Heidelberg. Die Heidelberger Stadthalle wird voraussichtlich nicht mehr lange Baustelle sein. Wie die Stadtverwaltung berichtet, biegt die umfassende Sanierung nun langsam auf die Zielgerade ein. Noch im Jahr 2025 sollen die Bauarbeiten im Konzerthaus weitgehend abgeschlossen werden. In den ersten Wochen 2026 werde das Haus noch ‚eingespielt‘, bevor es wenig später schrittweise offiziell in Betrieb genommen werde. Damit wird das Gebäude knapp eineinhalb Jahre später als ursprünglich geplant eröffnet. Ziel war es zunächst gewesen, dass die 1903 eröffnete Stadthalle schon Ende 2024 wieder nutzbar sein sollte.
Eigentlich hatten das Heidelberg Congress Center (HCC) und die sanierte Stadthalle gleichzeitig öffnen sollen. Aber daraus wurde nichts: Die Krise auf dem Bausektor und die Pandemie sowie böse Überraschungen nach dem Start des Rückbaus waren Ursachen für die erheblichen Verzögerungen im Bauplan. Hinzu kamen juristische Auseinandersetzungen mit Anwohnern. Das führte unter anderem dazu, dass sich die Kosten für die Generalsanierung mit knapp 60 Millionen Euro in wenigen Jahren mehr als verdoppelt haben.
Ehrenbürger Wolfgang Marguerre bezahlt die Sanierung der Heidelberger Stadthalle komplett
Der Heidelberger Ehrenbürger Wolfgang Marguerre sprang in die finanzielle Bresche und übernimmt die Kosten für die Sanierung komplett, zum Teil aus seinem Privatvermögen, zum Teil als Spende seines Unternehmens Octopharma. Dafür wird der Große Saal in „Wolfgang Marguerre Saal“ umbenannt. Es ist übrigens nicht das einzige aktuelle Engagement Marguerres für seine Heimatstadt. Er baut auch Teile der Abtei Stift Neuburg in Ziegelhausen zu einem Zentrum für Kammermusik aus.
Auf der Baustelle in er Stadthalle laufen aktuell unter anderem die Schlussarbeiten an den technischen Anlagen, an der Empore und der Rückwand im Großen Saal. Die Reinigung und Restaurierung der Fassade ist laut Stadtverwaltung – bis auf den Haupteingang – abgeschlossen. In Kürze können die Gerüste an den Seiten des Gebäudes abgebaut werden können. Nach und nach können dann alle Nutzer wieder in das Gebäude zurückkehren und müssen nicht mehr auf andere Veranstaltungsorte ausweichen, so die Stadt. Nur zwei für Januar geplante Konzerte des Philharmonischen Orchesters Heidelberg würden noch einmal ins Heidelberg Congress Center (HCC) verlegt.
Auch die Arbeiten am neugestalteten Montpellierplatz an der Ostseite der Stadthalle gehen mit großen Schritten voran. Das Freiraumkonzept sieht eine attraktive Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität, zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und einem neuen, offenen Blick von der Bienenstraße zum Neckar vor. Die Arbeiten befänden sich im Zeitplan und sollen ebenfalls bis Jahresende 2025 abgeschlossen werden, so die Stadt.
Das bietet die sanierte Heidelberger Stadthalle
Das Publikum erwartet ein umfangreich saniertes Konzerthaus Stadthalle. Es sei ein großer Wert darauf gelegt worden, den historischen Charme des Hauses zu erhalten und sogar historische Originalzustände wiederherzustellen. So können die Gäste beispielsweise den wiederhergestellten historischen Zustand mit geöffneten Türen zu alten Sichtachsen und den Originaltreppenaufgängen vom Montpellierplatz aus erleben. Gleichzeitig glänzt das Haus auch mit modernster Gebäude- und Veranstaltungstechnik. Es bietet eine optimierte Barrierefreiheit und öffnet nun den Blick über einen verglasten Portikus zum Neckar hin und auf den Philosophenweg.
Im „Wolfgang Marguerre Saal“ können künftig dank neuer Hubböden ansteigende Sitzreihen angeordnet werden. Besucherinnen und Besucher erhalten dadurch eine bessere Sicht auf die Bühne. Zusammen mit weiteren Maßnahmen verbessert dies auch die Akustik. Die Bühne kann gestuft und in der Größe variabel angeordnet werden, je nach Bedarf der Veranstaltung.
Zugleich kann der Saal auch weiter mit ebenem Parkett, etwa für Tanzveranstaltungen und Bälle, genutzt werden. Eine spürbare Aufwertung erhielten die Versorgungsräume der Küche. Sie hätten vor der Sanierung nicht mehr den Anforderungen entsprochen, so die Stadt. Darüber hinaus steigert das neu geplante Raumkonzept mit erweiterten Foyerflächen und zusätzlichen Bars das Besuchserlebnis für das Publikum erheblich.
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