Therapie-Entwicklung mit 21 Millionen Euro gefördert

Die Dietmar Hopp Stiftung unterstützt mit einer Spende neue und moderne Behandlungen gegen Krebserkrankungen bei Kindern am Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ)

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red
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Moderne Krebstherapien für Kinder werden dringend gebraucht. Die Dietmar Hopp Stiftung fördert deren Entwicklung am Hopp-Kindertumorzentrum. © Philipp Benjamin

Heidelberg. Mit rund 21 Millionen Euro fördert die Dietmar Hopp Stiftung zwei Projekte am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ). Damit soll jungen Krebspatientinnen und -patienten ein schnellerer Zugang zu wirksameren und nebenwirkungsärmeren Therapien ermöglicht werden, gibt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in einer Pressemitteilung bekannt.

Von der Gesamtsumme fließen 10,5 Millionen Euro in den Aufbau eines internationalen klinischen „Daten-Depots“. Das soll die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell von Krebsmedikamenten profitieren können, die bereits für Erwachsene zugelassen sind. Weitere 10,4 Millionen Euro werden zum Ausbau der KiTZ-Studienzentrale eingesetzt, um neue und nebenwirkungsärmere Therapieansätze so rasch wie möglich in klinischen Studien weiterzuentwickeln, heißt es in der Mitteilung. Das KiTZ ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums sowie des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg.

Geringe Chance bei Rückfall

In Deutschland erkranken laut DKFZ jedes Jahr etwa 2000 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die meisten von ihnen können geheilt werden, doch bei einem Fünftel der jungen Patientinnen und Patienten kommt der Krebs zurück. Trotz intensiver Therapien überleben sie ihre Erkrankung meist nicht. Als Ursache sehen Kinderonkologen unter anderem den Mangel an neuen und modernen Therapieverfahren.

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„Unsere Studien zeigen, dass weniger als zehn Prozent der krebskranken Kinder in Deutschland mit einem Rückfall in einer klinischen Studie mit modernen Medikamenten wie Immuntherapeutika oder zielgerichteten Therapien oder Kombinationen verschiedener Therapeutika behandelt werden“, erklärt Olaf Witt, Direktor des KiTZ, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit pädiatrische Onkologie am DKFZ und leitender Oberarzt am Uniklinikum Heidelberg.

Selbst vielversprechende Therapieansätze können in den meisten Fällen gar nicht erst in einer klinischen Studie geprüft werden. Dafür seien beispielsweise die sehr hohen Kosten und der enorme Aufwand in der Vorbereitung und Durchführung in Millionenhöhe verantwortlich. Gleichzeitig habe die Pharmaindustrie aufgrund der vergleichsweise niedrigen Patientenzahlen in der Kinderonkologie meist wenig Interesse an solchen Studien, heißt es weiter.

Die Dietmar Hopp Stiftung will mit ihrer Förderung nun dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für die klinische Entwicklung in der Kinderonkologie langfristig zu verbessern: „Meine Stiftung fördert medizinische Forschung und klinische Anwendungen, um Menschen zu helfen, die gesundheitlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Besonders liegt mir dabei die Verbesserung von Krebstherapien für Kinder am Herzen“, so Stifter Dietmar Hopp. „Ich hoffe, dass meine finanzielle Unterstützung zu ausgezeichneten Therapieformen führt, damit künftig noch mehr Kinder und Jugendliche geheilt werden können.“

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