Freizeit

Heddesheim freut sich über Beliebtheit des Badesees

Wie die Gemeinde auf das Google-Ranking reagiert, und was sie gegen die Gänseplage tut.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Der Badesee in Heddesheim aus der Luft betrachtet. © Blim GmbH

Heddesheim. Im Rathaus von Heddesheim herrscht große Freude über die gute Bewertung des Badesees. „Zunächst freuen wir uns sehr, dass der Heddesheimer Badesee in dem Ranking so weit oben eingestuft wurde und sich so großer Beliebtheit erfreut“, erklärt Bürgermeister Achim Weitz. Doch das kommt nicht von ungefähr, wie er betont: „Wir investieren hier auch regelmäßig hohe Beträge in die Sanierung und Unterhaltung der Anlage. Auch die Sauberkeit ist uns wichtig.“

Der gesamte Betrieb werde mit einem hohen personellen Aufwand sichergestellt. „Auch unsere beiden Kioskbetreiber sind mit viel Herzblut dabei“, unterstreicht Weitz. Auf der anderen Seite bringe die Beliebtheit des Badesees natürlich auch ein sehr hohes Besucheraufkommen mit sich. Die Infrastruktur der Anlage stoße deshalb, insbesondere an heißen Wochenenden, an Grenzen. „Viele Heddesheimer meiden an solchen Tagen den See eher, sodass die Attraktivität der Einrichtung ein bisschen auch Segen und Fluch zugleich ist“, findet der Bürgermeister.

Am Ende bleibt ein Defizit von 170.000 Euro

Rund 650.000 Euro nimmt die Gemeinde Heddesheim in einer Saison am Badesee aus Eintrittsgeldern ein. Dem stehen Ausgaben für Personal und Sachaufwendungen in fast gleicher Höhe gegenüber. Berücksichtigt man auch interne Leistungen und kalkulatorische Kosten, ergibt sich im Jahr 2025 laut Haushaltsplan ein Defizit von fast 170.000 Euro. Im vergangenen Sommer zählte Heddesheim 233.000 Besucher, etwas mehr als im langjährigen Mittel.

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Beschwerden von Badegästen über Kot von Enten und Gänsen sind der Gemeinde nicht unbekannt. „Das Problem mit dem Auftreten der invasiven Arten hat sich in den letzten Jahren an vielen Badegewässern verschärft und trifft auch andere Stellen wie in Ladenburg oder Heidelberg an den Neckarwiesen“, erklärt Weitz dazu.

Hoher Personalaufwand für die Sauberkeit

Trotzdem ist die Gemeinde nicht tatenlos. „Selbstverständlich reinigen wir regelmäßig und mit hohem Personalaufwand die Anlage“, betont der Bürgermeister. Die Mitarbeiter vor Ort erledigten das, und auch der Bauhof reinige zweimal pro Woche den gesamten Rasen. „Wir haben auch eine Firma im Einsatz, die den Sandstrand säubert“, ergänzt Weitz. Aktuell seien nur wenige Tiere anzutreffen, die dennoch für Verschmutzungen sorgten: „Das bereitet uns viel Aufwand.“ Und was macht die Gemeinde sonst noch? „Wir führen auch regelmäßig Vergrämungsmaßnahmen auf dem Gelände durch“, heißt es aus dem Rathaus. Meistens verstärke sich die Problematik gegen Herbst.

Die Stadt Ladenburg kann davon ein Lied singen. Sie setzt – aktuell befristet bis zum 31. Dezember 2025 – einen Stadtjäger ein. Seine vorrangigen Aufgaben sind die Beobachtung und Vergrämung von Nil- und Kanadagänsen auf den Neckarwiesen und im Bereich des Freibades. Darüber hinaus ist der Stadtjäger auch mit der Bestandskontrolle von Waschbären und Nutria beauftragt, die sich in den letzten Jahren im Stadtgebiet stark ausgebreitet haben.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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