Fluss - Neckarschleusen sollen für 135-Meter-Schiffe ausgebaut werden / Planung für Verlängerung in vollem Gang

Neckarschleuse Schwabenheim soll auf 140 Meter verlängert werden

Von 
Julius Paul Prior
Lesedauer: 
Damit die Gebäude auf der Schleuseninsel nicht von der Außenwelt abgeschottet werden, muss auch eine neue Brücke gebaut werden. © Bernhard Zinke

Heidelberg. Statt nur 1800 Tonnen sollen es ganze 2600 Tonnen werden. Und das durch eine Verlängerung des Lagerplatzes um nur 30 Meter. Mit der gleichen Menge an Personal und Treibstoff können 135 Meter lange Binnenschiffe ganze 800 Tonnen Güter mehr transportieren als 105 Meter lange Schiffe. Deshalb sollen auch auf dem Neckar in Zukunft 135 Meter lange und bis zu 11,45 Meter breite Schiffe verkehren. Hierfür müssen allerdings die vorhandenen Schleusen verlängert werden.

Zur Planung der Verlängerung der Schleuse Schwabenheim auf der Gemarkung Dossenheim finden vom 21. Februar bis zum 4. März Drohnenflüge über dem Gelände statt, teilte das Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg (WNA) mit. „Die Geländeoberflächen werden aufgenommen, um eine bessere Planungsgrundlage zu schaffen“, erklärt Klaus Michels, Leiter des WNA. Mit den Aufnahmen könne genau berechnet werden, wie viel Erde an welcher Stelle weggenommen und wo aufgefüllt werden muss. Hintergrund ist hier auch, dass die Böschung im unteren Vorhafen in einer Länge von 240 Metern durch eine Spundwand ersetz wird, um das Ufer in der Nähe der Schleuse ausreichend zu sichern.

Eine Baustelle nach der anderen

Drohnenflug über Dossenheim

  • Die Drohnenflüge finden zwischen dem 21. Februar und 4. März zwischen 8.30 und 18 Uhr statt.
  • Wann genau die Kameras in der Luft sind ist vom Wetter abhängig.
  • Das Gebiet, welches analysiert werden soll, umfasst den Bereich zwischen der A5 und den Straßen „Neckarufer“ sowie „Neckarspitze“ sowie dem südlichen Neckarufer und den Straßen „Lochgewann“ und „Heidelberger Straße“.
  • Es ist nicht mit einer Lärmbelästigung zu rechnen. jpp

Die rechte Kammer der Schleuse Schwabenheim soll von etwa 107 auf 140 Meter verlängert werden – obwohl sie 1955 und damit 30 Jahre nach der linken Kammer erbaut wurde und somit um einiges jünger ist. „In der rechten Kammer kommt es an den Wänden zu Alkali-Kieselsäure-Reaktionen“, erklärt Michels. Umgangssprachlich werde diese auch „Betonkrebs“ genannt. Deshalb fallen durch die Erneuerung des Betons größere Arbeiten an, an die die Verlängerung angeschlossen werden könne. In der linken Kammer soll dagegen nur die Elektronik erneuert werden.

Mehr zum Thema

Einfach bis anspruchsvoll

Die zehn schönsten Radtouren in und um Mannheim

Veröffentlicht
Von
Redaktion / Volker Keller
Mehr erfahren
Neckarkanal

Altes Hochwassersperrtor bei Ladenburg in spektakulärem Balanceakt ausgehoben

Veröffentlicht
Von
Julian Eistetter
Mehr erfahren
Sanierung

Historische Hubbrücke in Mannheim wird gesperrt

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Um den Schifffahrtsverkehr durchgehen garantieren zu können, wird eine Schleusenkammer nach der anderen erneuert. Erst nachdem die rechte Kammer verlängert wurde, werde die linke außer Betrieb genommen. Bis dahin kann es jedoch noch dauern: Bis die Bauarbeiten fertig sind, kann es noch gut sechs Jahre dauern. „In Schwabenheim müssen auch die Vorhäfen erneuert und eine neue Brücke gebaut werden“, sagt Michels. Deshalb werden die Arbeiten zur Verlängerung der Schleuse hier länger dauern als anderswo. Zudem sei der Bauantrag noch nichtgenehmigt – hierfür werde beispielsweise noch die Analyse des Geländes benötigt.

Jahrzehnte bis zur Fertigstellung

Bis es zum Verkehr von 135-Meter-Schiffen auf dem Neckar kommt, werde es zudem noch Jahrzehnte dauern, weiß Michels. Die Schleusen können nicht alle gleichzeitig, sondern nur nacheinander erweitert werden. Dies liegt an dem Schifffahrtsverkehr, der aufrecht bleiben muss. Die Planung für die Erweiterungen laufen jedoch bereits für die Schleusen zwischen Heilbronn und Stuttgart.

Ehemalige Mitarbeit

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen