Auszeichnung

Universität Heidelberg ernennt Hanns-Peter Knaebel zum Ehrensenator

Die Auszeichnung ist schon ein Jahr alt, jetzt wurde die Medaille überreicht: Professor Hanns-Peter Knaebel erhält die Ehrensenatorwürde der Universität Heidelberg.

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Christian Gerards
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Die Rektorin der Universität Heidelberg, Frauke Melchior, überreicht Hanns-Peter Knaebel die Ernennungsurkunde und die Ehrensenator-Medaille. © Philipp Rothe

Heidelberg. Der designierte Vorstandsvorsitzende des kommenden Klinikverbunds der Universitätskliniken in Heidelberg und Mannheim, Professor Hanns-Peter Knaebel, hat die Medaille und die Urkunde zur Ernennung zum Ehrensenator der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg erhalten. Die Ehrung war ihm schon im vergangenen Jahr vom Senat der Universität zuteil geworden. Knaebel konnte die Auszeichnung damals aber nicht persönlich in Empfang nehmen, da er zu diesem Zeitpunkt für den saudi-arabischen Staatskonzern Alat, dessen Sparte Smart Health er bis vor wenigen Wochen leitete, im Ausland weilte. Dies holte nun Rektorin Frauke Melchior beim Jahresfest der Universität in der Alten Aula nach.

Aus diesem Grund zog Knaebel auch in der Reihe der Ehrensenatoren zu Beginn der Jahresfeier zusammen mit Melchior in die Alte Aula ein. Auch wenn die Ernennung schon ein Jahr zurückliegt und die Urkunde das Datum 19. Oktober 2024 trägt, war Knaebel die Freude über die Auszeichnung im Gesicht abzulesen.

Maßgeblicher Befürworter des Zusammenschlusses der Universitätskliniken

Melchior betonte in der kurzen Laudatio, dass der Mediziner und Manager die Würdigung für sein außerordentliches und nachhaltiges Engagement für die Ruprecht-Karls-Universität erhalte, an der er nach seinem Medizinstudium an den Universitäten Ulm, Tübingen und Yale sowie seiner Promotion seine ärztliche Tätigkeit begann. Der 57-Jährige war zwölf Jahre als externes Mitglied in diesem Aufsichts-, Strategie- und Beratungsgremium und viele Jahre dessen Vorsitzender. In dieser Funktion war er maßgeblicher Befürworter des Zusammenschlusses der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim.

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„Starten soll der Verbund – und alle sind optimistisch, dass das gelingt – zum 1. Januar 2026“, berichtete Melchior den geladenen Gästen. Sie erinnerte daran, dass das Großprojekt im ersten Anlauf noch vom Kartellamt gestoppt worden sei. Durch das neue Krankenhausversorgungsgesetz sei der Zusammenschluss nun auch ohne Ministererlaubnis möglich. „Das Kabinett hat im Sommer grünes Licht gegeben, und nach unzähligen Verhandlungsrunden unter der Beteiligung der Stadt Mannheim, dreier Ministerien, dem Universitätsklinikum Heidelberg und der Universität sind die Verträge fast unterschriftsreif“, betonte die Rektorin.

Seit 2010 außerplanmäßiger Professor in Heidelberg

Auch wenn noch viel Arbeit für den funktionierenden Zusammenschluss der beiden Universitätskliniken vonnöten sei, so würde laut Melchior die Universität „die geplante fusionierte Medizin-Fakultät als eine einmalige Chance begreifen, die die Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Strahlkraft der lebenswissenschaftlichen und medizinischen Forschung an der Universität Heidelberg und in der Region zu stärken und international sichtbar zu machen“. Dem Vernehmen nach hatte Knaebel bei der Vorstellung vor den akademischen Direktoren der beiden Standorte am 24. September davon gesprochen, den Standort zum führenden Klinikum in Deutschland zu machen und diesen in die Top drei in Europa und Top zehn in der Welt zu bringen.

Hanns-Peter Knaebel wurde 1968 in Stuttgart geboren und wuchs in Esslingen auf. Er studierte Medizin in Ulm, Tübingen und an der Yale University in den USA. Anschließend nahm er seine ärztliche Tätigkeit an der Chirurgischen Universitätsklinik in Heidelberg auf. Dort arbeitete er zwölf Jahre lang, die letzten fünf Jahre als Oberarzt.

Zwischen 2004 und 2006 absolvierte er berufsbegleitend ein Wirtschaftsstudium an der Universität Salzburg/Österreich, das er mit dem Master of Business Administration (MBA) abschloss. Im gleichen Jahr habilitierte er an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und wurde 2010 zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Von Tuttlingen nach Saudi-Arabien: Knaebels Karriereweg

2007 wechselte Knaebel zum Medizintechnik-Unternehmen Aesculap nach Tuttlingen, dessen Vorstandsvorsitzender er 2009 wurde. Damit wurde er auch Vorstandsmitglied bei der Aesculap-Mutter B. Braun Melsungen. 2017 trat er in den Vorstand des Mannheimer Kunststoffverarbeiters Röchling ein, dessen Vorstandsvorsitzender er Anfang 2018 wurde. Nach seinem Röchling-Abschied im Sommer 2021 war er kurzzeitg Vorstandsvorsitzender beim Berliner Herzschrittmacher-Produzenten Biotronik. Von Januar 2024 bis September 2025 leitete er die Sparte Smart Health beim saudi-arabischen Staatskonzern Alat.

Zum 1. Januar 2026 soll Knaebel Vorstandsvorsitzender des Klinikverbunds Heidelberg-Mannheim werden. Die offizielle Ernennung seitens der baden-württembergischen Landesregierung steht noch aus.

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