Jens Hagenow ist neuer Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Heddesheim. Die Jahreshauptversammlung der Sozialdemokraten hat den 35-Jährigen am Freitagabend im Bürgerhaus mit 16 Stimmen bei Enthaltung des Kandidaten zum Nachfolger von Michael Rei gewählt, der nach vier Jahren Amtszeit nicht mehr angetreten ist. Mit Hagenow an der Spitze wollen die derzeit 60 Genossinnen und Genossen im Ortsverein in den Kommunalwahlkampf ziehen. Für den Urnengang im Sommer 2024 kündigte der neue Vorsitzende im Gespräch mit dieser Redaktion schon jetzt seine Bewerbung um einen Sitz im Heddesheimer Gemeinderat an.
Im jeweils mit voller Stimmenzahl 17 gewählten Vorstand der Heddesheimer SPD bleibt außer dem neuen Vorsitzenden weitgehend alles beim alten. Michael Rei verabschiedete sich: „Liebe Genossinnen und Genossen, ich habe es genossen!“ Er sei jetzt froh, den Vorsitz in jüngere Hände übergeben zu können.
Hagenow, gebürtiger West-Berliner, wohnt seit vier Jahren in Heddesheim und war bisher der Pressesprecher der örtlichen SPD. „Kindheit und Jugend habe ich in einer Hamburger Vorstadt verbracht,“, berichtete er.
Bei DLRG und Awo
Schon als Jugendlicher habe er sich ehrenamtlich in der evangelischen Jugend und der DLRG engagiert, dann sein Chemie-Studium in Göttingen begonnen und sei später „der Liebe wegen“ nach Düsseldorf gezogen. Hier habe er sich in der Arbeiterwohlfahrt (Awo) für junge Flüchtlinge sowie sozial benachteilige Kinder und Jugendliche in Brennpunkten eingesetzt.
Als dann seine Frau an der Uni in Mannheim einen Job bekam, ist das Paar nach Heddesheim gezogen. Hagenow arbeitet als promovierter Chemiker beim Regierungspräsidium Darmstadt in der Abteilung Umwelt in Frankfurt. „Präsenz zeigen“ und „die Politik in den Ort bringen“, so skizzierte der neuen Vorsitzenden die Herausforderungen für seine Partei in Heddesheim. Damit passt er in die Strategie seiner Parteifreunde, die seit längerem mit „SPD vor Ort“ das gleiche Ziel verfolgen. „Die Bürgerinnen und Bürger äußern oft viel Unverständnis über die Politik, da wollen wir vermitteln“, betonte Hagenow und nannte als Beispiel das umstrittene Heizungsgesetz sowie die anstehenden Glasfaseranschlüsse in der Gemeinde.
„Wir müssen zu den Menschen gehen und den Leuten reden, die nicht mit allem zufrieden sind“, betonte auch Michael Rei in seinem Rückblick. So gelte es auch, frühzeitig auf die Bedeutung und die Themen der Kommunalwahl 2024 aufmerksam zu machen. Was hier so alles anstehen könnte, berichtete Gemeinderat Jürgen Merx aus dem kommunalen Gremium. So sei mit dem neuen Sportkindergarten in Zusammenarbeit mit der Interessensgemeinschaft Sport Heddesheim (IGSH) ein besonderes Projekt gelungen. Und auch die Energieversorgung des Sportzentrums mit Biogas weise in die richtige Richtung. Ausdrücklich verteidigte Merx die gerade beschlossene Erhöhung der Kindergarten-Gebühren.
Weitere Themen sind für die SPD der Aufbau des Glasfasernetzes, eine kommunale Wärmeplanung sowie das Mobilitätskonzept. Außerdem steht die Erneuerung des Schulhofs der Hans-Thoma-Grundschule an. „Das wird ein teures Projekt, aber hier wollen wir nicht sparen. Auch wenn uns die Kosten überraschen werden, die Maßnahme muss ins Gesamtkonzept passen“, kündigte Merx an. Auch hierfür fand er die einhellige Zustimmung der 17 Genossinnen und Genossen im Saal.
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