Umwelt

Botulismus als Todesursache bei Ilvesheimer Schwänen bestätigt

Die Todesfälle mehrerer Schwäne und Enten im Mahrgrund II in Ilvesheim gehen auf eine bakterielle Vergiftung zurück. Behörden räumen Versäumnisse ein und kündigen engere Zusammenarbeit mit Naturschützern an.

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Jessica Blödorn
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Die Todesfälle von mehreren Schwänen im Ilvesheimer Mahrgrund haben für große Betroffenheit gesorgt. © Torsten Gertkemper-Besse

Ilvesheim. Der Tod mehrerer Wildvögel im Ilvesheimer Mahrgrund ist auf Botulismus zurückzuführen. Das bestätigte die Gemeindeverwaltung am Freitag unter Verweis auf Obduktionsergebnisse und eine Laboranalyse.

Bereits im Juli waren mehrere Schwäne und Enten im Versickerungsbecken Mahrgrund II verendet. Die Untersuchungen ergaben nun, dass die Tiere an Botulismus litten – einer durch Bakterien ausgelösten Vergiftung, die sich unter Sauerstoffmangel im Wasser bildet. Laut Landratsamt Rhein-Neckar lasse sich ein solcher Ausbruch in natürlichen Gewässern nicht sicher verhindern. Extreme Hitze, ein niedriger Wasserstand und geringe Sauerstoffwerte hatten die Vermehrung der Bakterien begünstigt.

Bei einer emotional geführten Gemeinderatssitzung Anfang August hatten Bürgerinnen und Bürger scharfe Kritik am Krisenmanagement der Behörden geäußert. Sowohl Bürgermeister Thorsten Walther (SPD) als auch der stellvertretende Landrat Stefan Hildebrandt räumten Fehler im Umgang mit der Situation ein. Die Diskussion drehte sich vor allem um die Frage, ob man die Schwäne frühzeitig hätte umsiedeln müssen. Auch Fachleute äußerten dazu unterschiedliche Einschätzungen.

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Behörden gestehen weitere Fehler im Umgang mit Ilvesheimer Schwänen ein

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Torsten Gertkemper-Besse
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Eine aktuelle Laboranalyse des entnommenen Wassers ergab laut Gemeinde keine chemischen Auffälligkeiten. Das Gewässer sei nährstoffreich, aber unkritisch. Künftig sollen Begehungen durch den Naturschutzbund (Nabu) Mannheim und engere Absprachen mit Fachbehörden für bessere Prävention sorgen. Eine externe Wasserzufuhr bleibt ausgeschlossen.

Mitte August hatten sich Gemeinde, Behörden und Naturschützer über mögliche Maßnahmen am Becken abgestimmt. „Weitere Treffen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant“, teilte Bürgermeister Walther mit.

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