Pilotprojekt

Ab Januar kostenlose Periodenprodukte an der Uni Heidelberg

Die Universität Heidelberg startet ein Pilotprojekt. In zehn Toiletten werden Spender mit gratis Binden und Tampons bestückt, an denen sich Studentinnen bedienen können. Das Angebot ist zunächst zeitlich begrenzt

Von 
Heike Sperl-Hofmann
Lesedauer: 
Gratis-Periodenprodukte gibt es etwa auch an der Universität Jena. © dpa

Heidelberg. Ein Spender bestückt mit Binden und Tampons – an dem sich Studentinnen kostenlos bedienen können. Das ist ab Januar an der Universität Heidelberg möglich. Wie die Initiative Periodic Deutschland mitteilte, beginnt dann eine sechsmonatige Pilotphase, während der kostenlose Menstruationsartikel in zehn Toiletten an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg bereitgestellt werden.

Mit Mitteln des Studierendenrats der Universität Heidelberg hat die Initiative – ein von fünf Heidelberger Studierenden nach niederländischem Vorbild gegründeter Verein zur Bekämpfung von Periodenarmut – zehn Produktspender erworben, die mit Binden und Tampons bestückt werden. Während der Pilotphase beobachten die Studierenden den Bedarf, die Auswirkungen und Optimierungsmöglichkeiten per Umfrage. Im Anschluss solle mit der Universität über eine mögliche dauerhafte Implementierung und Ausweitung des Projektes diskutiert werden, hieß es weiter. 

Aufklärungsarbeit über Menstruation geplant 

„An dem Projekt arbeiten wir seit Mai und freuen uns, dass wir nun einen Beitrag zur Entstigmatisierung rund um die Menstruation leisten und gleichberechtigte, barrierefreie Teilhabe am universitären Leben fördern können”, so Constantin Thierfelder, Gründungsmitglied von Periodic Deutschland. 

Mehr zum Thema

Projekt

„perioHDe“ startet - kostenlose Menstruationsartikel in Heidelberg ab 1. September

Veröffentlicht
Von
red/sko
Mehr erfahren
Gesundheitsförderung

SAP plant Gratis-Tampons auf Firmentoiletten

Veröffentlicht
Von
Alexander Jungert
Mehr erfahren
Menstruation

Kostenlose Tampons und Binden an der Hochschule Ludwigshafen

Veröffentlicht
Von
Kai Plösser
Mehr erfahren

Die Stigmatisierung und Scham um die Periode und die finanzielle Belastung wegen des Kaufs von Periodenartikeln können laut der Initiative zu ernsthaften Konsequenzen führen. So bleiben Menstruierende etwa dem Lehrangebot fern oder nehmen sogar gesundheitliche Risiken auf sich, wenn sie den rechtzeitigen Wechsel von Tampon oder Binde hinauszögern. Um Wissenslücken zu schließen, hält Periodic auch Aufklärungsvorträge an Schulen und will dies auch auf den universitären Kontext ausweiten.

In Heidelberg gibt es neben dem Projekt an der Universität weitere Initiativen, in deren Rahmen kostenlose Menstruationsartikel bereitgestellt werden - etwa im Bürgeramt Mitte in Bergheim und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof. her

Redaktion Blattmacherin Metropolregion, Heidelberg, Ludwigshafen

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen