Infrastruktur - Erste Planungen zur vierspurigen Erweiterung seit 2018 / Bau nicht vor 2028 / Stillgelegte Trasse wird einbezogen

Gleisausbau von Wieblingen zum Heidelberger Hauptbahnhof: Das sind die Pläne

Von 
Michaela Roßner
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Die Verbindungen am Heidelberger Hauptbahnhof sollen unter anderem durch eine viergleisige Verbindung bis Wieblingen verbessert werden.. © Philipp Rothe

Heidelberg. „AKUM Stadt Heidelberg“: Unter diesem Projektnamen bereitet die Bahn gerade den viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Wieblingen und dem Heidelberger Hauptbahnhof vor. Die Vorplanung sei abgeschlossen. Frühestens ab 2028 soll mit dem Bau begonnen werden. Der Heidelberger Gemeinderat hat sich in seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag mit dem Stand des Projekts beschäftigt. Es ist indes keine neue Idee: Bereits im Herbst 2018 informierte die Bahn die Kommune darüber.

Mit „AKUM“ soll ein Engpass auf der Strecke zwischen Mannheim-Friedrichsfeld und dem Heidelberger Hauptbahnhof beseitigt werden. Der viergleisige Ausbau ergänzt den Kreuzungsausbau in Edingen-Neckarhausen und den ebenfalls vorgesehenen Spurumbau im Heidelberger Hauptbahnhof, teilt die DB Netz mit. Ende 2022 soll die Vorplanung abgeschlossen sein, die Genehmigungsplanung ist für die Jahre 2023 bis 2025 vorgesehen. „Derzeit mündet an der Abzweigstelle Heidelberg-Wieblingen (westlich des Grenzhöfer Wegs, K 9702) die zweigleisige Strecke Frankfurt (Main)-Darmstadt-Heidelberg (3601) in die zweigleisige Strecke Mannheim-Basel-Konstanz (4000) ein“, erklären die Projektverantwortlichen. Die Streckenzusammenführung sei „höhenfrei mittels eines Überwerfungsbauwerks ausgeführt“. Auf etwa drei Kilometern im weiteren Verlauf bis Heidelberg Hauptbahnhof sei die Strecke zweigleisig und stelle einen Engpass dar. Es heißt, die Betriebsqualität liege „im mangelhaften Bereich“.

Vorsortierung für Nord-Süd-Achse

Die Netz AG verspricht sich von der Maßnahme unter anderem, dass Züge in Nord-Süd-Richtung und ins Neckartal (Darmstadt-Heidelberg-Bruchsal und Mannheim Hauptbahnhof-Heidelberg-Neckartal) vorsortiert werden können.

Für den viergleisigen Ausbau soll eine vorhandene, parallel verlaufende Trasse der stillgelegten, südlich verlaufenden Gleise genutzt werden. „In geringem Umfang werden aber auch Flächen außerhalb des heutigen Bahngeländes genutzt“, heißt es in der Informationsvorlage zur Gemeinderatssitzung.

Der Haltepunkt „Pfaffengrund/Wieblingen“ soll auf der Südseite ferner einen neuen Außenbahnsteig mit barrierefreien Zugängen bekommen. Der vorhandene Außenbahnsteig wird gleichzeitig zu einem Mittelbahnsteig umgebaut.

Finanziert wird der Ausbau von der Bahn AG. Allerdings kommen voraussichtlich auch Kosten in Höhe eines „niedrigen einstelligen Millionenbetrags“ auf die Stadt zu - auch für eventuelle kommunale „Zusatzwünsche“. Die Kämmerei rechnet damit indes nicht vor 2028 und will entsprechende Mittel frühzeitig in den Haushalt einstellen.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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