Heidelberg. Als Reaktion auf die nächtlichen Ausschreitungen am Wochenende auf der Neckarwiese und in der Altstadt erließ die Stadt Heidelberg ein kurzfristiges Aufenthaltsverbot. Wie die Stadt mitteilt, gilt das Verbot zwischen Montagabend 20 Uhr und Dienstagmorgen 6 Uhr. Der Geltungsbereicht reicht von der Ernst-Walz-Brücke bis 500 Meter östlich der Theodor-Heuss-Brücke.
Laut dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit wird ein Großaufgebot an Polizei und Ordnungskräften im Einsatz sein, um das Verbot durchzusetzen. Wer sich auf der Neckarwiese aufhält, dem drohen Platzverweis und Bußgeldverfahren. "Wir sind schockiert über das Ausmaß an Gewaltbereitschaft und inakzeptablem Verhalten, das wir an den Pfingsttagen in Heidelberg gesehen haben. Stadt und Polizei werden dagegen mit aller Härte vorgehen", so Oberbürgermeister Eckart Würzner, der weitere Ausschreitungen unbedingt verhindert will: "Wir werden nicht zulassen, dass sich solche Szenen wiederholen und mit aller Konsequenz gegen Randalierer vorgehen." Ob auch in den folgenden Tagen weitere Maßnahmen nötig sind, wollen Stadt und Polizei am Dienstag beraten.
Corona-Regeln nicht eingehalten
Am späten Samstagabend hatten bis zu 1000 Leute auf der Neckarwiese gefeiert. Als die Polizei wegen zu lauter Musik einschritt, wurde sie mit Flaschen beworfen - anschließend räumte sie das Gelände. Eine Gruppe von bis zu 80 Feiernden widersetzte sich den Anforderungen der Polizei, warf erneut mit Flaschen auf die Einsatzkräfte und randalierte am Übergang zur Theodor-Heuss-Brücke. Drei Polizisten wurden verletzt, mehrere Einsatzfahrzeuge und Gegenstände beschädigt. Auch am Sonntagabend kamen bis zu 400 Feiernde auf der Neckarwiese zusammen. Viele missachteten die Coronabestimmungen und reagierten nicht auf die Ansprache der Polizei, die daraufhin die Wiese räumte.