Sportnachwuchs

Wie der Sportnachwuchs im Förderzentrum Heidelberg Kopf und Körper trainiert

Seit rund 15 Jahren macht die SG Heidelberg-Kirchheim ihren sportlichen Nachwuchs gemeinsam mit der Initiative "Anpfiff ins Leben" fit für den beruflichen Lebensweg. Warum die Jungs nicht nur Fußball im Kopf haben

Von 
Miro
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Das Gebäude von „Anpfiff ins Leben“ am Harbigweg wurde erweitert. Den Sportlern steht nun im Obergeschoss auch ein Kraftraum zur Verfügung. © Philipp Rothe

Heidelberg. Vor allem Fußball, aber auch Basketball, Volleyball, Capoeira und Turnen sind unter anderem im Angebot: Mehr als 1000 Jugendliche trainieren regelmäßig auf der Vereinsanlage der SG Kirchheim-Heidelberg - etwa die Hälfte gehören der Fußballsparte an. Doch zwischen Rasen- und Sandplatz sind nicht nur Taktik und Spielfluss die wichtigen Themen. Seit 2010 ist der Sportverein am Harbigweg Förderzentrum der von Dietmar Hopp gegründeten Initiative „Anpfiff ins Leben“. Acht Jahre nach Eröffnung des ersten Gebäudes ist nun der 1,5 Millionen Euro teure Anbau fertig geworden. Das Herzstück ist ein Kraftraum, in dem zehn Sportler gleichzeitig an modernsten Geräten trainieren können.

„Fußball wird heute anders gespielt“, verweist Uwe Hollmichel, Vorsitzender der SG Heidelberg-Kirchheim, auf das athletischer gewordene Ballspiel. Gemeinsam mit Dietmar Pfähler („Anpfiff ins Leben“) und Oberbürgermeister Eckart Würzner hat Hollmichel den Anbau am Freitag feierlich mit geladenen Gästen und jungen Sportlern in Betrieb genommen. Neue Umkleiden und Duschen, ein Trainerraum und ein gut ausgestatteter Physiobereich sind in dem Anbau mit 255 Quadratmetern Nettofläche entstanden, erklärt Architekt Martin Vorfelder.

Spieler und Funktionäre freuen sich über den Neubau. © Denise Burkard

Jeder Raum kann mehrfach genutzt werden, erklärt Philip Rohnacher, Jugendkoordinator Sport im Förderzentrum Heidelberg, bei einem Rundgang. So gibt es im Athletikraum feste Zeiten für das Reha-Training von verletzten Spielern - die großen Fenster öffnen sich zu den Spielfeldern. Trainer-Räume werden auch für den Nachhilfe-Unterricht genutzt.

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Vier bis fünf Nachmittage in der Woche verbringt der 15-jährige Onur hier - und das seit neun Jahren. Was ihm das Training und die Unterstützung bedeuten? „Das ist mein Leben“, antwortet der Jugendliche ohne Zögern. Im Fußball ist er ein großes Talent, in Mathe tat er sich lange schwer. Dank der zusätzlichen Lerneinheiten bei „Anpfiff“ hat er inzwischen seine Schulnoten verbessert und den Realschulabschluss absolviert. Ab Herbst möchte er eine weiterführende Schule besuchen.

Auch die Begleitung bei der Berufswahl, die Unterstützung beim Erstellen von Bewerbungsmappen und die Vorbereitung auf Auswahlgespräche stehen auf dem Stundenplan bei der „360-Grad-Förderung“ von „Anpfiff“. Onurs Berufswunsch indes steht - vorerst - fest: „Profifußballer“, sagt der Jugendliche - mit einem selbstbewussten Glitzern in den Augen.

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