Heidelberg. Aus der gesamten Region kommen die Kunden in den Heidelberger Stadtteil Rohrbach, um Hakim Mossas legendäre Spareribs zu essen. In den vergangenen rund 20 Jahren hat er sich einen Namen gemacht und ist zu einer echten Institution geworden. Aktuell stehen hungrige Gäste bei „Hakim’s Imbiss und Steakhaus“ aber vor verschlossenen Türen.
Wegen der Streitigkeiten mit der Stadt hat Mossa seinen Betrieb vorübergehend geschlossen. Wie berichtet, fordert die Verwaltung von ihm den Rückbau des Imbiss’ auf die ursprünglich genehmigte Größe - einen standortfesten Wagen mit einem Lagercontainer. Den Pavillon davor, in dem Mossas Kunden an Tischen und Stühlen sitzen können, hat er ohne die erforderliche Genehmigung angebaut. Jahrelang wurde das geduldet.
Ein Gerichtsverfahren endete mit einem Vergleich
Doch seit 2019 macht die Stadt ernst. Die Auseinandersetzung mündete in ein Gerichtsverfahren, das 2021 mit einem Vergleich endete, der den Rückbau bis September 2022 vorsah. Geschehen ist nichts. „Herr Mossa hat zahlreiche Fristen zum Rückbau verstreichen lassen“, sagt eine Rathaussprecherin auf Anfrage dieser Redaktion. Nachdem der Betreiber eine Frist bis Ende Mai 2023 habe verstreichen lassen, sei ein Zwangsgeld in Höhe von 5000 Euro festgesetzt worden. Dieses sei inzwischen überwiesen.
„Unter Androhung eines weiteren Zwangsgeldes in Höhe von 10 000 Euro wurde Herr Mossa erneut verpflichtet, den genehmigten Zustand bis 9. September wieder herzustellen“, so die Sprecherin. Da dies nicht erfolgt sei, werden nun das Zwangsgeld fällig - verbunden mit einer weiteren Frist bis Mitte Oktober. „Im Anschluss wird je nach Sachlage entschieden, wie es weitergeht. Der Betreiber hat dazu einen Brief erhalten.“ Die Stadt werde weiterhin regelmäßig vor Ort kontrollieren.
Betreiber will hinteren Bereich des Grundstücks entrümpeln
Diese Entwicklungen haben Mossa veranlasst, seinen Imbiss vorerst zu schließen. Seit gut drei Wochen ist der Grill in der Sickingenstraße aus. „Ich habe einen radikalen Brief erhalten. Das alles macht mich traurig“, sagt Mossa im Gespräch mit dieser Redaktion. Er habe nun angefangen, im hinteren Bereich des Grundstücks sein Lager zu verkleinern. „Es hat sich über die Jahre sehr viel angesammelt“, sagt er. Für manche Arbeiten werde er sicher Fachleute brauchen.
Sein Ziel sei es, nun erst einmal den hinteren Bereich seines Areals aufzuräumen. „Ich reduziere, was ich reduzieren kann“, sagt er. Danach wolle er das Gespräch mit der Stadt suchen. Den Pavillon will er trotz der klaren Aufforderung der Verwaltung zunächst stehen lassen.
Schließung verursacht finanzielle Einbußen
Ob und wann er seinen Imbiss wieder öffnet, ist unklar. „Ich mache erst wieder auf, wenn alles geklärt ist“, sagt er aber. Klar ist jedoch auch, dass ihn jeder Schließtag bares Geld kostet. „Ich habe hohe Fixkosten, allein 1400 Euro Strom“, sagt Mossa. Die wegfallenden Einnahmen würden da besonders wehtun. Hinzu kommen die beiden Zwangsgelder in Höhe von insgesamt 15 000 Euro.
Verständnis für das Vorgehen der Verwaltung hat Hakim Mossa weiterhin nicht. „Sie schadet damit nur Heidelberg selbst“, sagt er. Mit seinem Imbiss habe er ein Stück Kultur geschaffen, das werde ihm von seinen zahlreichen Gästen immer wieder gespiegelt.
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