Bürgerinitiative

Bürger wehren sich gegen Neubaugebiet in Leutershausen

Die neue „Bürgerinitiative Hirschberg gegen Flächenverbrauch“ sammelt bis zum Freitag, 20. Juni, Unterschriften, um gegen das Neubaugebiet „Rennäcker“ vorzugehen.

Von 
Stephanie Kuntermann
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Das Neubaugebiet „Rennäcker“ in Leutershausen soll Wohnraum für 550 Menschen bieten. Die Bürgerinitiative lehnt die Bebauung ab. © MESS Stadtplaner

Hirschberg. Nun wird es ernst: Ab sofort sammelt die Bürgerinitiative (BI) „Hirschberg gegen Flächenverbrauch“ Unterschriften. Das teilt BI-Mitglied Thilo Sekol jetzt mit. Im Kern geht es darum, in Leutershausen das geplante, etwa sechs Hektar große Neubaugebiet „Rennäcker“ unweit des Hilfeleistungszentrums zu stoppen. Grundsätzlich ist der BI daran gelegen, dem „zunehmenden Flächenverbrauch in unserer Gemeinde entschlossen entgegenzutreten“.

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens trafen sich im Vorfeld und bestimmten drei Vertrauenspersonen, die, so schreibt Sekol, „das Verfahren ordnungsgemäß begleiten“. Es sind Sebastian Welzenberg, Daniel Campagnolo und Petra Weinert.

Das muss man bei Abgabe der Unterschrift beachten

Die Unterschriften-Aktion läuft bis Freitag, 20. Juni. In dieser Zeit können Einwohner, die ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde haben und älter als 16 Jahre sind, mitmachen. Erforderlich ist ein Quorum von 600 gültigen Unterschriften, was sieben Prozent der Wahlberechtigten ausmacht. Festgelegt ist in Paragraf 21, Absatz 3, der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg, dass die Bürgerschaft einen Bürgerentscheid beantragen kann. Die BI schreibt: „Im ersten Schritt geht es darum, den Aufstellungsbeschluss zurückzunehmen – um anschließend gemeinsam, sachlich und in Ruhe darüber zu diskutieren, was für Hirschberg wirklich sinnvoll und zukunftsfähig ist.“ Es gehe gewissermaßen um ein „Zurück auf Los“ für mehr Transparenz und Mitbestimmung.

Am 25. März 2025 hat der Gemeinderat die Aufstellung des Bebauungsplans „Rennäcker“ beschlossen. Dort soll das nächste Neubaugebiet entstehen. Es könnte Platz für rund 550 Menschen bieten. Die Mehrheit des Gemeinderats, bestehend aus Freien Wählern (FW), CDU, FDP, SPD und Bürgermeister, votierte Ende März für den Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans. Wenig überraschend lehnte die Grüne Liste Hirschberg (GLH) ab. Die BI setzt sich dafür ein, dass die Fläche nicht bebaut wird und im jetzigen Zustand erhalten bleibt, „um immer weitere, die Natur belastende Eingriffe“ zu vermeiden.

Hirschberger sollen Information weiterleiten

Außerdem wird um Unterstützung gebeten: Hirschberger sollten die Information im Ort weiterleiten: „Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer ist die Chance, unser gemeinsames Ziel zu erreichen.“ Dazu sollten auch Kontakte in Vereinen oder lokalen Gruppen genutzt werden, um auf das Bürgerbegehren aufmerksam zu machen.

Auf der Homepage www.bi-hirschberg.de findet man eine Unterschriftenliste. Diese muss mit der originalen Signatur versehen werden. Anschließend muss man das Dokument an eine der Vertrauenspersonen schicken, deren Adressen auf der BI-Homepage zu finden sind. Alternativ kann man die Liste auch per E-Mail senden an Buergerentscheid-Rennaecker@t-online.de. Sind die Unterschriften bis zum 20. Juni eingetroffen, so wird der Antrag geprüft und am Montag, 23. Juni, der Verwaltung übergeben.

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