In neuem Glanz: Minigolf am Badesee Heddesheim

Heddesheim. In dem nagelneuen, holzverkleideten Häuschen am Heddesheimer Badesee erfüllt sich für Heike Feldkamp ein Traum. „Ich wollte schon immer meinen eigenen Kiosk“, gesteht die 44-Jährige und strahlt. Am Mittwochabend hat sie den Betrieb mit Minigolfplatz offiziell eröffnet.

„Vor 20, 25 Jahren habe ich schon hier gearbeitet“, erzählt Feldkamp am Rande ihrer kleinen Feier. Beim damaligen Kioskbetreiber Manfred Lapp holte sie sich als junge Frau am Badesee und auf der Eisbahn das Rüstzeug, von dem sie jetzt profitiert. „Ich habe außerdem die besten Mitarbeiter“, schwärmt sie von ihrem kleinen Team. Für den perfekten Start fehlte bisher allenfalls die Sonne. Die Gemeinde Heddesheim hingegen hat ihrer neuen Pächterin beste Bedingungen geschaffen. „Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen und werde alles tun, es nicht zu enttäuschen“, versichert Feldkamp vor ihren Gästen, darunter Vertreter von Verwaltung, Bauhof und Gemeinderat. Alle haben ihren Teil dazu beigetragen, das Areal zwischen Spielplatz und Badesee aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.

Wie Bürgermeister Michael Kessler bei der Eröffnung erinnert, wurden in den zurückliegenden Monaten rund 200 000 Euro in die Erneuerung der Anlage investiert. Erst in der vergangenen Sitzung hatte der Gemeinderat noch mal Geld nachgelegt. „Arbeit, Stress, Kosten: Alle drei Faktoren haben wir total unterschätzt“, bilanziert Kessler das Projekt, das im vergangenen Jahr mit der überraschenden Kündigung des bisherigen Pächters ins Rollen kam.

Mit Heike Feldkamp fand man zwar schnell eine Nachfolgerin. „Unter vielen Interessenten hat uns ihr Konzept mit großem Abstand am meisten überzeugt“, lobt Kessler: „Das war hochprofessionell.“ Doch was danach folgte, sei nicht ansatzweise absehbar gewesen: „Das hat sich Stück für Stück entwickelt, und irgendwann kommst Du aus der Nummer nicht mehr raus.“

Vergleichsweise unkompliziert war, die Bahnen auf dem Minigolfplatz von einer Fachfirma erneuern beziehungsweise instandsetzen zu lassen. Schließlich solle die Anlage kein „Anhängsel des Badesees“ sein, sondern nach dem Wunsch der neuen Pächterin unabhängig von dessen Öffnung von April bis Oktober bespielt werden. Um dies zu unterstützen, schuf die Gemeinde auch den neuen Eingang auf der Seite des Spielplatzes, der gerade an den Wochenenden viele Familien lockt.

Das neue Kiosk-Häuschen, doppelt so groß wie das alte, erforderte hingegen deutlich mehr Planung, als die Modul-Bauweise zunächst erwarten ließ: „Wir haben unzählige Gespräche geführt um zu definieren, wie es aussehen soll und was da rein soll“, berichtet Kessler. Und nicht zuletzt folgte auf den Abriss des rund 50 Jahre alten Gebäudes „ein ganzer Rattenschwanz an Maßnahmen, die wir so nicht erwartet hatten“. Elektroverteilung, Kanäle, Anschlüsse: Nichts war mehr zu gebrauchen. „Die Telefonleitung lief über die Bäume nach vorne zum Bademeisterzimmer“, schildert Kessler die Zustände im Kiosk-Umfeld. Am Ende gab der Gemeinderat auch für eine neue Pflasterung grünes Licht.

Biergarten mit Ausblick

Den Räten dankte Kessler ebenso wie den Mitarbeitern in Bauamt und Bauhof sowie Frank Duttenhofer von der Firma Eichbaum für die Unterstützung bei der Ausstattung. „Ein schmucker kleiner Biergarten mit dem schönsten Ausblick auf den See“ lädt nun laut Bürgermeister auf der leicht erhöhten Terrasse neben dem Kiosk zum Verweilen ein. Von Strand und Urlaub träumen können Gäste zudem in den Sesseln, die Feldkamp neben den Minigolf-Bahnen auf sandigen Untergrund platziert hat. Der neuen Pächterin wünscht Kessler, dass jetzt endlich „auch Petrus mitspielt“ und den Start mit Sommerwetter unterstützt.