Heddesheim. Früher brachte man Pakete und Päckchen auf die Post, später übernahmen Partnerfilialen diese Aufgabe, doch längst hat hier die Digitalisierung Einzug gehalten. Gelbe Kästen von DHL stehen bereits, um Sendungen entgegenzunehmen oder abzugeben. Hirschberg, Schriesheim, Ladenburg, Ilvesheim und Edingen-Neckarhausen sind längst Standorte dieser stählernen Automaten. Nur Heddesheim war bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte. Das soll sich nun ändern.
Eigentlich sollte die Gemeinde Heddesheim längst eine eigene DHL-Packstation haben. Bereits Anfang des Jahres hat der Bauausschuss der Gemeinde Heddesheim grünes Licht für den Bau einer solchen Station gegeben, doch die dafür geplante und mit der Gemeinde abgestimmte Fläche im Bereich des RNV-Bahnhofs ist noch immer leer. Stattdessen gibt es nun einen neuen Antrag für einen Standort im Wohngebiet Mitten im Feld, direkt an der dortigen Lidl-Filiale. Auch dazu gab der Bauausschuss in dieser Woche grünes Licht.
Rhein-Neckar-Kreis verlangte Ausgleich für die Grünfläche
Aber was ist aus dem ursprünglich geplanten Standort geworden? Weil die rund zwölf Quadratmeter große Fläche Teil einer Grünanlage ist, musste der Ausschuss im Januar formal eine Befreiung von Festsetzungen des Bebauungsplans erteilen. Das gelbe Modul wäre mit fünfeinhalb auf zweieinhalb Meter nicht größer als der früher hier platzierte Altkleidercontainer. Auch ein Stromanschluss ist laut Betreiber nicht erforderlich, weil die Station durch eine eigene kleine Solaranlage autark sei. Kunden könnten auf den vorhandenen Parkplätzen ihr Auto abstellen, der Verkehr werde dadurch nicht beeinträchtigt, lautete bereits im Januar die Analyse der Gemeinde.
Doch das letzte Wort hat der Rhein-Neckar-Kreis als Genehmigungsbehörde. Wie Heddesheims Städtebauchef Christian Pörsch auf Nachfrage erklärt, hat der Rhein-Neckar-Kreis für das Projekt einen Ausgleich gefordert. Weil die wenige Quadratmeter große Anlage eine Grünfläche beanspruche, müsse dieser Eingriff an anderer Stelle ausgeglichen werden. Und das, obwohl an der gleichen Stelle zuletzt ein Altkleidercontainer stand. Inzwischen hat die DHL ihren Antrag für den Standort auf Eis gelegt.
Mehr als 12.500 Automaten gibt es bundesweit
2003 hat DHL den Packstationsservice als erstes Unternehmen im deutschen Markt eingeführt. Heute gibt es nach Angaben von DHL bereits mehr als 12.500 dieser gelben SB-Automaten. „Neben der einfachen Bedienbarkeit und der 24-Stunden-Verfügbarkeit ist es auch diese zentrale Lage an wichtigen Punkten des öffentlichen Lebens, die Packstationen so beliebt machen“, heißt es von DHL. Wer ein Päckchen oder Paket versenden will, wählt die passende Größe aus, scannt den vorhandenen Aufkleber oder gibt sie mit einer App auf seinem Handy ein. Die Tür des Faches öffnet sich, das Paket wird eingelegt, die Tür verschlossen. Das ist alles. Die Station ermöglicht aber auch den Empfang von Sendungen rund um die Uhr. Das macht besonders dann Sinn, wenn Kunden zu den üblichen Zustellzeiten von DHL nicht zu Hause sind. Unter www.deutschepost.de/standortfinder können Kundinnen und Kunden nach Eingabe des eigenen Standorts die Adressen und Öffnungszeiten sämtlicher Filialen und Paketshops sowie die Standorte aller Packstationen und Poststationen abrufen.
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