Heidelberg. Weil er mehrere Jungen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren sexuell missbraucht hat, ist ein 48-jähriger Sporttrainer vom Landgericht Heidelberg am Nachmittag zu zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Er hatte die Vorwürfe eingeräumt.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Eltern eines Jungen Verdacht geschöpft und die Polizei informiert hatten. Laut Anklage sollte der verheiratete Angeklagte in mehreren Fällen ihm anvertraute Kinder und Jugendliche zu sexuellen Handlungen in seinem Beisein aufgefordert und in einem Fall sexuelle Handlungen an einem Kind vorgenommen haben.
Die Taten liegen mehrere Jahre zurück.Wegen des Vorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs musste der 48-jährige Angeklagte mit einer Haftstrafe zwischen zwei und 15 Jahren rechnen. Ein umfassendes Geständnis hatte die Beweisaufnahme deutlich abgekürzt, so dass schon am zweiten Verhandlungstag plädiert und ein Urteil gesprochen wurde. Die Hauptverhandlung fand weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um die Intimsphäre der zur Tatzeit zwölf bis 15 Jahre alten Jungs zu schützen. Anträge, die Öffentlichkeit während der zunächst insgesamt fünf angesetzten Verhandlungstage auszuschließen, hatten die drei Vertreter der betroffenen Familien und der Verteidiger des Angeklagten gestellt. Der Vorsitzende Richter André Merz sah zwar „sehr wohl das berechtigte Interesse der Öffentlichkeit“, das Geschehen aufzuklären. Dennoch überwiege der Schutzaspekt der „noch sehr jungen Geschädigten“.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg_artikel,-heidelberg-prozess-gegen-rugby-trainer-urteil-in-heidelberg-gefallen-_arid,2030018.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html