Veranstaltung

Ausverkaufte Premiere: WinterVarieté in Heidelberg

Standing Ovations nach einer Premiere unter dem Motto "This is passion". Diese internationalen Künstlerinnen und Künstler haben das Publikum der WinterVarieté bei einem Drei-Gang-Menü in ihren Bann gezogen

Von 
Tanja Capuana
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Das Vegas Showballett © Christoph Blüthner

Heidelberg. Spektakuläre Akrobatik, außergewöhnliche Showelemente, mitreißende Choreografien, virtuose musikalische Untermalung, Comedy – und ein Drei-Gang-Menü, das keine kulinarischen Wünsche offenlässt: Das WinterVarieté in Heidelberg am Tiergartenbad ist bekannt für seine emotionalen Dinnershows, das mit zahlreichen Höhepunkten das Publikum in seinen Bann zieht. Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause haben die Veranstalter das Event unter dem Motto „This is Passion“ nun wieder auf die Beine gestellt.

Bei der ausverkauften Premiere am Donnerstag erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer in der geräumigen ShowArena rund dreieinhalb Stunden lang visuelle und lukullische Genüsse auf höchstem Niveau. Als humorvoller Gastgeber moderiert Sebastian Rosenbaum mit witzigen Sprüchen und verblüffenden Zaubertricks.

Serafima Novitskaya kann zart und dramatisch

Das stilvolle Rahmenprogramm, bei dem 23 hochkarätige internationale Künstlerinnen und Künstler mit ihren packenden Darbietungen für Furore sorgen, fasziniert mit purer Leidenschaft, Spannungsmomenten und Nervenkitzel. Die spanische Sängerin Ruth Calixta eröffnet den Abend mit ihrer kraftvollen und dennoch warmen Stimme, wenn sie „Final Countdown“ intoniert. Die Künstlerin wechselt scheinbar mühelos von einem Genre zum anderen und lässt ihre Persönlichkeit in jedes einzelne Lied einfließen.

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Eindrücke von der Heidelberger Wintervarieté

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Begleitet wird sie von den sinnlichen Tänzern und Tänzerinnen des glamourösen Vegas Showballets, die, wie auch Calixta, an dem Abend, mehrmals mit einer ausgefeilten Tanzshow begeistern. Das Ensemble besticht mit einer perfekten Performance, Ausstrahlung und ausgefallenen Kostümen. Zudem bilden die Tanzszenen immer wieder eine Brücke und kurzweiligen Übergang von einem Act zum nächsten…

Wenn Serafima Novitskaya ihrer Violine zarte Töne und dramatische Klänge entlockt, lauschen die Besucherinnen und Besucher gebannt. Die Musikerin verzaubert mit Balladen, Rock und Pop und Starappeal.

Körperbehrrschung und Witz

Der Körper von Marco Noury scheint nur aus definierten Muskeln zu bestehen. Der Strapatenkünstler, der bei seinem knappen Kostümen auf Glitzer setzt, beweist bei seinem Luftakrobatikauftritt in schwindelerregender Höhe mit Körperspannung und Grazie. Luftakrobatik vom Feinsten serviert auch Duo Nostalgia:  Elena und Vadym Nostagia präsentieren am Trapez direkt über den Tischen der Gäste, eine zauberhafte Liebesgeschichte, die zum Träumen einlädt. Zudem demonstrieren sie bei einer anderen Nummer, dass sie auch Magie beherrschen. In Sekunden wechseln sie immer wieder ihre Kostüme, und zwar so schnell, dass kein Auge den Trick erfassen könnte. Um Geschwindigkeit, aber auch Adrenalin geht es beim Duo Aurum.

Die Rollstuhlakrobaten Andrii Balashov und Uliana Khavrona sind unheimlich gelenkig und scheuen sich auch nicht, Figuren zu zeigen, bei denen beim Zuschauen der Atem stockt. Die Akrobatin entpuppt sich zudem auch als Meisterin am Hula Hoop-Reifen. Zuweilen lässt sie mehrere Ringe um ihren zierlichen Körper schwingen. Herzhaftes Lachen ist vorprogrammiert, wenn Niels Weberling alias „Herr  Niels“ die Bühne betritt. Sein Auftritt der Elemente von Clownerie und Pantomime vereint, lebt auch von Körperbeherrschung und Witz. Die Robot Kontorsion-Performance von Tumar KR ist einzigartig – und besticht durch ihre Originalität während Stephen O’Regan als Laser Man zu elektronischer Musik einen packenden Farben- und Lichtertanz kreiert. Hinter Silver-Power steckenAnita Füzy und Krisztian Kranitz: Das Duo macht seinem Namen alle Ehre: Die Haut schimmert in sattem Silber. Ein Fest für die Augen ist nicht zuletzt ihr eleganter und atemberaubender Aufritt in den Bereichen Kontorsion und Äquilibristik.

Ananas-Mango-Chutney und ein Nudelbonbon

Zwischen den Showblöcken tischt das Gastroteam, das Riadh Bourkhis leitet, ein klassisches oder vegetarisches Menü auf. Köstlichkeiten wie Hokkaido-Kürbissuppe, Ananas-Mango-Chutney über gebratene Brust vom Schwarzfederhuhn oder Nudelbonbon sowie cremiges Kartoffel-Sellerie-Püree lassen die Geschmacksnerven jubeln. Das himmlische Dessert, das unter anderem einen Joghurt-Hafer-Crumble, Kirschessigsorbet und Haselnuss in drei Texturen in Szene setzt, bildet den süßen Abschluss des Dinners und das ideale Pendent zum fulminanten Finale auf der Bühne. Die Zuschauerinnen und Zuschauer spenden schließlich wohlverdiente stehende Ovationen.

„„Man hat es gesehen, das war Passion“, sagt Florian Keutel, Produzent und, neben Bourkhhis, der zweite Veranstalter des WinterVarietew, erfreut.  Er ist mit dem Abend sehr zufrieden. Standing Ovations nach einer Premiere, bei der sehr häufig geladene Gäste dabei sind, sei keine Selbstverständlichkeit. Besonders in den aktuellen Zeiten mit Personalmangel in der Gastronomie sei man sehr stolz darauf, es hingekriegt zu haben. Die Verkaufszahlen von 2019 seien eingeholt worden, verrät er. „Und das, obwohl wir erst seit Juli im Verkauf sind. Es ist für uns eine sehr überraschende und sehr positive Rückmeldung.“ Restkarten seien für die Veranstaltung, die bis zum 7. Januar läuft, noch erhältlich, sagt Keutel. „Aber man sollte sich ranhalten, da wir schon sehr gut im Verkauf sind.“

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Unter den Gästen ist auch Manuel Flickinger, der etwa aufgrund seiner Teilnahme an der der TV-Datingshow „Prince Charming“ und am Dschungelcamp bekannt ist.  Der 34-Jährige besucht zum ersten Mal das WinterVariete – und ist begeistert. „Das ganze Programm war sehr vielfältig, sehr bunt und atemberaubend“, schwärmt der Limburgerhöfer. Ich fand es getreu nach dem gestrigen Motto „This is Passion" wirklich pure Leidenschaft zuzuschauen. Die Tanzacts und die Akrobatik waren sensationell.“ Besonders angetan haben es Flickinger, der als Crossdresser bei Veranstaltungen häufig in die Rolle der Kunstfigur Lafayette Diamond schlüpft, als die Tänzerinnen in Engelskostümen über die Bühne flanierten „Ich bin immer wieder verwundert, was man alles auf die Beine stellen kann. Davon werde ich noch lange zehren.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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