Heidelberg. Tolle Show und feine Küche: Die Premiere des „WinterVarietés by Tristan Brandt“ ist am Donnerstagabend begeistert im Kuppelzelt am Tiergarten in Heidelberg gefeiert worden. Rund vier Stunden lang gab es Musik, Tanz, Akrobatik und ein feines Drei-Gänge-Menü.
Ein Leuchtstern schwebt dank eines Kranwagens über dem Zelt und verweist auf die Adventszeit – mit feinem Verweis darauf, das hier ein Sternekoch das Menü konzipiert hat. Der Weg in die wie eine riesige Tellerglocke wirkende Showarena ist dank Vorzelten eleganter gestaltet und mündet in ein großes Foyer mit Bar, wo Champagner wartet.
"Bond-Girl" Bechtel unter den Gästen
Auf einem rotem Teppich schlendern die geladenen Premierengäste – darunter auch das „Bond-Girl“ aus „Golden Eye“, die in Mannheim geborene Simone Bechtel. Die drei Macher des „WinterVarietés“ begrüßen jeden Gast persönlich: Florian Keutel und Riadh Bourkhis, die das „WinterVarieté“ im siebten Jahr verantworten, und Brandt, der als Patron zum ersten Mal dabei ist.
Auf den weiß gedeckten Tischen brennen echte Kerzen, als die Gäste sich an die meist für acht Personen bestimmten Tafeln setzen. Und dann beginnt auch schon die temperamentvolle und glitzernde Show, die Regisseurin und Choreographin Camilla Keutel mit den Künstlern und Tänzern auf die Bühne bringt.
Handstand-Akrobat bei Winter Varieté in Heidelberg
Es wirkt federleicht, doch die Muskeln von Alexander Jr. sind stahlhart angespannt. Als seien die Gesetze der Schwerkraft ausgesetzt, formt der Handstand-Akrobat Figuren, die die meisten im Publikum noch nicht einmal auf dem stabilen Boden vollbrächten. Doch der Akrobat turnt meterweit über der Bühne, und sein einziger Fixpunkt ist ein Metallstab mit einem handgroßen Podest.
Für die einzelnen Gänge macht die Show Pausen, lockere Geigenmelodien liefert Violonistin Serafima Novitskaya. Serviceleiter Janni Fountoukas hat sein Team im Griff, lautlos und schnell scheinen die Teller zu den Tischen zu schweben. Innerhalb weniger Minuten sind alle in de Arena mit dem nächsten Gang des fein komponierten Menüs versorgt.
Ein Viererlei mit Beef Tartar, Thai Curry Schaumsuppe, Crispy California Rolls Lachs und Black Tiger Garnele verwöhnt die Gaumen zum Auftakt in der Klassischen Menüvariante, in der vegetarischen Ausführung ersetzt ein Tartar von Datterini-Tomaten das Fleisch und Tofu den Fisch.
Winter Varieté: Kartentricks des Moderators
Ein sympathischer Begleiter des Programms ist Chris Stark. Als Moderator kündigt er die Programmpunkte an, tritt aber selbst auch mehrmals als Magier auf. Daheim auf den Bühnen in Las Vegas oder beim Zirkusfestival in Monte Carlo, verblüfft er zunächst mit der Vorhersage von Namen aus dem Publikum, die in einem silbernen Kästchen unter der Decke hängen.
Auch mit Kartentricks kennt er sich offenbar bestens aus, verwandelt ruck, zuck ein Standard-Skatblatt in eine Minivariante und wieder zurück in die alte Größe. Seine Assistentin in einer Art Wohnzimmerschrank verschwinden und wieder auftauchen zu lassen, gelingt ihm ebenfalls perfekt.
Italienischen Büffel als Hauptgang serviert
Im Hauptgang wartet ein hierzulande eher ungewöhnliches Fleisch auf die Genießer: Zweierlei vom italienischen Büffel an einer wunderbaren Schmorsauce. Die männlichen Büffelkälber werden nicht nach der Geburt geschlachtet, weil sie bei der Mozzarella-Produktion überflüssig sind – sondern wachsen auf der Weide auf bis sie zwei Jahre alt sind. Das sehr geschmackvolle Fleisch hat weniger Fett als zum Beispiel Rindfleisch.
Gefühlvolle Popsongs und Gänsehaut: Wie schon bei vorangegangenen „WinterVarieté“-Ausgaben singen Ornella de Santis und Daniel Johnson. Eine gigantische LED-Wand zaubert das passende Ambiente: mal findet man sich in den Straßen New Yorks wieder, mal flackern unzählige Kerzen im Hintergrund.
Tristan Brandt mit Premiere des Winter Varietés zufrieden
Für den namhaften „Pinzettenkoch“, wie Brandt sich selbst scherzhaft nennt, ist es durchaus eine Herausforderung, am Abend 350 Gäste gleichzeitig mit einem feinen Menü bekochen zu lassen. Brandt, der in Mannheim seine Heimat gefunden hat und sich unter anderem als früherer Küchenchef und jüngster Zwei-Sterne-Koch im „OPUS V“ einen Namen machte, und unter anderem in der Schweiz und in Florida erfolgreiche Restaurantkonzepte verantwortet, bedankte sich am Ende auf der Bühne beim Publikum und dem gesamten Team, das wie eine Familie wirkt.
Schon vor der Premiere stand fest, dass das „WinterVarieté“ in die Verlängerung geht, da der Kartenverkauf sehr gut lief. Bis 3. Februar 2024 kann man Show und Menü noch erleben.
Infos im Internet: winter-variete-heidelberg.de
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