Ilvesheim. Das war nun wirklich eine prompte Erledigung: Von einem Radfahrer auf eine Gefahrenstelle im Heinrich-Lanz-Weg in Ilvesheim angesprochen, fragte die „MM“-Redaktion am Dienstag per E-Mail beim Bauamt nach. Die Antwort kam am Mittwoch spätabends vom neuen Bürgermeister Thorsten Walther. Und als der Fotograf am Donnerstag die Schäden dokumentieren wollte, traf er bereits die Arbeiter an, die sie beseitigten.
Ilvesheim versteht und präsentiert sich als eine fahrradfreundliche Gemeinde und handelt auch sichtbar als eine solche.
„Der Weg ist als Betriebsweg (Feldweg) ausgebaut und nur für Anlieger zur Nutzung freigegeben“, heißt es in der schriftlichen Antwort. Die vorhandene Aufkantung sei keine bewusst eingebaute Schwelle: „Vielmehr hat sich hier die asphaltierte Verfüllmasse durch die mechanische und thermische Belastung zwischen den Wegplatten so verformt.“
Kleines Problem, schnelle und unkomplizierte Lösung. Und nicht die einzige, wie am Freitag im Gespräch mit Bürgermeister Walther deutlich wird. Es gibt auch an der Feudenheimer Brücke an der Autobahn eine Strecke, die von Fahrradfahrern viel genutzt wird, um nach Seckenheim zu kommen. Auf einer Länge von etwa 50 Metern ist sie bislang allerdings nur geschottert. „Da haben mich schon viele Ilvesheimer drauf angesprochen“, erklärt Walther. Hier hat er nun nach eigenen Angaben veranlasst, dass diese Lücke zeitnah geschlossen wird.
Kleine Dinge, große Wirkung
„Das sind diese kleinen Dinge, die wir mitdenken und dann auch zügig umsetzen müssen“, betont Walther. Das Thema Radfahren hat der neue Bürgermeister weit oben auf seiner Agenda, wie er auf Nachfrage versichert. Auf das Radwegekonzept von 2014 angesprochen, erklärt er, dieses sei bislang nur in Teilen umgesetzt. Es müsse zudem aktualisiert werden. „Das hat auch mit dem Radschnellweg zu tun“, erläutert der Sozialdemokrat. Erst wenn dessen Verlauf exakt feststehe, könne man sich um die Anbindung kümmern. Das sei eine komplexe Aufgabe
Es geht allerdings nicht allein um die Radfahrer. „Wir brauchen ein Mobilitätskonzept“, unterstreicht der Bürgermeister. Ein solches hat bekanntlich in der jüngsten Vergangenheit die Stadt Schriesheim erstellt, die Gemeinde Heddesheim ist gerade dabei. Fachliche Unterstützung erhalten die Kommunen vom Büro Köhler und Leutwein, das mit einer großen Onlinekarte allen Verkehrsteilnehmern die Möglichkeit gegeben hat, sich und ihre Anliegen einzubringen.
"Die Bürger einbinden"
„Wir müssen auf jeden Fall die Bürger einbinden, das ist wichtig“, betont der Bürgermeister: „Die brauchen wir auch als Ressource.“ Wie konkret die Beteiligung aussehen solle, müsse man sehen. „Ich kenne das mit den Karten auch aus Mannheim“, zeigt sich Walther durchaus offen für diese Methode.
Es gehe nicht allein um Radwege, Auch ÖPNV und E-Mobilität seien hier wichtige Fragen. Dabei denkt er unter anderem an die Bushaltestellen. „Das sind Dinge, die die Bürger einfach berühren“, weiß er. So fehlten an der Feudenheimer Straße etwa die Wartehäuschen: „Da stehen die Menschen bei Regen, Sturm und Hitze ohne Schutz da.“ Es sei ihm ganz wichtig, das anzugehen. Weitere Hinweise erhält Walther vielleicht schon in seiner ersten Bürgersprechstunde am Donnerstag, 7. September, von 16 bis 18 Uhr (Anmeldung: 0621/49 66 01 10).
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