Heidelberg. Eckart Würzner (60, parteilos) ist seit 16 Jahren Oberbürgermeister Heidelbergs. Am 6. November stellt er sich erneut der Wiederwahl. Noch ist die offizielle Bewerbungsphase zwar nicht gestartet, doch nachdem die Sozialdemokraten sich nun offenbar zu einer eigenen Kandidatin entscheiden, erhöht sich die Zahl der Herausforderinnen und Herausforderer auf vier.
Als erste hatte Theresia Bauer (Bündnis 90/Grüne) die Herausforderung angenommen. Die 56-Jährige verzichtet für die Kandidatur sogar auf ihr Amt als Wissenschaftsministerin – schon in der heißen Phase des OB-Wahlkampfs und ohne „Rückfahrschein“.
CDU unterstützt Amtsinhaber
Bauer hatte bei der baden-württembergischen Landtagswahl vor einem Jahr in Heidelberg mit 41,7 Prozent das landesweit drittbeste Ergebnis ihrer Partei erzielt. Sie lebt seit 37 Jahren in Heidelberg, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie zog 2001 erstmals in den Landtag in Stuttgart ein. Während die Gemeinderatsfraktionen CDU und „Heidelberger“ Amtsinhaber Eckart Würzner ihre Unterstützung zugesagt haben, ließen die Sozialdemokraten diese Frage zunächst offen. Man wolle sich die Programme der Kandidaten anschauen und dann prüfen, ob ein eigener Kandidat oder eine eigene Kandidatin ins Rennen um den OB-Schreibtisch im Rathaus geschickt wird, erklärte man bislang. Das ist nun überholt: Am Donnerstagabend verschickte der Kreisverband eine Einladung für die kommende Woche.
Wer für die SPD antritt, soll am 22. Juni, 18.30 Uhr, bei der Nominierung mit anschließender Mitgliederversammlung im Kulturfenster (Kirchstraße 16) bekanntgegeben werden. „Unsere Findungskommission hat sich intensiv mit der Kandidierendensuche befasst, und wir freuen uns, dass wir Ihnen an diesem Abend eine junge, verlässliche und dynamische Alternative bieten können“, teilen die beiden Kreisvorsitzenden Sören Michelsburg und Karolin Salmen mit.
Zwei Stadträte und eine Ministerin
Ebenfalls Chancen rechnet sich Bernd Zieger aus, seit 2014 Stadtrat der Linken. Seit März 2012 freigestellter Betriebsratsvorsitzender bei der Heidelberger Lebensversicherung, ist der 54-jährige Diplom-Wirtschaftsinformatiker seit der Gründung seiner Partei im Jahr 2007 Mitglied. „Mein Schwerpunkt im Wahlkampf sind die Deckelung der Mieten und die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum, das Ziel ist ein soziales, klimaneutrales und weltoffenes Heidelberg für alle“, formuliert Zieger Stichpunkte des Wahlprogramms.
Zu einer OB-Kandidatur hat sich auch Björn Leuzinger („Die Partei“) bereits erklärt. Der Stadtrat, der als „Zünglein an der Waage“ bei der Abstimmung über die Zukunft des RNV-Betriebshofs das „Bierflaschen-Orakel“ anrief und filmreif eine Bierflasche öffnete und den Wortlaut eines Kronkorkens zitierte, lässt „aus dem wohlverdienten Urlaub“ mitteilen, dass es nicht nur korrekt sei, dass er kandidieren wird, „sondern auch sicher, dass er gewinnen wird (zumal die anderen Kandidaten mit ihrem Verhalten genug Wahlwerbung für ihn sind)“. Als erste Amtshandlung werde er auf dem Königsstuhl eine Pyramide für sein Leben nach dem Tod nach Vorbild der großen Pharaonen errichten lassen.
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