Kultur

Ausstellung in Ladenburg: Eine Zeitreise über 400 Jahre zurück

Die Ausstellung „Die Rhein-Neckar-Region in alten Landkarten“ ist ab 22. November im Kreisarchiv in Ladenburg zu sehen. Sie zeigt über 400 Jahre altes Kartenmaterial - mit oft überraschenden und kunstvollen Einblicken

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„Die Rhein-Neckar-Region in alten Landkarten“ öffnet bald. © Kreisarchiv

Ladenburg. Freunde historischer Landkarten und der Geschichte der Kurpfalz können sich freuen. Ab Dienstag, 22. November, präsentiert das Kreisarchiv des Rhein-Neckar-Kreises rund 70 historische Landkarten und Ansichten zur Rhein-Neckar-Region von Mitte des 16. Jahrhunderts bis Ende des 18. Jahrhunderts. Die in unterschiedlicher Technik und Stil ausgeführten Blätter stammen aus der „Sammlung Herbert Kempf“, mit dem das Kreisarchiv schon eine Reihe hervorragender Ausstellungen veranstaltet hat.

Die Ausstellung

  • Die Ausstellung „Die Rhein-Neckar-Region in alten Landkarten“ im Kreisarchiv Rhein-Neckar-Kreis, Trajanstraße 66, läuft vom 23. November bis 17. März.
  • Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 bis 16 Uhr, Freitag 9 bis 12 Uhr. Der Eintritt ist frei.
  • Öffentliche Führungen: 7. Dezember, 18. Januar, 15. Februar und 8. März, 17 bis 18 Uhr; Gruppenführungen ab zehn Personen nach Vereinbarung.
  • Kontakt: Telefon: 06221/5 22 77 40, E-Mail: kreisarchiv@rhein-neckar-kreis.de. red

Eröffnet wird die Ausstellung am 22. November, um 19 Uhr im Kreisarchiv, Trajanstraße 66, in Ladenburg; der Eintritt ist frei.

Im Blick auf die Eroberung der Kurpfalz im Dreißigjährigen Krieg vor genau 400 Jahren dürften dieses Mal die Kupferstiche mit den Ansichten der strategisch wichtigen Städte Frankenthal, Mannheim und Heidelberg von besonderem Interesse sein. 1585 hat Gerhard Mercator, einer der bedeutendsten Kartographen der Renaissance, eine Pfalzkarte gestochen. Erstmals überhaupt ist die Karte nach Norden ausgerichtet und als eine Matrix für die folgenden kommerziell herausgegebenen Karten zu sehen.

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Landrat Stefan Dallinger, der die Gäste begrüßen wird, zeigte sich schon vorab beeindruckt: „Die Sammlung von Herbert Kempf hat eine ganz besondere Qualität, und dass wir mit ihm einen so umfassenden Einblick in mehr als 250 Jahre Kartographiegeschichte des deutschen Südwestens geben können, ist einfach grandios.“

Einzigartige Bestände

Tatsächlich findet man Bestände wie die von Herbert Kempf dem Kreisarchiv überlassene Kartensammlung heute höchstens in den Kartenabteilungen großer Landesarchive oder Universitäts- und Landesbibliotheken. Die Ausstellung zeigt, wie sich das Bild der Region nach und nach immer mehr verfeinert hat. Von Sebastian Münster über das kartographische Pionierwerk Mercators, der als Erster eine Gradnetzeinteilung verwendete, und das „Goldene Zeitalter der Kartographie“ mit Karten aus den holländischen und später den Nürnberger und Augsburger Verlegerfamilien sowie auf den deutschen Markt drängenden französischen Kartographen reicht das breite Spektrum. Auch was es mit dem sprichwörtlichen „Abkupfern“ geschäftstüchtiger Verleger und Kupferstecher auf sich hat, lässt sich in der Ausstellung gut nachvollziehen.

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Die Originalkarten sowie einige Nachdrucke wie Martin Waldseemüllers Oberrheinkarte aus dem Jahr 1513 spiegeln die ganze Vielgestaltigkeit der früheren Gebiete der Metropolregion Rhein-Neckar wider und sind oft in der Schönheit der Darstellungen wirkliche Kunstwerke. Sie verführen so zu einer Zeitreise zu den historischen Wurzeln und den territorialen Besonderheiten der Rhein-Neckar-Region. Was heute die Europäische Metropolregion in drei Bundesländern umfasst, gehörte früher zu den ehemaligen Territorien der Kurpfalz, des Erzstifts Mainz, der Hochstifte Speyer und Worms oder der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt. red/sko

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