Nostalgie

Bertha-Benz-Fahrt durch den Kraichgau - aber nicht nach Mannheim

Alle zwei Jahre erinnert die Bertha Benz Fahrt an die erste Langstreckenfahrt mit einem Automobil. Doch diesmal ist einiges anders - und um Mannheim machen die Oldtimer einen Bogen

Von 
Michaela Roßner
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Nach Ladenburg (Bild) und Mannheim kommt die Bertha Benz Fahrt in diesem Jahr nicht. Vom 9. bis 11. August konzentriert sich alles auf den Kraichgau. © Peter Jaschke

Rhein-Neckar. Glänzend polierte Autos, die nicht selten mehr als ein halbes Jahrhundert im Fahrzeugschein stehen haben: Oldtimer-Fans haben sich das Wochenende 9. bis 11. August sicher schon vorgemerkt. Die „Bertha Benz Fahrt“ ist in der Region unterwegs. Organisiert wird die Ausfahrt alle zwei Jahre vom Allgemeinen Schnauferl-Club.

Zum ersten Mal in der Geschichte startet die Tour, die an die erste Fahrt von Bertha Benz erinnert, nicht in Mannheim. In Mannheim hatte am 29. Januar 1886 Carl Benz das Patent für das erste Automobil der Welt eingereicht. Und auch Ladenburg, wo die Familie Benz später lebte, steht diesmal nicht auf dem Tourplan.

Start der „Bertha Benz Fahrt“ am Technik Museum in Sinsheim

Gestartet wird nämlich am Technik Museum in Sinsheim. Am Freitag, 9. August, geht die Tour danach über Eppingen bis zur Ravensburg in Sulzfeld. Am Nachmittag rollen die automobilen Schönheiten dann über Odenheim und Mülhausen zurück nach Sinsheim.

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Am Samstag geht es vom Technik Museum bis zur Stadtapotheke in Wiesloch. Dieser Ort ist für alle Oldtimerfans ein ganz besonderer: Tankte doch hier die Ingenieursgattin Bertha Benz auf ihrer legendären Fahrt von Mannheim nach Pforzheim auf. Im Sommer 1888 war das für viele die Geburtsstunde des privaten Automobils – und das Ende der Pferdekutschen.

Motto der Fahrt durch den Kraichgau: „136 Jahre Frau am Steuer“

Andere feiern in daher in diesem Jahr „136 Jahre Frau am Steuer“ – unter diesem Motto steht die anstehende Bertha Benz Fahrt nämlich. Aber es gibt noch einen Jahrestag, den es zu würdigen gilt: Vor 175 Jahren ist Bertha Benz geboren worden. Am Samstag geht es dann von der Apotheke in Wiesloch aus los, durch Schatthausen bis Bammental und Gaiberg.

Nachmittags führt eine andere Strecke die Teilnehmer zurück nach Sinsheim zum Museum. Dass am kommenden Sonntag, 28. Juli, nach mehreren Wochen Fahrt das ausrangierte U-Boot „U 17“ im Museum ankomme, habe die Organisatoren bei der Streckenplanung Wochen im voraus vor besondere Herausforderungen gestellt, heißt es vom Veranstalter.

Von Buick bis Ford T – Sportwagen und Transporter

Und was wird an der Strecke und an den Stopps zu sehen sein? Etwa 50 Oldtimer und automobile Schönheiten. Mit der Startnummer 1 geht ein kobaltblauer Leon Buat auf die Strecke, sein Baujahr ist 1903. Nur ein Jahr jünger ist das Baujahr eines feuerwehrroten Cadillac B Runabout. Wie die meisten Oldies kommt auch ein Clement-Talbot-Runabou ohne Dach daher.

Sollte es doch regnen, können die Buicks, die mit den Startnummern sieben bis neun angemeldet sind, auch schnell ein Dach aufklappen. Mit einem Fort T und einem Pierce Arrow Truck sind auch Lieferwagen am Start. 1912 und 1913 wurden sie gebaut.

Schon am Donnerstag kommen die Teilnehmer an und absolvieren die Fahrzeugprüfung. Gestartet wird am Freitag und Samstag um 10 Uhr, am Sonntag ab 9 Uhr laden die Teams ihre automobilen Schätze auf für die Heimfahrt.

„Fahrt nach Pforzheim gelungen – Wir sind bei Oma angekommen“, telegrafierte Bertha Benz am Abend ihrer Pionierfahrt von Pforzheim nach Mannheim. So wie sie, die von ihren Söhnen Eugen und Richard begleitet wurde, sicher angekommen ist, sollen am Sonntag auch alle Teilnehmer der Oldtimer-Tour gut ankommen, wünscht sich nicht nur Uwe Brodbeck, der Präsident des Allgemeinen Schnauferl-Clubs.

Redaktion Redakteurin Metropolregion/Heidelberg

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