Verwaltung

Darum geht es beim geplanten Umbau im Ilvesheimer Rathaus

Die Ilvesheimer Verwaltung will im Rathaus mehr Platz schaffen und Räume besser nutzen. Warum die Neuerungen besonders für Brautpaare sichtbar werden könnten.

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Das Rathaus in der Ilvesheimer Schlossstraße. Umbauarbeiten sollen dafür sorgen, dass der bestehende Platz besser genutzt wird. © Torsten Gertkmper-Besse

Ilvesheim. Mehr Arbeitsplätze, neue Raumaufteilung und eine effizientere Nutzung der vorhandenen Fläche: Das verspricht sich die Ilvesheimer Verwaltung von den anstehenden Umbauarbeiten im Rathaus. Einstimmig und ohne Diskussion hat der Gemeinderat grünes Licht für die Maßnahmen gegeben, die im ersten Schritt rund 145.000 Euro kosten sollen. Das Thema war zuvor nichtöffentlich im Technischen Ausschuss vorberaten worden.

Neueinstellungen und gestiegener Personalbedarf seien ausschlaggebend für die Neuordnung der Räume im Rathaus, hieß es in einer Vorlage zur Sitzung des Gemeinderats. Darin stand auch: „Darüber hinaus ist es Ziel, die interne Zusammenarbeit durch räumliche Nähe relevanter Fachbereiche zu verbessern sowie digitale und technische Infrastrukturen zukunftsfähig auszubauen.“

Ilvesheimer Bürgermeister widerspricht dem Eindruck, der in einem Artikel des „Mannheimer Morgen“ entstehen könnte

„Wir haben nicht den Einstellungs-Turbo gezündet, auch wenn das vielleicht wünschenswert wäre“, sagte Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) zu Beginn der Sitzung und spielte damit auf den Vorbericht im „Mannheimer Morgen“ an. Dieser habe möglicherweise den Eindruck erwecken können, dass die Ilvesheimer Verwaltung personell massiv aufgestockt worden sei.

Das Rathaus in Ilvesheim soll umgebaut werden. Die Änderungen betreffen auch das Trauzimmer. © Torsten Gertkemper-Besse

Zwar gebe es mit dem Digitalisierungsbeauftragten und demnächst einer zweiten Azubi-Stelle auch mehr neues Personal. Der große Platzbedarf komme aber auch daher, dass die IT-Abteilung (bisher im Bürgerhaus Hirsch untergebracht) in das Rathaus in der Schlossstraße ziehen soll. Hier handelt es sich also nicht um Neueinstellungen, sondern um die Verlegung von bestehenden Arbeitsplätzen in das Rathaus, wo deshalb mehr Platz benötigt wird.

Arbeiten an der Infrastruktur für Computer haben im Ilvesheimer Rathaus Priorität

In einem ersten Schritt sollen die Arbeiten im Erdgeschoss und der 1. Etage stattfinden. Diese genießen laut Verwaltung Priorität. Wie aus einer öffentlich einsehbaren Präsentation hervorgeht, soll unter anderem der Archivraum im Erdgeschoss umgebaut werden. Darüber hinaus ist geplant, eine Küche im ersten Obergeschoss in ein Büro umzuwandeln. Der Druckraum soll dafür zur neuen kleinen Teeküche werden. Außerdem ist vorgesehen, in einem ehemaligen Putzraum Schränke für Computer- und Netzwerk-Technik unterzubringen. Genau dieser Punkt ist mit rund 80.000 Euro auch sehr teuer. „Wir gehen mit den Zahlen sehr transparent um und wollen der Öffentlichkeit darlegen, wofür wir das Geld ausgeben“, erklärte Walther.

2026 sollen dann weitere Umbaumaßnahmen folgen. Die Kosten hierfür können noch nicht genau beziffert werden – auch deshalb, weil in der vorliegenden Präsentation nicht alle geplanten Umbauten mit Kostenschätzungen versehen sind. Bei manchen Maßnahmen liegen auch noch mehrere Varianten auf dem Tisch. Die Umbaumaßnahmen im kommenden Jahr betreffen unter anderem Büros im Bauamt (1. Obergeschoss) oder in der Kämmerei (2. Obergeschoss). Wenn man die angegebenen Kosten für all jene Umbauten zusammenrechnet, die nicht mehr 2025 ausgeführt werden, kommt man auf rund 75.000 Euro.

Wer in Ilvesheim heiratet, wird im nächsten Jahr einige Veränderungen bemerken

Am sichtbarsten werden die Veränderungen im Jahr 2026 wohl beim Trauzimmer sein. Die Verwaltung plant, den Raum für Trauungen in das Bürgerhaus Hirsch zu verlegen. Dazu gehört auch die Einrichtung eines neuen Büros im „Hirsch“, das von der Standesbeamtin genutzt werden kann. Mit der Verlegung des Trausaals in den „Hirsch“ hat das frisch verheiratete Paar so nur noch einen ganz kurzen Weg zur Terrasse im Hof, einem sehr beliebten Ort für den Sektempfang.

Das Ilvesheimer Rathaus liegt am Chéy-Platz, benannt nach der französischen Partnergemeinde an der Loire. © Torsten Gertkemper-Besse

Das Standesamt selbst soll aber im Rathaus bleiben. „Es gehört zu den Kernbereichen einer Verwaltung und damit auch ins Rathaus“, betonte Bürgermeister Walther. „Mit den Umbaumaßnahmen aktivieren wir die letzten Potenziale. Mehr haben wir nicht an Räumlichkeiten“, sagte der Rathauschef. Das Gebäude sei schon sehr gut genutzt.

Scheidender Ilvesheimer Bauamtsleiter hat die Vorlage zum Umbau im Rathaus geschrieben

Wie zahlreiche Sitzungsvorlagen in den vergangenen Jahrzehnten stammte auch jene zum „Umbau des Rathauses“ von Bauamtsleiter Pascal Tholé. Er hat die Gemeinde Ende des vergangenen Monats verlassen, um in Dossenheim eine neue Herausforderung zu suchen (wir berichteten). In seiner Abschiedsrede ging Walther auch darauf ein, wie viele Sitzungsvorlagen der Amtsleiter geschrieben habe: „Allein im Jahr 2024 waren es 77 Stück.“ Auch Tholés bisheriges Büro wird von den Umbaumaßnahmen betroffen sein. Dort, wo der Bauamtsleiter bislang seinen Arbeitsplatz hatte, sollen die Mitarbeiter des Liegenschaftsamtes unterkommen. Wiederum in deren Büro soll der neue Bauamtsleiter oder die neue Bauamtsleiterin einziehen.

Diese Stelle ist noch unbesetzt. Aktuell läuft nach „MM“-Informationen eine zweite Ausschreibungsrunde. Der Stelle kommt eine durchaus große Bedeutung zu – ganz besonders in den anstehenden Monaten und Jahren. Noch in diesem Jahr soll der Bau des neuen Schwimmbads (Kombibad) beginnen. Auch wenn die Verwaltung Unterstützung durch Fachleute und Planungsbüros bekommt, ist die Position an der Spitze des Bauamts eine sehr wichtige.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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