Krebsforschung

DKFZ: 70 Millionen Euro für Nationales Präventionszentrum in Heidelberg

Es soll bundesweit ein Leuchtturm der Krebsforschung werden: In Heidelberg entsteht bis Ende 2027 das Nationale Präventionszentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Finanziert wird es komplett aus privater Hand

Von 
Michaela Roßner
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Marco Grübbel (v.l.), Michael Baumann, Hans-Werner Hector, Helga Schadeberg, Isabel Hopp, Ursula Weyrich, Gerd Nettekoven, Franz Kohlhuber, Uwe Bleich, Jürgen Odszuck, Hanno Chef- Hendriks. Bild: Philipp Rothe © Philipp Rothe

Heidelberg. Für Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger ist es nicht weniger als „ein Ort der Hoffnung“: In dem Gebäudekomplex, der bis 2027 im Heidelberger Stadtteil Neuenheim entsteht, werde „Medizingeschichte neu geschrieben“, prophezeit die Ministerin per Videobotschaft. Rein privat finanziert, baut das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit großer Unterstützung von Stiftern: 70 Millionen Euro haben Deutschen Krebshilfe, die H.W. & J. Hector Stiftung, der Unternehmer Bernhard Schadeberg, die Dietmar Hopp Stiftung und die Viessmann Foundation zur Verfügung gestellt.

Das Nationale Centrum für Krebsprävention wird hier einziehen; 500 Arbeitsplätze entstehen. „Der Kampf gegen den Krebs beginnt, bevor er beginnt“, beschreibt Stark-Watzinger die Zielrichtung der Kampagne „Nationalen Dekade gegen Krebs“, bei der Prävention ganz oben angesiedelt ist.

Die Krebsforschung entwickelt sich heute rasant wie nie zuvor. Unser Ziel ist es, mit dieser Entwicklung nicht nur Schritt zu halten, sondern uns in wichtigen Bereichen an die Spitze zu setzen.
Michael Baumann DKFZ-Vorstandsvorsitzender

„Die Krebsforschung entwickelt sich heute rasant wie nie zuvor. Unser Ziel ist es, mit dieser Entwicklung nicht nur Schritt zu halten, sondern uns in wichtigen Bereichen an die Spitze zu setzen. Dazu zählt die Forschung zur Krebsprävention, die bislang in Deutschland und weltweit vernachlässigt wurde, sowie die Weiterentwicklung der digitalen Onkologie und der Präzisionsonkologie“, bedankt sich der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Michael Baumann bei den Stiftern. In den neuen Gebäudekomplex an der Berliner Straße werden drei Zukunftsfelder des DKFZ Einzug halten: Neben der Krebsprävention und Digitale Onkologie findet das DKFZ-Hector-Krebsinstitut hier ein Zuhause.

Nationales Präventionszentrum in Heidelberg soll Schaufenster ins Neuenheimer Feld werden

2021war das Bauprojekt mit einem ein Architektenwettbewerb gestartet. Das dreigliedrige Gebäude umfasst 13 000 Quadratmeter Nutzfläche. Ursula Weyrich, kaufmännischer DKFZ-Vorstand, beschreibt das 45 mal 85 Meter große Objekt als „Schaufenster ins Neuenheimer Feld“. Die Labore bilden in dem dreigliedrigen Komplex eigene Häuser im Haus. Höchste Sicherheitsstandards müssen mit eingebaut werden. Die Erschließungsarbeiten seien abgeschlossen, ab Herbst soll mit dem Hochbau begonnen werden.

Nationales Zentrum

  • Der DKFZ-Neubau in Heidelberg wird 150 Millionen Euro kosten. 70 Millionen Euro stellen Stifter aus der Region bereit.
  • Das Gebäude umfasst 13 000 Quadratmeter Nutzfläche.
  • Einziehen werden voraussichtlich ab 2027 neben dem Nationalen Präventionszentrum Forschungsgruppen des DKFZ-Hector Krebsinstituts, das Schadeberg Center for Digital Oncology das Hopp-Trainings- und Bewegungslabor sowie die Viessmann-Werkstatt für nachhaltig gesunde Ernährung. 

 

Im südlichen Teil des Gebäudekomplexes soll das Schadeberg Center for Digital Oncology Einzug halten. Hier werden die schnell wachsenden Datenmengen der modernen Krebsforschung analysiert und Methoden der künstlichen Intelligenz entwickelt. Das Zentrum wird finanziert durch eine private Spende von Bernhard Schadeberg. In den nördlichen Gebäudeteil werden Forschungsgruppen des DKFZ-Hector Krebsinstituts einziehen. Das Krebsinstitut wurde 2019 gemeinsam von DKFZ und der Universitätsmedizin Mannheim gegründet, um Forschung und Patientenversorgung besser zu verzahnen.

Hector Stiftungen fördern im mehrstelligen Millionenbereich

Mit den Bereichen Präzisionsonkologie und Krebsprävention einschließlich Cancer Survivorship zieht das Krebsinstitut in den Neubau. Die Hector Stiftung fördert diesen Teil des Gebäudes mit 18 Millionen Euro. Vier Jahre nach der Gründung ist das Krebsinstitut gerade erstmals wissenschaftlich bewertet worden – mit Bestnoten.

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Die Hector Stiftungen fördern außerdem seit 2016 das Hector Institut für Translationale Hirnforschung (HITBR), ein Projekt des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim (ZI), der Hector Stiftung II und des DKFZ. Die Hector Stiftung II fördert Krebsinstitut und neue Laborgebäude mit 104 Millionen Euro.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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