Sport und Freizeit

Heddesheim verbessert Eisbahn und freut sich über klaren See

Das Sport- und Freizeitzentrum in Heddesheim ist bei Einwohnern und Gästen beliebt. Damit es so bleibt, investiert die Gemeinde immer wieder in ihre Anlagen

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Hans-Jürgen Emmerich
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Der Eingangsbereich des Eisbahn in Heddesheim soll umgebaut werden, Inhaber eines E-Tickets kommen dann schneller aufs Eis. © Hans-Jürgen Emmerich

Heddesheim. Das Sport- und Freizeitzentrum zählt zu den Anziehungspunkten der Gemeinde Heddesheim. Doch was die Kommune für viele Menschen so reizvoll macht, kostet auch Geld.

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für Investitionen in die Kunsteisbahn freigemacht. Rund 60 000 Euro sollen hier fließen, nach Möglichkeit noch vor dem Start der neuen Saison am 1. November.

Der Umkleidebereich ist sehr beengt, es gibt zu wenig Sitzmöglichkeiten und zu wenig Spinde, und die Ausgabe der Leihschlittschuhe an zwei Stellen sei schwierig, sagte Bürgermeister Achim Weitz und fasste zusammen: „Die Situation ist nicht ganz befriedigend.“ Doch das soll sich jetzt ändern.

Beliebt bei vielen Badegästen in der Rhein-Neckar-Region: der Badesee in Heddesheim. © Emmerich

Christian Pörsch vom Hochbauamt erläuterte Einzelheiten. So soll das bestehende Eingangsgitter um rund fünf Meter nach vorne gezogen werden. So sei ein zweier Eingang möglich, der ausschließlich von Inhabern eines E-Tickets auf dem Handy genutzt werden kann. Was in Corona-Zeiten aus der Not heraus eingeführt worden war, kann jetzt die Wartezeiten für Besucher verringern.

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Auch die Ausleihe der Schlittschuhe soll künftig schneller über die Bühne gehen. Dazu stellt die Gemeinde im Eingangsbereich einen neuen Container auf, der von außen zugänglich ist. Der Boden davor wird mit Gummipflaster belegt, so dass die Besucher ohne Beschädigung der Kufen aufs Eis gelangen. „Das würde den Verleihbetrieb erheblich verbessern“, betonte Weitz.

Für die Neugestaltung des Eingangsbereichs hatten bereits 25 000 Euro im Haushalt für 2023 zur Verfügung gestanden, das Geld für den Container musste zusätzlich freigemacht werden. Einziger Haken bei diesem Teil des Ausbaus: Die Lieferzeit ist aktuell recht lange, wie der Bürgermeister sagte: „Das kann zwölf Wochen dauern, und damit könnte es knapp werden mit dem Saisonbeginn.“

Saisonstart am Badesee

Während die Eisbahn jetzt in der Sommerpause ist, geht es am Badesee in Kürze los. Das Strandbad öffnet am Montag, 8. Mai. Die Vergabe der bei Dauergästen sehr beliebten Schließfächer erfolgt am Samstag, 13. Mai. Der Andrang war dabei in der Vergangenheit so groß, dass sich die ersten Interessenten schon Stunden vor Öffnung der Kasse anstellten. Das ist nun eigentlich nicht mehr nötig, wie Bürgermeister Achim Weitz betonte: „Die Zahl der Schließfächer ist auskömmlich.“ Nach Angaben von Bäderchef Christopher Di Vita sind es inzwischen mehr als 300 Spinde, die für die gesamte Saison zur Verfügung gestellt werden können. Das Happening des Schlangestehens werde man den Badegästen trotzdem gönnen, hieß es im Gemeinderat dazu.

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Um die „inneren Werte“ des Sees kümmert sich derweil ein Ingenieurbüro für Gewässerfragen, Limno Consult aus Schriesheim. Bereits seit 1985 untersuchen die Experten das Wasser regelmäßig mehrmals im Jahr. „Bis heute konnte immer eine relativ gute Wasserqualität bestätigt werden“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Zuletzt hatte das Büro seinen Jahresbericht 2018 im Gemeinderat vorgestellt, jetzt war Isabel Hauser wieder im Rat zu Gast.

„Wir verfügen immer über gutes Wasser“, freute sich Bürgermeister Achim Weitz. Die Expertin konnte das nur bestätigen. „Das ist ein sehr schöner See, gut gepflegt, ich bin immer ganz begeistert“, sagte sie. Der ehemalige Baggersee hat keinen Zu- und keinen Abfluss und wird nur aus Grundwasser gespeist. Dass im Tiefenwasser kein Sauerstoff ist, ist laut Hauser ganz normal. Wichtig sei eine Umwälzung im Herbst und Winter. In den obersten drei Metern sind laut Hauser alle Kriterien erfüllt. Phosphor wolle man so wenig wie möglich im See haben, weil es ein Algennährstoff sei. Auch im Sommer sei der Gehalt aber sehr niedrig, „Wir können zufrieden sein.“

Schwefel aus dem Odenwald

Der Badesee liegt auf einem alten Bett des Neckars, der viel Schwefel aus dem Odenwald mitgebracht hat. Dieser wird zu Schwefelwasserstoff umgebaut. Dessen Gehalt hat 2000 und 2020 den Grenzwert überschritten, allerdings nur über Grund und nicht an der Oberfläche.

Zu den regelmäßig erhobenen Parametern gehört die Sichttiefe. „Sie muss mindestens zwei Meter betragen“, erläuterte Hauser. Tatsächlich liege sie bei fünf bis sieben Metern. „Das ist ein sehr gutes Zeichen“, sagte die Expertin. Es zeige, dass es wenig Algen gebe. Die Blaualge, die immer wieder mal ein Thema ist, weil sie Gift ausscheiden kann, sei in Heddesheim so selten, dass sie praktisch keine Rolle spiele.

Wasserstand sinkt

Der Wasserstand im See war 2000 relativ hoch, nimmt aber seit 2010 kontinuierlich ab. „Man sieht es deutlich, wenn man draußen ist“, sagte Hauser, beeinflussen lasse sich das aber nicht. 1998 lag er bei 94,2 Metern, 2003 bei 95,8 Metern über NN. Im vergangenen Jahr ging er auf bis zu 93,8 Meter zurück. Regelmäßige Untersuchungen durch das Gesundheitsamt ergäben nur einen geringen Gehalt an Bakterien. Dass es in der Vergangenheit schwarze Pünktchen im Wasser gab, sei auf die Trompetentierchen zurückzuführen, die eigentlich auf dem Grund lebten: „Die sind aber völlig harmlos, da gibt es kein Grund zur Besorgnis.“ Ihr abschließendes Fazit: „Der See ist wirklich gut zum Baden geeignet.“

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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