Ried. Nach der Saison in der Fußball-A-Liga herrschte bei der SG Nordheim/Wattenheim Ernüchterung. Da die Sportgemeinde am Rundenfinale spielfrei war, konnte sie den Ausgang des Kampfes gegen den Abstieg nur aus der Ferne verfolgen.
Durch den etwas überraschenden Heimsieg des FC 07 Bensheim II gegen den ISC Fürth schoben sich die Bensheimer an der SG NoWa vorbei auf den 13. Tabellenplatz, der Riedclub rutschte dagegen auf den letzten Platz und musste die Runde mit der Roten Laterne beenden.
Der Abstieg in die Kreisliga B blieb der Sportgemeinde dennoch erspart. Da künftig der SV Winterkasten mit dem SV Lindenfels eine Spielgemeinschaft bildet, wurde Winterkasten auf den letzten Platz zurückgestuft, dazu entfällt in diesem Jahr eine Abstiegsrelegation.
Zufrieden konnte der Klassenerhalt am Grünen Tisch SGN-Coach Jens Stark aber nicht stimmen: „Für uns war das die schlechteste Saison der vergangenen Jahre. Sportlich sind wir Letzter geworden, da gibt es nichts zu beschönigen. Wir sind auf dem letzten Platz in der Hinrundentabelle – genauso, wie wir die schlechteste Heimmannschaft waren. Statistisch waren wir in dieser Runde nicht A-Liga-tauglich. Für den Klassenerhalt aus eigener Kraft war das insgesamt zu wenig.“
Eine Frage der Kondition
Dabei lieferte die SG NoWa immer wieder auch gute Leistungen. Gerade gegen Mannschaften, die in der Tabelle deutlich besser platziert waren, hielt sie mit. „Oft ist uns hinten raus aber die Kondition ausgegangen. Während wir in der Offensive zu viele Chancen nicht konsequent genug genutzt haben, sind wir in der Abwehr oft bestraft worden“, sagt Stark und konkretisiert: „Zwischen der 65. und 80. Minute haben wir die meisten Gegentore gefangen. Das hat uns immer wieder Punkte gekostet. Das Positive war, dass viele Spiele sehr knapp waren. Oft sind wir von den Gegnern gelobt worden. Wenn man mal die 1:6-Niederlage gegen den SV Mörlenbach ausnimmt, waren wir eigentlich nie chancenlos.“
Dass seine Mannschaft weiter in der Kreisliga A antreten kann, ist glücklich, sagt Stark. Er weiß, dass die Aufgaben nicht einfacher werden: „Diese Saison hat einiges an Nerven gekostet. Wir müssen nun alle Kräfte bündeln. Wo wir uns sportlich verbessern müssen, liegt auf der Hand“, betont Stark.
Den Glauben, dass die Wende gelingen kann, hat er nicht verloren: „Ich bin guten Mutes, dass es in der nächsten Spielzeit besser für uns laufen wird. Ich weiß, dass meine Mannschaft deutlich mehr kann als in diesem Seuchenjahr. Die Konkurrenz in der A-Liga wird wohl noch enger zusammenrücken. Dass die A-Liga auf 16 Mannschaften aufgefüllt wird und wir in der kommenden Saison durch die Aufsteiger viele Derbys haben, macht die Liga aber auch attraktiver.“
In der Sommerpause müssen die Nordheim/Wattenheimer einige personelle Aufgaben lösen. Mit Colin Mitsch und Marcel Wopke wechseln zwei Stammspieler nach Hofheim, Sören Hembach zieht es zur SG Einhausen. Außerdem steht Niklas Fleischhacker, mit zehn Treffern aus zwölf Einsätzen der beste Torschütze der Sportgemeinde, wegen seines Studiums künftig nicht mehr zur Verfügung. Dafür rückt Luke Mehner aus der eigenen A-Jugend in die Stammelf. Auch im Trainerstab stehen Änderungen an. Markus Jakob hört als Torwart-Trainer auf. In der kommenden Runde wird Matthias Günder die Schlussmänner der SG NoWa trainieren. rago
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