Hirschberg. So könnte es bleiben - das Wetter ist ideal an diesem Abend, nicht zu heiß, nicht zu kühl, sonnig und wie gemacht für eine Großveranstaltung. Eine, wie sie der BdS für Sonntag, 24. Juli, plant: Im Vorfeld treffen sich die Veranstalter mit dieser Zeitung am Ort des Geschehens, der Bergstraße zwischen Leutershausen und Großsachsen. Die symbolträchtige Verbindung wird erstmals Austragungsort einer Veranstaltung, die frühere Aktionen wie die „Kulinarische Meile“ und „Jazz auf der Gass“ kombiniert.
Außerdem steht sie für das Zusammenwachsen beider Ortsteile und der einst getrennten BdS-Verbände, die nach längerem juristischen Tauziehen zum Beginn dieses Jahres nun auch offiziell eine Einheit bilden. Der Name „Hirschberger Meile“ drängte sich für das Fest geradezu auf, weshalb Vorsitzender Andreas Well keine Mühen und Kosten gescheut und sogar eine kleine Umdeutung des Längenmaßes vorgenommen hat: „Es ist keine nautische Meile, denn die ist 1852 Meter lang.“
Die amerikanische Meile ist kürzer - doch in Hirschberg steht die Einheit für etwa 300 Meter. Diese Zahl zeigt jedenfalls Wells Fahrrad-Kilometerzähler an, wenn er die Strecke zwischen Kirschbaumweg und Großsachsener Straße abfährt. Am 24. dreht sich auf dieser Strecke alles ums gemeinsame Feiern; der Bereich wird abgesperrt, es gibt Stände und jede Menge Biergarnituren. „Sie sollen wirken wie eine einzige, lange Tafel“, sagt Schriftführer Walter Gentz, der das Plakat gestaltet hat. An den Tischen hat man einen exklusiven Blick in die Ebene und auf die Rebzeilen - wie auch jetzt, wo alles von der Sonne beschienen ist. „Das wird ein Knaller“, sagt Well und erklärt, was auf die Besucher wartet. Um 11 Uhr geht es los, um 18 Uhr ist offiziell Schluss - auch mit der Musik, die man den Tag über genießen kann.
Fritz Pomm zaubert
Beigesteuert wird sie von zwei Hirschberger Chören, dem MGV Leutershausen und der Sängereinheit, außerdem sind das Goodlive-Trio aus Heidelberg am Start sowie die Straßenmusiker von Spirit In The Bottle. Das Quartett lässt den Geist ohne elektronische Verstärkung aus der Flasche - wie auch die übrigen Künstler. Apropos Kunst: Zauberkunst vom Feinsten steuert Fritz Pomm bei, wie auch die Sänger ein echter Hirschberger. Michael Gassmann, so heißt er im bürgerlichen Leben, unterhält sein Publikum mit beinahe echter Magie und erfreut die Kinder zum Schluss noch mit Eis, einer Spende des BdS. Womit die Besprechung bei der kulinarischen Seite angekommen ist: Gegenüber der langen Tafel werden Stände und Bistrowagen aufgebaut, dazu sind Weinhändler Erik Bouvrie und Winzer Johannes Teutsch mit „fliegenden“ Verkäufen unterwegs. „Bei mir gibt es Weißwein und Rosé, Erik hat auch einen Roten“, erklärt Teutsch. Hausgemachtes Essen, kalt, warm, vegetarisch und „fleischlich“, gibt es an fünf Ständen.
„Man soll an einem Stand nicht satt werden, sondern sich überall noch etwas holen können“, erklärt Well das Prinzip. Achim Sagstetters „Fantastisch“ hat Currywürste, Fassbier und Frikadellen mit Paprika im Angebot, außerdem gibt es Kaffeespezialitäten aus dem umgebauten Pferde-Anhänger der Schriesheimer Baristas von „Coffee TöGo“. Hajna Denes’ Bistrowagen „Aubergin“ bereitet frische Flammkuchen mit Schinken oder Gorgonzola zu, außerdem schwarzes Sepia-Baguette mit Ziegenkäse und Heidelbeeren. Auch der Partnerschaftsverein beteiligt sich; hier warten Würstchen, Oliven, Käse, Trauben, Datteln im Speckmantel oder Lavendelmuffins auf die Gäste. Dazu schenken die Helfer um Vorsitzende Danielle Fouache Kir Royal oder französische Weine aus. Zwei Interessenten haben abgesagt, doch fehlt es an nichts, denn der Gasthof „Zum Löwen“ ist dabei, außerdem „Love Cooking“ von Sabine und Andreas Strifler, die vegetarische Wraps vorbereiten, Rinderbrust-Sandwiches und originelle Leckereien wie Erdnuss-Karamell-Dressing oder Kekse mit Whisky, Schokolade und Speck. Wer es süß mag, wird auch bei „Fantastisch“ fündig, denn hier bekommt man Kuchen und Torten aus Klaus Erdmanns Café.
Probefahrt mit E-Bikes
Bis zum Abend sind die Stände geöffnet, und wer so lange bleiben will, kann im Toilettenwagen Erleichterung finden; zu finden ist er am Anfang des Festgeländes Richtung Leutershausen. Unweit davon macht zudem „Radsport Bergstraße“ mit E-Bikes Station, auf denen man eine Probefahrt unternehmen kann. Wer zum Fest mit dem Rad kommt, kann es in diesem Bereich auch parken.
Ansonsten wird es schwer mit Stellplätzen, sagt Well unumwunden: „Wir haben keine. Am besten kommt man zu Fuß, mit dem Rad oder per Straßenbahn.“ Was alles kein Problem ist - wenn das Wetter so bleibt wie jetzt.
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