Von Hans-Jürgen Emmerich
In seiner voraussichtlich letzten Sitzung des Jahres befasst sich der Heddesheimer Gemeinderat gleich mehrfach mit dem Thema Klimaschutz. Zum einen geht es um eine Konzeptstudie zur Photovoltaik-Nutzung im Sportzentrum, zum anderen soll ganz konkret der Bau einer solchen Anlage auf dem Dach des Sportkindergartens in Auftrag gegeben werden.
Mit ihrer Unterschrift hat sich die Gemeinde dem Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg angeschlossen. Damit bekennt sie sich, unter anderem, zur Verringerung von klimaschädlichen Emissionen, dem Ausbau erneuerbarer Energien und einer weitgehend klimaneutralen Verwaltung bis 2040. Weiterhin hat sie sich mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Rhein-Neckar-Kreis und den 54 Kommunen dazu verpflichtet, alle kommunalen Dach- und Freiflächen für mögliche Photovoltaik-Projekte zu prüfen. Die Gemeindeverwaltung hatte dazu bereits im Herbst 2021 einige kommunale Liegenschaften untersucht (Rathaus/Feuerwehr, Jugendhaus, Badesee, Fortuna-Gebäude an der Eisbahn) und die Ergebnisse dem Gemeinderat vorgestellt.
Einige der Dachflächen sind schon mit Photovoltaik-Anlagen belegt (Hans-Thoma-Grundschule, Karl-Drais-Schule, Bauhof), weitere sind für das Jahr 2023 geplant (Sportkindergarten, Heddesheim Arena, Rathaus). Neue Chancen könnten sich ergeben, wenn am kommenden Donnerstag das Nahwärmenetz im Sportzentrum in Betrieb genommen wird. Eine Konzeptstudie hat neben den wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen auch die technischen Rahmenbedingungen dafür geprüft. Steven Parstorfer von der AVR Energie hat die Studie erstellt und präsentiert in der Sitzung deren Ergebnisse.
Am neuen Sportkindergarten läuft gerade die Montage der Fertigelemente aus Holz. Am Ende soll das Dach eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) mit einer Leistung von rund 28 Kilowatt Peak bekommen. Sie kann bis zu 75 Kilowattstunden Strom pro Tag erzeugen. Allerdings ist der Markt ziemlich leergefegt. Von zehn angefragten Firmen hat nur eine einzige ein Angebot abgegeben. Das Ergebnis erhalten die Gemeinderäte als Tischvorlage.
Teuer wird ein zwei Zentimeter großes Loch im Flachdach des Rathauses. Dieses hatte zu feuchten Stellen an Wänden und Decken in Büros und Toilettenräumen des Rathauses geführt. Bei einer Überprüfung des Edelstahldaches durch einen Spezialisten wurde festgestellt, dass dieses undicht ist. Daraufhin wurde die Kiesschicht abgesaugt und ein etwa zwei Zentimeter großes Loch geortet und dann umgehend verschlossen. Doch dicht war das Dach immer noch nicht. Jetzt kann nach Ansicht von Experten nur noch eine Komplettsanierung der erst zwölf Jahre alten Dachhaut helfen. Kostenpunkt: rund 42 000 Euro.
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