Kunst

InselArt in Ilvesheim kommt sehr gut an

Bereits zum 14.Mal ist jetzt die Aktion InselArt in Ilvesheim über die Bühne gegangen. Das Programm stieß auf große Resonanz, die Kunst bleibt bis Ende November im Rathaus

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Organisatorin Dagmar Klopsch-Güntner (l.) und Bürgermeister Thorsten Walther (r.) bei der Eröffnung der InselArt, im Vordergrund Klangschalen. © Marcus Schwetasch

Ilvesheim. Das Rathaus eine Galerie, die Kirche eine Konzertbühne und jede Menge kunstbegeisterte Besucher: Auch bei ihrer 14. Auflage hat die InselArt in Ilvesheim nichts an Attraktivität verloren. Wer am Samstag nicht dabei war, hat etwas verpasst, aber es ist noch nicht zu spät. Denn die ausgestellten Bilder und Skulpturen sind noch bis Ende November im Rathaus zu sehen.

Für den neuen Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) war es zwar nicht die erste Insel-Art, aber die erste in diesem Amt. „Das war rundum gelungen“, zieht er eine durchweg positive Bilanz. Er selbst hatte sich Farbe im Rathaus gewünscht, und die gab es tatsächlich reichlich: „Dieser Wunsch ist absolut in Erfüllung gegangen.“ Angeschaut hat er sich alle Werke, drei haben es ihm besonders angetan. „Weg durchs Magenta-Tal“ heißt jenes von Albert Lurwig, das im zweiten Obergeschoss hängt, und zwar just neben der Kämmerei. Genau dort, wo man die Farbe rot eigentlich weniger mag. So lässt sich mit Kunst durchaus auch die Brücke zur Kommunalpolitik schlagen. Bei Walther ist es indes die Farbenpracht, die ihn an diesem Bild fasziniert. Gleiches gilt für ein Werk von Ellen Stocker mit dem Titel „Ein Weg zur Bewahrung der Schöpfung“, ausgestellt im Erdgeschoss.

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Das dritte Werk, das den Bürgermeister besonders beeindruckt, ist eine Skulptur von Wolfgang Potsch: „Die steht genau vor meinem Büro.“ Sie stellt eine Weiche oder einen Looping dar, und das lässt sich laut Walther durchaus auch auf den Gemeinderat beziehen, wie er bei der Ansprache zur Begrüßung bemerkt: „Manchmal drehen wir uns vermeintlich im Kreis, und da müssen wir wieder herauskommen.“

Junge Künstler stark vertreten

Positiv bewertet Walther vor allem den Umstand, dass eine ganze Reihe junger Künstlerinnen dabei sind: „Das finde ich ganz toll.“ Ob Kunst, Musik oder Lyrik: Der Nachwuchs ist mit an Bord. „Da merkt man, dass es an die nächste Generation weitergegeben wird“, freut sich der Bürgermeister darüber, dass die Zukunft der InselArt sicher zu sein scheint.

„Der/Ein Weg zu...“, so lautet der Titel diesmal. „Prädestiniert für einen neuen Bürgermeister“, findet Walther. Es sind viele Bilder, die sich mit Weg und Entscheidungen befassen. „Ein sehr persönliches Thema, es regt zur Reflexion an“, glaubt Walther: „Da kann jeder Anknüpfungspunkte finden.“ Ein Bild hat der Bürgermeister selbst zu der Ausstellung beigesteuert. Es kommt aus der französischen Partnergemeinde Chécy. Daniel Chariot hat das Aquarell gemalt, das Bauwerke und Marktstände zeigt. „Der Weg nach Chécy“, heißt es. „Das lag auf meinem Tisch, als ich angefangen habe“, erinnert sich Walther. Platziert hat er es bewusst im Erdgeschoss, gegenüber vom Bürgerbüro. „Da fällt es den Menschen direkt auf.“ Im Gegensatz zu den meisten Bildern der Ausstellung wird dieses Werk dauerhaft hier bleiben.

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Initiatorin Dagmar Klopsch-Güntner ist auch am Tag danach noch völlig beeindruckt von dem Gezeigten und von der Resonanz. „Es war wahnsinnig gut besucht“, freut sie sich. Mehr noch. „Die Leute haben sehr ruhig und sehr aufmerksam zugehört“, betont die Künstlerin. „Viele haben mir gesagt, dass es ihnen wahnsinnig gut gefallen hat“, ergänzt sie. Das Programm mit Kunst, Literatur, Tanz und Musik – das alles gefalle den Menschen sehr gut. Ein Ilvesheimer Krimi von Eva Englisch, Geschichten von Susanne Ochs aus Heidelberg, die zeigt, wer sein Herz in Heidelberg verloren hat oder skurrile Kurzgeschichten von Rosalie Edler (16), dazu Orgelmusik und Spitzenballett – Kunst und Kultur könnten kaum vielfältiger sein.

Gästebuch bei der 15. Auflage

Da würde manch ein Besucher vielleicht auch seine Gedanken in einem Gästebuch verewigen. „Nein, das haben wir noch nie gehabt “, erklärt Klopsch-Güntner, greift die Idee aber gleich für die Neuauflage im kommenden Jahr auf. Dann wird die InselArt nämlich bereits zum 15. Mal stattfinden. Das Plakat dafür gibt es schon. Es ist entstanden als Gemeinschaftsgemälde, am Rande der InselArt, betreut von Erika Bühler. „Das ist sehr schön geworden“, schwärmt Initiatorin Dagmar Klopsch-Güntner.

Noch bis 29. November bleibt das Rathaus in Ilvesheim eine Galerie. Die Kunst erstreckt sich über alle Etagen, der Eintritt ist frei. Und das hat noch einen angenehmen Nebeneffekt, wie Bürgermeister Walther findet: „So kommen auch Menschen mit Kunst in Kontakt, die sonst eher nicht ins Museum gehen würden.“

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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