die Ballone zerstach.

„Das ist schon ein tolles Hobby, bei dem man so manche Grenze der Aerodynamik austesten kann. Da muss man viel ausprobieren und vor allem viel denken“, stellte Pilot Jochen Hein fest. Übrigens hatten die Piloten so manches Ersatzteil gleich griffbereit, um die Maschinen wieder flugfertig zu machen.

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