Olympia

Mit Rückenwind zur Erfüllung des großen Traums nach Paris

Das Team Paris der Metropolregion Rhein-Neckar ist mit einer Farewell-Party zu Olympia nach Paris verabschiedet worden. Vor allem auf einer Athletin ruhen Hoffnungen für die Spiele in Frankreich.

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Christian Rotter
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Bei den Europameisterschaften in Rom landete Mikaelle Assani auf dem vierten Platz. © Oliver Weiken/dpa

Paris. Das Herz sagte: Probier es! Der Kopf sagte: Nein! Und Mikaelle Assani hörte am Sonntag auf den Kopf. Bei der Leichtathletik-DM in Braunschweig hatte die Weitspringerin des SCL Heel Baden-Baden in Abwesenheit von Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz beste Chancen, den Titel zu gewinnen. Doch bei widrigen Witterungsbedingungen wollte sie ihren großen Traum nicht riskieren.

Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und dem Weitsprung-Bundestrainer Uli Knapp lief sie den ersten Versuch durch, um ihre DM-Teilnahme zu dokumentieren, danach brach sie den Wettkampf ab. „So kurz vor den Olympischen Spielen geht es darum, gesund zu bleiben“, erklärte die 21-Jährige ihre Entscheidung.

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Den freien Montag verbrachte Assani mit ihrem Heimtrainer Udo Metzler in Heidelberg. Als Mitglied des Teams Paris der Metropolregion wurde sie mit anderen Sportlern, Trainern und Funktionsträgern offiziell nach Paris verabschiedet. „Ich bin ein großer Fan des Teamgedankens und von Zusammenhalt. Gemeinsam ist man stark“, sagte Assani über die Idee, die hinter der nicht alltäglichen Sportförderung steckt.

Medaillenkampf in Paris ab dem 26. Juli

Noch müssen sich einige Sportlerinnen und Sportler für den Saisonhöhepunkt qualifizieren. In der Heidelberger Macaronnerie versammelten sich nun aber einige, die das Ticket bereits in der Tasche haben. Wenn es ab dem 26. Juli in der französischen Hauptstadt losgeht, soll das Team Paris etwa 30 Athletinnen und Athleten umfassen.

Olympia-Teilnehmer mit Sponsoren und Förderern: Yakta Jamali Galeh (v.l.), Yemisi Ogunleye, Gonzalo Peillat, Jessica-Bianca Wessolly, Justus Weigand, Judith Förster (DACH Marketingleitung Capri Sun), Oleg Zernikel, Lennart Sass, Teo Hinrichs, Stephan Brandhuber (Leiter Kommunikation Sparkasse Heidelberg), Mikaelle Assani und Nicolai Kornhaß. © Tobias Dittmer/Team Paris

Assani darf sich seit Anfang Juni auf Olympia freuen. Bei den Europameisterschaften in Rom meisterte sie eine weitere internationale Bewährungsprobe. Sie stellte ihre persönliche Bestleistung (6,91 Meter) ein und musste sich beim Sieg von Mihambo nur wegen der schlechteren zweitbesten Weite im Kampf um Bronze geschlagen geben. „Direkt nach dem Wettkampf war es ein bitterer Moment. Danach habe ich jedoch schnell realisiert, dass damit meine Olympiateilnahme gesichert war. Daher habe ich Rom als glücklicher Mensch verlassen“, versicherte Assani.

Schock über Verletzung von Trainingskollegin Hildebrand

Seitdem ist ihr Fokus voll auf Paris ausgerichtet, die DM wäre sie aus dem Training heraus gesprungen. Und bereits am Sonntag gibt es den ersten heißen Flirt mit der „Stadt der Liebe“. Zum ersten Mal nimmt Assani an einem hochdekorierten Diamond-League-Meeting statt - und das ausgerechnet in Paris. Im Duell mit den Topstars will sie sich erneut beweisen und weiteres Selbstvertrauen für Olympia tanken.

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Ihr Trainer Metzler hofft, dass sie bis dahin den Schock von Braunschweig verdaut hat, als sich ihre Trainingskollegin Ruth Hildebrand, die für die MTG Mannheim startet, beim Einspringen am Knie verletzte. „Ich hoffe, dass der Unfall von Sonntag nicht in ihrem Kopf bleibt“, betonte Metzler, der Assani ansonsten gut in Schuss weiß: „Sie macht einen sehr guten Eindruck.“

Der Heidelberger Oberbürgermeister spricht den Athleten Mut zu

Vielleicht muss der Coach in Paris seine Wettschulden einlösen. Wenn die magische Sieben-Meter-Marke fällt, muss sich Metzler die Fingernägel lackieren lassen - so lautet die Abmachung. Würde Assani das gelingen, könnte die Weltranglistenfünfte sogar in den Medaillenkampf eingreifen.

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„Einmal bei Olympischen Spielen dabei zu sein - damit geht für viele ein Traum in Erfüllung. Wir setzen auf euch“, sagte Heidelbergs Oberbürgermeister und Sportregionsvorsitzender Eckart Würzner, der neben Assani auch die Leichtathleten Yemisi Ogunleye, Jessica-Bianca Wessolly und Oleg Zernikel, die Hockeyspieler Gonzalo Peillat, Justus Weigand und Teo Hinrichs, Nicolai Kornhaß (Para-Judo), Lennart Sass (Para-Judo) und Yakta Jamali Galeh vom Refugee-Team (Gewichtheben) verabschiedete. In Paris sind alle mit ganzem Herzen dabei.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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