Heidelberg. Nachdem das Wochenende für die Polizei am Freitagabend witterungsbedingt einigermaßen entspannt begonnen hat und die Beamten lediglich mit kleineren Auseinandersetzungen konfrontiert waren, stellte sich die Lage am Samstagabend und in der Nacht deutlich zugespitzt dar. Einmal mehr waren die Neckarwiese und die Altstadt Schauplatz mehrerer Vorfälle. Etwa 1500 vorwiegend junge Leute bevölkerten das Neckarufer bis etwa 21.30 Uhr. Wie die Beamten am Sonntag erklärten, mussten sie die Wiese ab 22 Uhr räumen, nachdem 100 zunehmend alkoholisierte und aggressive Menschen Feuerwerk gezündet und die Einsatzkräfte beschimpft hatten. Während der Räumung, die bis 23.30 Uhr lief, kam es zu Flaschenwürfen und üblen Beleidigungen. Es gab eine Festnahme.
Vereinzelt mit Schlagstock-Einsatz
Die Untere Straße war nach der Räumung der Neckarwiese mit etwa 1000 Personen bevölkert. Die Corona-Regeln hätten schon allein deshalb nicht eingehalten werden können. Aufgrund der aufgeheizten Grundstimmung und um eine Eskalation der Lage zu verhindern, sei zunächst auf eine Räumung verzichtet worden. Gegen 0.40 Uhr wurde im Bereich der Heidelberger Hauptstraße ein Polizeibeamter beleidigt. Bei der Personalienfeststellung solidarisierten sich Personen in der Form, dass der Abtransport des Festgenommenen nur mit einer Polizeikette gelang. Die Polizeikräfte mussten aufgrund der Gegenwehr Schutzhelme tragen und – nach eigener Darstellung – vereinzelt auch den Schlagstock einsetzen.
Weitere Ausschreitungen mussten gegen 1.15 Uhr im Bereich der Heiliggeistkirche verhindert werden. Auch die Alte Brücke musste später geräumt werden: Dort drohte die Lage mit 200 bis 300 Betrunkenen auszuufern.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg_artikel,-heidelberg-eskalationen-gerade-noch-verhindert-_arid,1815253.html