Heidelberg. Die Stadt Heidelberg intensiviert den Kampf gegen die Asiatische Tigermücke. Wie es aus der Verwaltung heißt, soll das exotische Insekt bis Ende September wieder in mehreren Stadtteilen bekämpft werden: konkret im Pfaffengrund, in Kirchheim, Rohrbach, Bahnstadt, Neuenheim und Weststadt. Mit zehn Bekämpfungsteams will die Stadt Herr der Lage werden, so dass sich die Asiatische Tigermücke nicht ungehindert vermehrt und weiter ausbreitet.
Die Teams werden in Gartenanlagen nicht stechende sterile Männchen aussetzen, damit die Weibchen nach der Paarung unbefruchtete Eier ablegen und die Population eingedämmt wird. Auch Kleinkrebse kommen zum Einsatz. Sie sollen als Larven-Vertilger in Regenfässern getestet werden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg.
Aufgrund des Klimawandels und der heißen Sommer breitet sich die Asiatische Tigermücke zunehmend in Heidelberg und der Rhein-Neckar-Region aus. Während sie in den vergangenen Jahren in manchen Stadtteilen systematisch bekämpft und dezimiert oder ganz verdrängt wurden, sind andere Stadtteile neu befallen wollen. Problematisch ist nach Angaben der Verwaltung, dass die Tigermücke durch Autos innerhalb der Stadt verbreitet und auch aus anderen Gegenden wieder eingeschleppt wird.
Ein Tochterunternehmen der KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) führt nun die Bekämpfung im Auftrag des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises durch. Bereits seit Mitte Mai suchen die Mitarbeiter dafür betroffene Grundstücke auf. Sie werden je nach Befallsintensität in einem etwa drei- bis vierwöchigen Rhythmus aufgesucht, um potenzielle Brutstätten zu behandeln. Zusätzlich teilen die Mitarbeiter Tabletten aus, die Anwohner zur Behandlung möglicher Brutstätten einsetzen können. Der Wirkstoff sei biologisch sehr verträglich und unbedenklich.
Nur im Larvenstadium, in dem sich die Stechmückenart noch im Wasser befindet und entwickelt, kann die Tigermücke effektiv biologisch bekämpft werden. Dafür werden in Gärten und Außenbereichen alle Wasseransammlungen ausfindig gemacht, in denen mindestens eine Woche Wasser stehen kann. Diese dienen der Tigermücke als Brutstätte, wo sie ihre Eier am Rand der Gefäße ablegt. Sobald sich in den Gefäßen Gieß- oder Regenwasser sammelt und die Eier benetzt, können sich die Larven entwickeln.
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