Spannung, Romantik, faszinierende Charaktere, Lokalkolorit: Der neue Roman der Heidelberger Autorin Marlene Bach hat all das. „So weit das Land, so frei das Herz“ ist der neunte Roman der Krimiautorin. Es sei „keine leichte Romanze“, verrät die Schriftstellerin, sondern die Liebesgeschichte sei in einen Krimi verpackt - beziehungsweise umgekehrt. Diesmal spielt die Story nicht vor allem in Heidelberg, sondern entführt die Leser vom Neckar aus in ein fiktives Dorf am Niederrhein - in die echte Heimat der Schriftstellerin und Psychologin also, die seit mehr als 25 Jahren in der Metropolregion Rhein-Neckar lebt und arbeitet.
Für alle Fans der Kriminalromane von Marlene Bach: Hauptkommissarin Maria Mooser taucht in der aktuellen Geschichte nicht auf. Das liegt aber nicht etwa daran, dass die kantige Ermittlerin, die in bisher acht Romanen als Titelfigur auftauchte, seit dem siebten Krimi über ihren Ruhestand nachdenkt und jetzt Ernst gemacht haben könnte.
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Vielmehr hat Bach das gesamte „Personal“ im ausgetauscht - alle Figuren sind neu. Und das hat auch etwas mit der Corona-Pandemie zu tun, erzählt sie, als wir in ihrem gemütlichen Wohnzimmer im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim über das neue Buch sprechen. Denn die Geschichte sei unabhängig von einem Auftrag ihres zunächst auf Kriminalromane spezialisierten Verlags emons entstanden - im auferlegten Pandemie-Rückzug. Als der Stammverlag danach aber eine Sparte für Liebesgeschichten gründete, hatte Bach schon eine ziemlich ausgefeilte Romanidee zur Hand.
„So weit das Land, so frei das Herz“: Heiratsantrag stürzt Hauptfigur vollends in den Burnout
Hauptfigur Franca ist Ärztin in einem Krankenhaus und steht kurz vor einem Burnout, als ihr Freund Deniz ihr einen Heiratsantrag macht. Doch statt glücklich zu sein und „Ja“ zu sagen zu ihrer Liebe und einer Hochzeit, flüchtet die Medizinerin aufs Land. Denn zeitgleich bekommt sie die Nachricht, dass sie ein Haus geerbt hat - im beschaulichen Neeskamp am Niederrhein.
Wie alle Figuren, die in der so beginnenden Geschichte auftauchen, ist auch der Ort komplett erfunden. Aber alle können sich darunter etwas vorstellen: ein kleiner Ort, in dem jeder jeden kennt, wo hinter den Vorhängen Bewegung entsteht, wenn Fremde auftauchen - und doch das eine oder andere kleine Geheimnis bleibt. Bach ist wichtig, dass Geschichte, Ort und auftauchende Personen absolut erfunden - also fiktiv - sind. „Zum Beispiel recherchiere ich sehr akribisch, damit keine zufälligen Namensgleichheiten entstehen“, erzählt die Autorin. Dass sich ein Mensch aus ihrem Umfeld oder ihrer Stadt in einer der Figuren wiedererkennen würde, möchte sie von vorneherein ausschließen: „Das hielte ich für einen schlechten Stil.“ In jedem Fall sind die ausgearbeiteten Personen trotz aller Kauzigkeit irgendwie auch nahbar und damit sympathisch.
Gut ein Jahr hat Marlene Bach an ihrem neuen Roman geschrieben. Wie bei Bachs Romanen üblich, tauchen die Lesenden zudem tief ein in einen dicht erzählten Gesellschaftsroman - fast so, als gehörten sie zur Nachbarschaft in Neeskamp.
Marlene Bach wurde 1961 in Rheydt geboren und wuchs nahe der niederländischen Grenze auf. 1997 zog die promovierte Psychologin nach Heidelberg. In Mannheim arbeitete sie im klinischen Bereich. 2006 erschien ihr erster Roman, seit 2019 ist sie hauptberuflich Schriftstellerin. Neben Kriminalromanen sind es vor allem Kurzgeschichten, sie sie gerne verfasst. Dafür bekam sie 2011 den Walter-Kempowski-Literaturpreis. Einige Jahre lebte und studierte die Autorin zusammen mit ihrem Mann in Bonn. Dort verfasste sie mit „Elenas Schweigen“ den ersten Krimi. Aus dem Schreiben am Wochenende und im Urlaub ist ein Hauptberuf geworden, dem die gebürtige Rheinländerin sehr diszipliniert nachgeht: Sie macht sich Monatspläne und sitz am liebsten gleich morgens am Schreibtisch.
Heidelbergerin Marlene Bach kennt Persönlichkeitstypen
Als Psychologin falle es ihr nicht schwer, sich in Charaktere hineinzuversetzen, bestätigt Bach. Aber vielleicht sei es auch umgekehrt: Die Studien- und Berufswahl hänge schon mit einer starken Empathiefähigkeit zusammen. Hilfreich sei beim Ausmalen der Romanfiguren sicherlich das Wissen der Psychologin darüber, welche Handlungsweisen gerne mit bestimmten Persönlichkeitstypen daherkommen.
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Gleich zwei Mal kann man die Autorin in den nächsten Tagen in Heidelberg und Ilvesheim treffen: Am Samstag, 13. April, liest sie um 15.40 Uhr bei der Bürgerveranstaltung Kommunale Kriminalprävention „Sicher in Heidelberg unterwegs” im Heidelberger Karlstorbahnhof (Marlene-Dietrich-Platz 3) aus „Heidelberger Hexentanz”. Und „So weit das Land, so frei das Herz“ stellt sie am Freitag, 19. April, um 19 Uhr in der Gemeindebibliothek Ilvesheim vor (Neue Schulstraße 10).
„So weit das Land, so frei das Herz“ hat 320 Seiten und ist im emons-Verlag erschienen (ISBN 978-3-7408-2108-1). Das Buch kostet 14,40 Euro (auch als E-Book erhältlich). Infos zur Autorin gibt es unter www.marlene-bach.de
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