Heidelberg. Die Entscheidung über die Zukunft des RNV-Betriebshofs in Heidelberg steht vor der nächsten Weichenstellung: Der Gemeinderat beschäftigt sich in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am 22. Juli mit dem Thema. Im Mai hatten die Parteienvertreter eine Grundsatzentscheidung vertagt.
42 Personen hätten sich am 2. Juli in einem digitalen Workshop getroffen, um die komplexe Problemstellung zu bearbeiten, teilte die Stadtverwaltung am Montag mit. Neben Vertretern der betroffenen Stadtteile seien Planer der RNV, der Stadtverwaltung, des Gemeinderats sowie externe Experten beteiligt gewesen.
Die Standortmodernisierung unter laufendem Betrieb am alten Standort ist schon kompliziert – hinzu kommt, dass außerdem dezentrale Abstellflächen für Straßenbahnen benötigt werden. Und zwar über die eigentliche Bauphase hinaus. In der engen Auswahl sind zwei Anlagen in Rohrbach-Süd und Wieblingen, die nun verkleinert und kombiniert werden sollen, schlägt die Verwaltung vor. „Durch die Reduzierung und Kombination könnten der ,Soldatenweg’ und die landwirtschaftlichen Flächen in Rohrbach-Süd erhalten und zugleich die notwendige Abstellkapazität geschaffen werden“, fasst ein Sprecher der Stadt zusammen.
Zukunftskonzept für den Stadtteil
Im Oktober 2019 hatte der Gemeinderat beschlossen, dass der Betriebshof am Altstandort in Bergheim neu gebaut wird. Bei der Planung sollten Stadtverwaltung und RNV Varianten entwickeln, bei denen möglichst auch Aspekte des Zukunftskonzepts Bergheim verwirklicht werden können: der Bau von bezahlbaren Mietwohnungen, Entwicklung von Grün- und Freiflächen und die Einbeziehung des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrums „Dezernat 16“. In drei „Stadtteilrunden“ hätten sich die Teilnehmer in die Perspektiven von Bürgern aus Bergheim, Rohrbach und Wieblingen versetzt.
Alle Gemeinderäte hätten die Gelegenheit bekommen, diesen Austausch live zu verfolgen. Solch ein Workshop schwebte wohl Grünen-Fraktionschef Derek Cofie-Nunoo vor, als er sich im Mai dem Antrag auf Vertagung anschloss.
CDU-Fraktionschef Jan Gradel hatte ausgeführt, dass nach der Ausschusssitzung noch „kreative Lösungsvorschläge“ etwa von einer Bergheimer Initiative eingebracht worden seien, die gründlich geprüft werden müssten. Dabei ging es unter anderem um einen „Mehretagen-Betriebshof“ mit Park auf dem Dach. Mit dem Eternitwerk im Süden der Stadt sei zudem ein möglicher neuer Standort für einen Betriebshof in die Diskussion gekommen.
Der in Teilen rund 100 Jahre alte Betriebshof in der Bergheimer Straße leidet unter einem Sanierungsstau. Der Neubau soll nach ersten Schätzungen 65 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen weitere Millionen für die Abstellanlagen.
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